Der Sternhimmel im Monat März 2017

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Der Lauf des Mondes

Am Abend des 1. März befin­det sich der zuneh­men­de Mond 5 Grad süd­lich unse­res roten Nach­barn Mars. Wei­ter öst­lich der bei­den Him­mels­kör­per steht noch die Venus, die zusam­men mit Mond und Mars ein spit­zes Drei­eck am Him­mel bil­den. In den Fol­ge­näch­ten wan­dert der Erd­tra­bant wei­ter in Rich­tung Osten und steht am 4. des Monats nur 5 Grad west­lich von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern im Stern­bild Stier. An die­sem Abend wan­dert der Mond auch durch die Hya­den und es kommt kurz vor 22 Uhr zu einer Stern­be­de­ckung des 3,9 mag hel­len Sterns Gam­ma Tau­ri. Am 5. März hat der Mond Alde­ba­ran bereits hin­ter sich gelas­sen. Gleich­zei­tig wird das Ers­te Vier­tel erreicht. Danach durch­quert unser stil­ler Beglei­ter nach­ein­an­der die Stern­bil­der Zwil­lin­ge, wobei er am 6. und 7. März den Stern Alhe­na (Gam­ma Gemi­no­rum) pas­sie­ren wird, und Krebs. Am 10. März befin­det er sich nur noch 1 ½ Grad süd­lich des Haupt­sterns Regu­lus im Löwen. Am 12. März steht der Voll­mond im Stern­bild der Jungfrau.
Nach der Voll­mond­nacht geht der Mond immer spä­ter am Him­mel auf und wird nach und nach ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Er pas­siert die Jung­frau und steht am Abend des 14. März nur noch 2 Grad nord­öst­lich des Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter und 6 Grad nörd­lich von Spi­ca, dem Haupt­stern die­ses Stern­bilds. Am Mor­gen des 15. März kommt es gegen 4:35 Uhr zu einer Bede­ckung des 4,8 mag hel­len Stern 74 Vir­gi­nis. Zu die­sem Zeit­punkt hat sich der Abstand zwi­schen Mond und Jupi­ter schon auf 3 ½ Grad ver­grö­ßert. Nach­dem unser Erd­tra­bant das Stern­bild Waa­ge hin­ter sich gelas­sen hat, befin­det er sich am Mor­gen des 19. März 9 ½ Grad nord­öst­lich von Ant­ares im Skor­pi­on. Am Mor­gen des 20. steht der abneh­men­de Halb­mond (Letz­tes Vier­tel) nur noch 4 Grad nord­west­lich von Saturn und durch­quert in den Fol­ge­näch­ten nach­ein­an­der die Stern­bil­der Schüt­ze, Stein­bock und Was­ser­mann. Vor­aus­sicht­lich zum letz­ten Mal kön­nen wir die dün­ne Mond­si­chel am Mor­gen des 26. März in der Däm­me­rung und kurz vor Son­nen­auf­gang beob­ach­ten, bis am 28. März die Neu­mond­pha­se erreicht wird. Dank der stei­len Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel, haben wir in der Abend­däm­me­rung des 29. März die Chan­ce, die sehr dün­ne Mond­si­chel, nur 39 Stun­den nach Neu­mond, über dem west­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. 8 Grad nord­west­lich der Sichel ent­de­cken wir auch den inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems Mer­kur. Nur einen Abend spä­ter hat die Mond­si­chel den Mars erreicht und befin­det sich 6 Grad süd­öst­lich des Roten Pla­ne­ten. Am letz­ten Abend des Monats steht der Mond nur 10 Grad süd­lich der Ple­ja­den im Stern­bild Stier.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur steht am 7. März in obe­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne und ist zunächst nicht beob­acht­bar. Aller­dings ent­fernt sich Mer­kur schnell in öst­li­cher Rich­tung von ihr. Am 23. März erreicht der Pla­net das Peri­hel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 46 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Am 1. April steht Mer­kur mit 19° Abstand von der Son­ne in sei­ner größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on. Dank der stei­len Eklip­tik am Abend­him­mel, kön­nen wir den inners­ten Pla­ne­ten des Son­nen­sys­tems ab dem 20. März und zum Ende der Bür­ger­li­chen Däm­me­rung als ‑1,2 mag hel­les Objekt gegen 19 Uhr über dem west­li­chen Hori­zont in der Abend­däm­me­rung auf­spü­ren. Bis zum Monats­en­de geht die Hel­lig­keit von Mer­kur auf ‑0,2 mag zurück. Die Sicht­bar­keit Mer­kurs, zwi­schen dem 26. März bis 5. April, ist übri­gens die ein­zi­ge güns­ti­ge Abend­sicht­bar­keit des Pla­ne­ten im Jahr 2017! Am 30. März zeigt sich das schein­bar 7,1 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet. Die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Am 20. März sinkt Mer­kur um 19:32 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 31. März geht der Pla­net um 20:32 Uhr (21:32 Uhr Som­mer­zeit) unter. Am 27. des Monats wan­dert Mer­kur in nur 2,4 Grad nörd­li­chen Abstand an Ura­nus vor­bei, was in licht­star­ken Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann. Am 29. des Monats kommt es noch zu einer inter­es­san­ten Kon­stel­la­tio­nen mit der sehr schma­len Mond­si­chel am Abendhimmel.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus ist im März gleich­zei­tig Mor­gen- und Abend­stern. Venus bewegt sich ab 2. März immer schnel­ler wer­dend rück­läu­fig auf die Son­ne zu und steht schließ­lich am 25. März in ihrer unte­ren Kon­junk­ti­on. Gleich­zei­tig befin­det sie sich mit 42 Mil­lio­nen Kilo­me­tern Abstand auch in Erd­nä­he und zeigt eine sehr schma­le und knapp 1 Bogen­mi­nu­ten (59,3″) gro­ße Sichel. Ihre Hel­lig­keit sinkt von anfangs ‑4,8 auf ‑4,1 mag. Noch bis zum 20. März kann man Venus mit blo­ßem Auge über dem west­li­chen Hori­zont erspä­hen. Danach ist der Abend­stern nur noch in licht­star­ken Fern­glä­sern sicht­bar. Wäh­rend ihrer Kon­junk­ti­on läuft Venus 8 Grad nörd­lich an der Son­ne vor­über, so dass zwi­schen dem 20. März und 1. April Venus vor der Son­ne auf und nach ihr unter­geht. Am 1. März geht unser Schwes­ter­pla­net um 21:05 Uhr unter und am 25. des Monats bereits um 18:48 Uhr. Am 26. März geht die Venus um 5:00 Uhr im Osten auf, knapp 45 Minu­ten vor der Son­ne. Bis zum 31. März ver­frü­hen sich ihre Auf­gän­ge auf 4:40 Uhr (5:40 Uhr Som­mer­zeit). Des Wei­te­ren kann man am 1. März noch die dün­ne Mond­si­chel öst­lich der Venus aufspüren.

Unser roter Nach­bar Mars ist immer noch am Abend­him­mel beob­acht­bar und bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische. Am 8. März wech­selt der Rote Pla­net in das Stern­bild Wid­der. Auf­grund der kür­zer wer­den­den Näch­te, ver­rin­gert er sei­ne Sicht­bar­keit am Abend­him­mel um gut 1 Stun­de, obwohl sich die Unter­gangs­zei­ten nur wenig ändern. Zu Beginn des Monats geht Mars um 21:47 Uhr unter und Ende März bereits um 21:54 Uhr (22:54 Uhr Som­mer­zeit). Auch sei­ne Hel­lig­keit geht wei­ter zurück von anfangs 1,3 auf 1,5 mag. Mit einem schein­ba­ren Durch­mes­ser von 4,2 Bogen­se­kun­den, sind kaum noch Ein­zel­hei­ten auf der Mars­ober­flä­che erkenn­bar. Die schma­le zuneh­men­de Mond­si­chel gibt am 1. sowie am 31. März ein Stell­dich­ein mit unse­rem Nachbarplaneten.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter bewegt sich immer schnel­ler wer­dend rück­läu­fig durch die Jung­frau und geht schon in den ers­ten Abend­stun­den auf. Er ist schon fast die gesam­te Nacht sicht­bar, wird aber erst am 7. April sei­ne Oppo­si­ti­ons­stel­lung zur Son­ne errei­chen. Mit einer Hel­lig­keit von ‑2,5 mag, ist der Rie­sen­pla­net das hells­te Objekt nach Mond und Venus am Nacht­him­mel. Sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser wächst bis Monats­en­de auf 44,1 Bogen­se­kun­den. Nun ist auch die Zeit, sei­ne inter­es­san­ten Atmo­sphä­ren­struk­tu­ren und sei­ne 4 größ­ten Mon­de zu beob­ach­ten. Am 1. März geht Jupi­ter um 21:24 Uhr auf. Bis zum 31. März ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gangs­zei­ten auf 19:08 Uhr (20:08 Uhr Som­mer­zeit). Am 14. des Monats steht der fast vol­le Mond nur noch 1,8 Grad nörd­lich von Jupiter.

Der Ring­pla­net Saturn ist ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und über­schrei­tet die süd­öst­li­che Hori­zont­li­nie Ende März schon rund 1 ½ Stun­den nach Mit­ter­nacht. Somit wird er immer bes­ser am Mor­gen­him­mel sicht­bar. Saturn ver­lang­samt sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung an der Gren­ze der Stern­bil­der Schüt­ze und Schlan­gen­trä­ger und geht am 1. des Monats um 3:14 Uhr auf. Am 31. März erfolgt sein Auf­gang bereits um 1:21 Uhr (2:21 Uhr Som­mer­zeit). Die Hel­lig­keit steigt zum Ende des Monats hin leicht auf 0,4 mag. Im Tele­skop erscheint der Ring­pla­net mit einem schein­ba­ren Durch­mes­ser von 17 Bogen­se­kun­den. Am 20. März kommt es zu einer Begeg­nung mit dem abneh­men­den Mond am Morgenhimmel.

Ura­nus bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische und ver­ab­schie­det sich im März nun end­gül­tig vom Abend­him­mel. Der Pla­net kann des­halb nur noch in der ers­ten Woche kurz nach Beginn der Dun­kel­heit von erfah­re­nen Beob­ach­tern mit Fern­glä­sern und Tele­sko­pen auf­ge­spürt wer­den. Am 14. April steht Ura­nus schließ­lich in Kon­junk­ti­on mit unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Zu Beginn des Monats geht der schein­bar 3,4 Bogen­se­kun­den gro­ße und 5,9 mag hel­le Pla­net um 21:34 Uhr unter. Ende des Monats erfolgt der Unter­gang bereits um 19:45 Uhr (20:45 Uhr Som­mer­zeit). Am 27. März steht Mer­kur nur 2°07′ nörd­lich von Ura­nus, was in Tele­sko­pen beob­acht­bar ist.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun bewegt sich recht­läu­fig durch den Was­ser­mann und steht am 2. März in Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Somit hält er sich mit ihr am Tag­him­mel auf und ist nicht beob­acht­bar. Am Tag der Kon­junk­ti­on befin­det sich Nep­tun 4,629 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to taucht Ende März wie­der am Mor­gen­him­mel im Stern­bild Schüt­ze auf. Mit einer Hel­lig­keit von 14,6 mag, ist Plu­to aller­dings nur ein Objekt für sehr gro­ße Tele­sko­pe und schwie­rig im Ster­nen­ge­wim­mel der Milch­stra­ße aufzufinden.

Helle Kometen und Planetoiden

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 41P/­Tuttle-Gia­co­bi­ni-Kre­sak bewegt sich im März steil in Rich­tung Nor­den durch die Stern­bil­der Löwe, Klei­ner Löwe und Gro­ßer Bär. Er kann mit einer Hel­lig­keit von zu Beginn 10 bis 7 mag am Monats­en­de in klei­nen Instru­men­ten und Fern­glä­sern auf­ge­fun­den wer­den. Am 5. April steht der Schweif­stern, mit 22 Mil­lio­nen Kilo­me­tern Abstand, auch in Erd­nä­he. Auf sei­nem Weg in Rich­tung Nor­den, begeg­net der Komet zahl­rei­che Gala­xien am Him­mel. Des Wei­te­ren neigt der Komet zu Hel­lig­keits­aus­brü­chen, so dass er even­tu­ell sogar mit blo­ßem Auge sicht­bar wer­den wird.

Der zir­kum­po­la­re Komet C/2015 V2 John­son kann im nord­öst­li­chen Teil des Stern­bilds Her­ku­les auf­ge­fun­den wer­den und ist mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 8 bis 9 mag eben­falls in klei­nen Tele­sko­pen beob­acht­bar. Am bes­ten beob­ach­tet man ihn am Mor­gen­him­mel, wenn der Komet Höhen von über 70 Grad erreicht.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres bewegt sich rück­läu­fig durch den Wid­der und kann noch am Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Mit 9,0 mag Hel­lig­keit ist Ceres aber kein inter­es­san­tes Objekt mehr. Die Unter­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich im Lau­fe des Monats von anfangs 22:47 Uhr auf 21:55 Uhr (22:57 Uhr Som­mer­zeit). Am 16. März befin­det sich Ceres nur 4,5 Bogen­mi­nu­ten vom 5,2 mag hel­len Stern 38 Ari entfernt.

(4) Ves­ta kann in den Zwil­lin­gen auf­ge­fun­den wer­den und kommt am 7. des Monats zum Still­stand. Anschlie­ßend bewegt sich der Him­mels­kör­per wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild. Damit been­det Ves­ta auch ihre Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Die Hel­lig­keit schrumpft von anfangs 7,1 auf 7,6 mag, so dass sie nach wie vor in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­sucht wer­den kann. Am 1. geht Ves­ta um 21:00 Uhr durch den Meri­di­an. Am 31. März erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang bereits um 19:10 Uhr (20:10 Uhr Sommerzeit).

Der Aste­ro­id (9) Metis bewegt sich durch den Löwen und kul­mi­niert am 1. März um 0:02 Uhr. Am 31. März erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang um 21:39 Uhr (22:39 Uhr Som­mer­zeit). Ihre Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats wei­ter zurück von anfangs 9,1 auf 9,9 mag.

(14) Ire­ne kann eben­falls im Stern­bild Löwe auf­ge­fun­den wer­den. Ihr Hel­lig­keit schrumpft von anfangs 9,1 auf 9,7 mag. Am 1. Tag des Monats steht Ire­ne um 23:53 Uhr im Süden und am letz­ten Tag des Monats bereits um 21:37 Uhr (22:37 Uhr Som­mer­zeit). Am 11. März kann der 6,0 mag hel­le Stern SAO 81243 als Auf­such­hil­fe die­nen. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt dann nur noch 5,5 Bogenminuten.

(15) Euno­mia kann zunächst noch im Stern­bild Sex­tant auf­ge­fun­den wer­den. Am 12. März wech­selt der Aste­ro­id in die Was­ser­schlan­ge. Am 1. März erreicht die 9,3 mag hel­le Euno­mia um 23:12 Uhr ihren höchs­ten Punkt im Süden. Am 31. März erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang bereits um 20:57 Uhr (21:57 Uhr Som­mer­zeit). Die Hel­lig­keit ist dann bis auf 9,9 mag zurückgegangen.

Der Aste­ro­id Nr. 29 Amphi­tri­te kommt am 3. März 2017 im Stern­bild Löwe wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,1 mag. Bis zum Ende des Monats sinkt ihre Hel­lig­keit wie­der auf 9,8 mag. Amphi­tri­te steht zu Beginn des Monats um 0:34 Uhr im Süden. Bis Monats­en­de ver­frü­hen sich ihre Meri­di­an­durch­gän­ge auf 22:06 Uhr (23:06 Uhr Sommerzeit).

Der Aste­ro­id Nr. 41 Daph­ne kann eben­falls im Löwen auf­ge­fun­den wer­den und steht am 8. März in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Dabei erreicht sie eine maxi­ma­le Hel­lig­keit von 9,6 mag. Am 28. März sinkt ihre Hel­lig­keit wie­der auf 10 mag. Am 1. des Monats erreicht Daph­ne um 0:48 ihre höchs­te Stel­lung im Süden. Am 31. März erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang bereits um 22:27 Uhr (23:27 Uhr Som­mer­zeit). Am Oppo­si­ti­ons­tag steht Daph­ne nur 8,5 Bogen­mi­nu­ten von der 8,9 mag hel­len Gala­xie NGC 3521 entfernt.

Meteorströme

Im gesam­ten Monat März sind die Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on am bes­ten zu beob­ach­ten, die ihren aus­ge­dehn­ten Aus­strah­lungs­punkt in den Stern­bil­dern Löwe und Jung­frau haben. Zu die­ser so genann­ten Ant­he­l­ionquel­le wer­den nach neue­ren Mete­or­lis­ten auch die Vir­gi­ni­den gezählt. Im Mit­tel sind hier nicht mehr als 5 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit einer Geschwin­dig­keit von 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Seit neus­tem sind die Eta-Vir­gi­ni­den, als ein eige­ner Teil­strom der Ant­he­l­ionquel­le, iden­ti­fi­ziert, die ihr schwa­ches Maxi­mum am 18. März errei­chen. Der Radi­ant liegt unge­fähr an der Posi­ti­on RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungs­kör­per gilt der Komet D/1766 G1 (Hel­fenz­rie­der).

Auch die gesam­te Nacht zir­kum­po­la­ren Chi-Her­cu­li­den sind ein schwa­cher und rela­tiv neu­er Strom, der sei­nen Akti­vi­täts­zeit­raum zwi­schen dem 11. bis 16. März hat. Der Radi­ant liegt an der Posi­ti­on RA: 254° und Dec: +48°. Die Teil­chen die­ses Stroms tre­ten mit einer Geschwin­dig­keit von 36 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erzeu­gen lang­sa­me Meteore.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. März 2017 um 22:00 MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat der Gro­ße Bär schon fast den Zenit erreicht und befin­det sich im Nord­os­ten hoch über unse­ren Köp­fen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, haben wir auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun auf unge­fähr 3 Uhr Posi­ti­on befin­det. Unter­halb die­ses Stern­bilds steht der Dra­che, der sich um den Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären her­um­schlän­gelt und sei­ne tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont schon längst über­schrit­ten hat. Er wird bis zum Mor­gen­grau­en lang­sam am Him­mel empor­stei­gen. Unter­halb des Polar­sterns fällt noch die Rau­te des Stern­bilds Kepheus auf. Es steht nahe­zu in sei­ner tiefs­ten Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont, auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt. Direkt west­lich davon schließt sich die Kas­sio­peia an, die die Form des Buch­sta­ben „W“ besitzt und des­halb auch als „Himmels‑W“ bezeich­net wird. Bei sehr guter Hori­zont­sicht über dem Nord­punkt des Hori­zonts kann man noch den Haupt­stern Deneb im Schwan erken­nen, der gera­de sei­ne unte­re Kul­mi­na­ti­on über­schrit­ten hat. Wei­ter öst­lich davon ent­de­cken wir die hel­le Wega im Stern­bild der Lei­er. Auf der ande­ren Sei­te des Nord­punk­tes steht das unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se und noch wei­ter west­lich davon die Andro­me­da. Ober­halb der Andro­me­da gele­gen befin­det sich der Per­seus. Gehen wir wei­ter in Rich­tung Zenit, sto­ßen wir auf das unschein­ba­re Stern­bild der Giraf­fe, das aller­dings nur aus äußerst schwa­chen Ster­nen besteht.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird von einem hel­len, oran­ge­far­be­nen Stern domi­niert. Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, der Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter, der jetzt genau den Ost­punkt die­ses Him­mels­ab­schnitts mar­kiert, aller­dings noch recht tief über dem Hori­zont steht. Direkt über dem Bären­hü­ter, in gro­ßer Höhe, fällt das Stern­bild Gro­ßer Bär auf. Sei­ne Kas­ten­ster­ne haben schon fast den Zenit erreicht. Nun ist auch die bes­te Zeit, die bei­den hel­len Gala­xien Mes­sier 81 und Mes­sier 82 im Gro­ßen Bären zu beob­ach­ten. Zwi­schen Bären­hü­ter und Wagen­kas­ten, in hal­ber Höhe über dem Hori­zont, befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Jagd­hun­de sowie das Haar der Bere­ni­ke, mit dem aus­ge­dehn­ten Coma-Stern­hau­fen (Melot­te 111), der aber nur unter einem dunk­lem Him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht mit blo­ßem Auge zu erken­nen ist. Am bes­ten benutzt man hier einen Feld­ste­cher, um den Stern­hau­fen zu beob­ach­ten. Bei guter Hori­zont­sicht, nied­rig im Nord­os­ten, kön­nen wir das Stern­bild Her­ku­les und den Ster­nen­halb­kreis der nörd­li­chen Kro­ne erken­nen. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punk­tes, im Süd­os­ten, sind auch schon die rei­chen Gala­xien­fel­der im Stern­bild Jung­frau auf­ge­gan­gen. Der weiß erschei­nen­de Haupt­stern der Jung­frau Spika befin­det sich aber noch sehr tief über dem Süd­ost­ho­ri­zont. Ober­halb von Spi­ca befin­det sich der Rie­sen­pla­net Jupi­ter, den man auf­grund sei­ner Hel­lig­keit kaum über­se­hen kann. Nach dem Mond ist er das hells­te Objekt zur Zeit an unse­rem Him­mel. Ober­halb der Jung­frau strebt der mäch­ti­ge Löwe schon sei­ner höchs­ten Stel­lung entgegen.

Im Süden

In mitt­le­rer Höhe über dem Süd­ho­ri­zont hat soeben das unschein­ba­re Stern­bild Krebs den Meri­di­an über­schrit­ten. Hier kann man in einer dunk­len und mond­schein­lo­sen Nacht den offe­nen Stern­hau­fen Mes­sier 44, der auch als Prae­se­pe bzw. Krip­pe bekannt ist, als mat­ten Licht­fleck erken­nen. Wei­ter in west­li­cher Rich­tung befin­den sich die bei­den Ster­nen­ket­ten der Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Meri­di­ans steht der Löwe, der in der nächs­ten Stun­de sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden errei­chen wird. Wei­ter in Rich­tung Zenit sind die unschein­ba­ren Stern­bil­der Klei­ner Löwe und die Ster­nen­ket­te des Luchs kaum auf­fäl­lig. Direkt unter­halb des Kreb­ses fin­den wir den Kopf und ein Teil des Rump­fes der Was­ser­schlan­ge, die sich zum Süd­ost­ho­ri­zont hin­ab schlän­gelt. Dort befin­den sich auch die bei­den deut­lich klei­ne­ren Stern­bil­der Rabe und Becher. Auf der ande­ren Sei­te des Meri­di­ans steht in glei­cher Höhe der hells­te Stern an unse­rem Him­mel, Siri­us im Stern­bild Gro­ßer Hund. Dar­über soll­ten auf­merk­sa­me Beob­ach­ter das unschein­ba­re Stern­bild Ein­horn erken­nen kön­nen. Noch wei­ter höher steht der hel­le Stern Pro­kyon im Stern­bild Klei­ner Hund.

Im Westen

In west­li­cher Rich­tung haben sich nun fast alle Stern­bil­der des Win­ter­him­mels ver­sam­melt. Des­halb wird die­ser Abschnitt des Him­mels von einer Viel­zahl hel­ler Stern geprägt, die im wei­te­ren Ver­lauf der Nacht aber alle unter­ge­hen wer­den. Die hells­ten Ster­ne die­ser Him­mels­re­gi­on bil­den das so genann­te Win­ter­sechs­eck, das durch die Ster­ne Alde­ba­ran im Stier, Rigel im Ori­on, Siri­us im Gro­ßen Hund, Pro­kyon im Klei­nen Hund sowie Pol­lux in den Zwil­lin­gen mar­kiert wird. Das Stern­bild Stier, mit den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, befin­det sich nun in gerin­ger Höhe über dem west­li­chen Hori­zont. Die Ple­ja­den sind sehr leicht mit blo­ßem Auge erkenn­bar und bie­ten einen herr­li­chen Anblick in jedem Fern­glas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Him­mels­jä­ger Ori­on lang­sam immer tie­fer zum Hori­zont her­ab. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ste­hen die Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Ober­halb des Stiers ent­de­cken wir noch den Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la und noch wei­ter höher die unschein­ba­ren Stern­bil­der Luchs und die Giraf­fe, die aller­dings nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen und dem­zu­fol­ge schwie­rig zu erken­nen sind. Im Nord­wes­ten sinkt nun auch das Stern­bild Per­seus immer wei­ter Rich­tung Hori­zont her­ab. Hier stellt der Dop­pel­stern­hau­fen h und Chi Per ein inter­es­san­tes Objekt zur Beob­ach­tung dar. Auch mit blo­ßem Auge ist der Dop­pel­stern­hau­fen als hel­ler Licht­fleck zu erken­nen. Mit Andro­me­da, Drei­eck und Wid­der, tief im Nord­wes­ten, ver­schwin­den nun auch die letz­ten Boten des ver­gan­ge­nen Herbsthimmels.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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