Der Lauf des Mondes
Am Abend des 1. März befindet sich der zunehmende Mond 5 Grad südlich unseres roten Nachbarn Mars. Weiter östlich der beiden Himmelskörper steht noch die Venus, die zusammen mit Mond und Mars ein spitzes Dreieck am Himmel bilden. In den Folgenächten wandert der Erdtrabant weiter in Richtung Osten und steht am 4. des Monats nur 5 Grad westlich von Aldebaran, dem Hauptstern im Sternbild Stier. An diesem Abend wandert der Mond auch durch die Hyaden und es kommt kurz vor 22 Uhr zu einer Sternbedeckung des 3,9 mag hellen Sterns Gamma Tauri. Am 5. März hat der Mond Aldebaran bereits hinter sich gelassen. Gleichzeitig wird das Erste Viertel erreicht. Danach durchquert unser stiller Begleiter nacheinander die Sternbilder Zwillinge, wobei er am 6. und 7. März den Stern Alhena (Gamma Geminorum) passieren wird, und Krebs. Am 10. März befindet er sich nur noch 1 ½ Grad südlich des Hauptsterns Regulus im Löwen. Am 12. März steht der Vollmond im Sternbild der Jungfrau.
Nach der Vollmondnacht geht der Mond immer später am Himmel auf und wird nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Er passiert die Jungfrau und steht am Abend des 14. März nur noch 2 Grad nordöstlich des Riesenplaneten Jupiter und 6 Grad nördlich von Spica, dem Hauptstern dieses Sternbilds. Am Morgen des 15. März kommt es gegen 4:35 Uhr zu einer Bedeckung des 4,8 mag hellen Stern 74 Virginis. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Abstand zwischen Mond und Jupiter schon auf 3 ½ Grad vergrößert. Nachdem unser Erdtrabant das Sternbild Waage hinter sich gelassen hat, befindet er sich am Morgen des 19. März 9 ½ Grad nordöstlich von Antares im Skorpion. Am Morgen des 20. steht der abnehmende Halbmond (Letztes Viertel) nur noch 4 Grad nordwestlich von Saturn und durchquert in den Folgenächten nacheinander die Sternbilder Schütze, Steinbock und Wassermann. Voraussichtlich zum letzten Mal können wir die dünne Mondsichel am Morgen des 26. März in der Dämmerung und kurz vor Sonnenaufgang beobachten, bis am 28. März die Neumondphase erreicht wird. Dank der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel, haben wir in der Abenddämmerung des 29. März die Chance, die sehr dünne Mondsichel, nur 39 Stunden nach Neumond, über dem westlichen Horizont aufzuspüren. 8 Grad nordwestlich der Sichel entdecken wir auch den innersten Planeten unseres Sonnensystems Merkur. Nur einen Abend später hat die Mondsichel den Mars erreicht und befindet sich 6 Grad südöstlich des Roten Planeten. Am letzten Abend des Monats steht der Mond nur 10 Grad südlich der Plejaden im Sternbild Stier.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur steht am 7. März in oberer Konjunktion zur Sonne und ist zunächst nicht beobachtbar. Allerdings entfernt sich Merkur schnell in östlicher Richtung von ihr. Am 23. März erreicht der Planet das Perihel seiner Bahn und befindet sich dann 46 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 1. April steht Merkur mit 19° Abstand von der Sonne in seiner größten östlichen Elongation. Dank der steilen Ekliptik am Abendhimmel, können wir den innersten Planeten des Sonnensystems ab dem 20. März und zum Ende der Bürgerlichen Dämmerung als ‑1,2 mag helles Objekt gegen 19 Uhr über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung aufspüren. Bis zum Monatsende geht die Helligkeit von Merkur auf ‑0,2 mag zurück. Die Sichtbarkeit Merkurs, zwischen dem 26. März bis 5. April, ist übrigens die einzige günstige Abendsichtbarkeit des Planeten im Jahr 2017! Am 30. März zeigt sich das scheinbar 7,1 Bogensekunden große Merkurscheibchen zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Am 20. März sinkt Merkur um 19:32 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Am 31. März geht der Planet um 20:32 Uhr (21:32 Uhr Sommerzeit) unter. Am 27. des Monats wandert Merkur in nur 2,4 Grad nördlichen Abstand an Uranus vorbei, was in lichtstarken Teleskopen beobachtet werden kann. Am 29. des Monats kommt es noch zu einer interessanten Konstellationen mit der sehr schmalen Mondsichel am Abendhimmel.
Unser Schwesterplanet Venus ist im März gleichzeitig Morgen- und Abendstern. Venus bewegt sich ab 2. März immer schneller werdend rückläufig auf die Sonne zu und steht schließlich am 25. März in ihrer unteren Konjunktion. Gleichzeitig befindet sie sich mit 42 Millionen Kilometern Abstand auch in Erdnähe und zeigt eine sehr schmale und knapp 1 Bogenminuten (59,3″) große Sichel. Ihre Helligkeit sinkt von anfangs ‑4,8 auf ‑4,1 mag. Noch bis zum 20. März kann man Venus mit bloßem Auge über dem westlichen Horizont erspähen. Danach ist der Abendstern nur noch in lichtstarken Ferngläsern sichtbar. Während ihrer Konjunktion läuft Venus 8 Grad nördlich an der Sonne vorüber, so dass zwischen dem 20. März und 1. April Venus vor der Sonne auf und nach ihr untergeht. Am 1. März geht unser Schwesterplanet um 21:05 Uhr unter und am 25. des Monats bereits um 18:48 Uhr. Am 26. März geht die Venus um 5:00 Uhr im Osten auf, knapp 45 Minuten vor der Sonne. Bis zum 31. März verfrühen sich ihre Aufgänge auf 4:40 Uhr (5:40 Uhr Sommerzeit). Des Weiteren kann man am 1. März noch die dünne Mondsichel östlich der Venus aufspüren.
Unser roter Nachbar Mars ist immer noch am Abendhimmel beobachtbar und bewegt sich rechtläufig durch die Fische. Am 8. März wechselt der Rote Planet in das Sternbild Widder. Aufgrund der kürzer werdenden Nächte, verringert er seine Sichtbarkeit am Abendhimmel um gut 1 Stunde, obwohl sich die Untergangszeiten nur wenig ändern. Zu Beginn des Monats geht Mars um 21:47 Uhr unter und Ende März bereits um 21:54 Uhr (22:54 Uhr Sommerzeit). Auch seine Helligkeit geht weiter zurück von anfangs 1,3 auf 1,5 mag. Mit einem scheinbaren Durchmesser von 4,2 Bogensekunden, sind kaum noch Einzelheiten auf der Marsoberfläche erkennbar. Die schmale zunehmende Mondsichel gibt am 1. sowie am 31. März ein Stelldichein mit unserem Nachbarplaneten.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich immer schneller werdend rückläufig durch die Jungfrau und geht schon in den ersten Abendstunden auf. Er ist schon fast die gesamte Nacht sichtbar, wird aber erst am 7. April seine Oppositionsstellung zur Sonne erreichen. Mit einer Helligkeit von ‑2,5 mag, ist der Riesenplanet das hellste Objekt nach Mond und Venus am Nachthimmel. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser wächst bis Monatsende auf 44,1 Bogensekunden. Nun ist auch die Zeit, seine interessanten Atmosphärenstrukturen und seine 4 größten Monde zu beobachten. Am 1. März geht Jupiter um 21:24 Uhr auf. Bis zum 31. März verfrühen sich seine Aufgangszeiten auf 19:08 Uhr (20:08 Uhr Sommerzeit). Am 14. des Monats steht der fast volle Mond nur noch 1,8 Grad nördlich von Jupiter.
Der Ringplanet Saturn ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und überschreitet die südöstliche Horizontlinie Ende März schon rund 1 ½ Stunden nach Mitternacht. Somit wird er immer besser am Morgenhimmel sichtbar. Saturn verlangsamt seine rechtläufige Bewegung an der Grenze der Sternbilder Schütze und Schlangenträger und geht am 1. des Monats um 3:14 Uhr auf. Am 31. März erfolgt sein Aufgang bereits um 1:21 Uhr (2:21 Uhr Sommerzeit). Die Helligkeit steigt zum Ende des Monats hin leicht auf 0,4 mag. Im Teleskop erscheint der Ringplanet mit einem scheinbaren Durchmesser von 17 Bogensekunden. Am 20. März kommt es zu einer Begegnung mit dem abnehmenden Mond am Morgenhimmel.
Uranus bewegt sich rechtläufig durch die Fische und verabschiedet sich im März nun endgültig vom Abendhimmel. Der Planet kann deshalb nur noch in der ersten Woche kurz nach Beginn der Dunkelheit von erfahrenen Beobachtern mit Ferngläsern und Teleskopen aufgespürt werden. Am 14. April steht Uranus schließlich in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Zu Beginn des Monats geht der scheinbar 3,4 Bogensekunden große und 5,9 mag helle Planet um 21:34 Uhr unter. Ende des Monats erfolgt der Untergang bereits um 19:45 Uhr (20:45 Uhr Sommerzeit). Am 27. März steht Merkur nur 2°07′ nördlich von Uranus, was in Teleskopen beobachtbar ist.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rechtläufig durch den Wassermann und steht am 2. März in Konjunktion zur Sonne. Somit hält er sich mit ihr am Taghimmel auf und ist nicht beobachtbar. Am Tag der Konjunktion befindet sich Neptun 4,629 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto taucht Ende März wieder am Morgenhimmel im Sternbild Schütze auf. Mit einer Helligkeit von 14,6 mag, ist Pluto allerdings nur ein Objekt für sehr große Teleskope und schwierig im Sternengewimmel der Milchstraße aufzufinden.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak bewegt sich im März steil in Richtung Norden durch die Sternbilder Löwe, Kleiner Löwe und Großer Bär. Er kann mit einer Helligkeit von zu Beginn 10 bis 7 mag am Monatsende in kleinen Instrumenten und Ferngläsern aufgefunden werden. Am 5. April steht der Schweifstern, mit 22 Millionen Kilometern Abstand, auch in Erdnähe. Auf seinem Weg in Richtung Norden, begegnet der Komet zahlreiche Galaxien am Himmel. Des Weiteren neigt der Komet zu Helligkeitsausbrüchen, so dass er eventuell sogar mit bloßem Auge sichtbar werden wird.
Der zirkumpolare Komet C/2015 V2 Johnson kann im nordöstlichen Teil des Sternbilds Herkules aufgefunden werden und ist mit einer Helligkeit zwischen 8 bis 9 mag ebenfalls in kleinen Teleskopen beobachtbar. Am besten beobachtet man ihn am Morgenhimmel, wenn der Komet Höhen von über 70 Grad erreicht.
Der Zwergplanet (1) Ceres bewegt sich rückläufig durch den Widder und kann noch am Abendhimmel aufgefunden werden. Mit 9,0 mag Helligkeit ist Ceres aber kein interessantes Objekt mehr. Die Untergangszeiten verfrühen sich im Laufe des Monats von anfangs 22:47 Uhr auf 21:55 Uhr (22:57 Uhr Sommerzeit). Am 16. März befindet sich Ceres nur 4,5 Bogenminuten vom 5,2 mag hellen Stern 38 Ari entfernt.
(4) Vesta kann in den Zwillingen aufgefunden werden und kommt am 7. des Monats zum Stillstand. Anschließend bewegt sich der Himmelskörper wieder rechtläufig durch das Sternbild. Damit beendet Vesta auch ihre Oppositionsperiode. Die Helligkeit schrumpft von anfangs 7,1 auf 7,6 mag, so dass sie nach wie vor in Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgesucht werden kann. Am 1. geht Vesta um 21:00 Uhr durch den Meridian. Am 31. März erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 19:10 Uhr (20:10 Uhr Sommerzeit).
Der Asteroid (9) Metis bewegt sich durch den Löwen und kulminiert am 1. März um 0:02 Uhr. Am 31. März erfolgt ihr Meridiandurchgang um 21:39 Uhr (22:39 Uhr Sommerzeit). Ihre Helligkeit geht im Laufe des Monats weiter zurück von anfangs 9,1 auf 9,9 mag.
(14) Irene kann ebenfalls im Sternbild Löwe aufgefunden werden. Ihr Helligkeit schrumpft von anfangs 9,1 auf 9,7 mag. Am 1. Tag des Monats steht Irene um 23:53 Uhr im Süden und am letzten Tag des Monats bereits um 21:37 Uhr (22:37 Uhr Sommerzeit). Am 11. März kann der 6,0 mag helle Stern SAO 81243 als Aufsuchhilfe dienen. Der gegenseitige Abstand beträgt dann nur noch 5,5 Bogenminuten.
(15) Eunomia kann zunächst noch im Sternbild Sextant aufgefunden werden. Am 12. März wechselt der Asteroid in die Wasserschlange. Am 1. März erreicht die 9,3 mag helle Eunomia um 23:12 Uhr ihren höchsten Punkt im Süden. Am 31. März erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 20:57 Uhr (21:57 Uhr Sommerzeit). Die Helligkeit ist dann bis auf 9,9 mag zurückgegangen.
Der Asteroid Nr. 29 Amphitrite kommt am 3. März 2017 im Sternbild Löwe wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,1 mag. Bis zum Ende des Monats sinkt ihre Helligkeit wieder auf 9,8 mag. Amphitrite steht zu Beginn des Monats um 0:34 Uhr im Süden. Bis Monatsende verfrühen sich ihre Meridiandurchgänge auf 22:06 Uhr (23:06 Uhr Sommerzeit).
Der Asteroid Nr. 41 Daphne kann ebenfalls im Löwen aufgefunden werden und steht am 8. März in Opposition zur Sonne. Dabei erreicht sie eine maximale Helligkeit von 9,6 mag. Am 28. März sinkt ihre Helligkeit wieder auf 10 mag. Am 1. des Monats erreicht Daphne um 0:48 ihre höchste Stellung im Süden. Am 31. März erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 22:27 Uhr (23:27 Uhr Sommerzeit). Am Oppositionstag steht Daphne nur 8,5 Bogenminuten von der 8,9 mag hellen Galaxie NGC 3521 entfernt.
Meteorströme
Im gesamten Monat März sind die Meteore aus der Ekliptikregion am besten zu beobachten, die ihren ausgedehnten Ausstrahlungspunkt in den Sternbildern Löwe und Jungfrau haben. Zu dieser so genannten Anthelionquelle werden nach neueren Meteorlisten auch die Virginiden gezählt. Im Mittel sind hier nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Seit neustem sind die Eta-Virginiden, als ein eigener Teilstrom der Anthelionquelle, identifiziert, die ihr schwaches Maximum am 18. März erreichen. Der Radiant liegt ungefähr an der Position RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungskörper gilt der Komet D/1766 G1 (Helfenzrieder).
Auch die gesamte Nacht zirkumpolaren Chi-Herculiden sind ein schwacher und relativ neuer Strom, der seinen Aktivitätszeitraum zwischen dem 11. bis 16. März hat. Der Radiant liegt an der Position RA: 254° und Dec: +48°. Die Teilchen dieses Stroms treten mit einer Geschwindigkeit von 36 Kilometern in der Sekunde in die Erdatmosphäre ein und erzeugen langsame Meteore.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der Große Bär schon fast den Zenit erreicht und befindet sich im Nordosten hoch über unseren Köpfen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf ungefähr 3 Uhr Position befindet. Unterhalb dieses Sternbilds steht der Drache, der sich um den Wagenkasten des Kleinen Bären herumschlängelt und seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont schon längst überschritten hat. Er wird bis zum Morgengrauen langsam am Himmel emporsteigen. Unterhalb des Polarsterns fällt noch die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Es steht nahezu in seiner tiefsten Stellung über dem Nordhorizont, auch untere Kulmination genannt. Direkt westlich davon schließt sich die Kassiopeia an, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und deshalb auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird. Bei sehr guter Horizontsicht über dem Nordpunkt des Horizonts kann man noch den Hauptstern Deneb im Schwan erkennen, der gerade seine untere Kulmination überschritten hat. Weiter östlich davon entdecken wir die helle Wega im Sternbild der Leier. Auf der anderen Seite des Nordpunktes steht das unscheinbare Sternbild Eidechse und noch weiter westlich davon die Andromeda. Oberhalb der Andromeda gelegen befindet sich der Perseus. Gehen wir weiter in Richtung Zenit, stoßen wir auf das unscheinbare Sternbild der Giraffe, das allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht.
Im Osten
Der Osthimmel wird von einem hellen, orangefarbenen Stern dominiert. Hierbei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter, der jetzt genau den Ostpunkt dieses Himmelsabschnitts markiert, allerdings noch recht tief über dem Horizont steht. Direkt über dem Bärenhüter, in großer Höhe, fällt das Sternbild Großer Bär auf. Seine Kastensterne haben schon fast den Zenit erreicht. Nun ist auch die beste Zeit, die beiden hellen Galaxien Messier 81 und Messier 82 im Großen Bären zu beobachten. Zwischen Bärenhüter und Wagenkasten, in halber Höhe über dem Horizont, befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Jagdhunde sowie das Haar der Berenike, mit dem ausgedehnten Coma-Sternhaufen (Melotte 111), der aber nur unter einem dunklem Himmel und ohne störendes Mondlicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Am besten benutzt man hier einen Feldstecher, um den Sternhaufen zu beobachten. Bei guter Horizontsicht, niedrig im Nordosten, können wir das Sternbild Herkules und den Sternenhalbkreis der nördlichen Krone erkennen. Auf der anderen Seite des Ostpunktes, im Südosten, sind auch schon die reichen Galaxienfelder im Sternbild Jungfrau aufgegangen. Der weiß erscheinende Hauptstern der Jungfrau Spika befindet sich aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Oberhalb von Spica befindet sich der Riesenplanet Jupiter, den man aufgrund seiner Helligkeit kaum übersehen kann. Nach dem Mond ist er das hellste Objekt zur Zeit an unserem Himmel. Oberhalb der Jungfrau strebt der mächtige Löwe schon seiner höchsten Stellung entgegen.
Im Süden
In mittlerer Höhe über dem Südhorizont hat soeben das unscheinbare Sternbild Krebs den Meridian überschritten. Hier kann man in einer dunklen und mondscheinlosen Nacht den offenen Sternhaufen Messier 44, der auch als Praesepe bzw. Krippe bekannt ist, als matten Lichtfleck erkennen. Weiter in westlicher Richtung befinden sich die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians steht der Löwe, der in der nächsten Stunde seine höchste Stellung im Süden erreichen wird. Weiter in Richtung Zenit sind die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe und die Sternenkette des Luchs kaum auffällig. Direkt unterhalb des Krebses finden wir den Kopf und ein Teil des Rumpfes der Wasserschlange, die sich zum Südosthorizont hinab schlängelt. Dort befinden sich auch die beiden deutlich kleineren Sternbilder Rabe und Becher. Auf der anderen Seite des Meridians steht in gleicher Höhe der hellste Stern an unserem Himmel, Sirius im Sternbild Großer Hund. Darüber sollten aufmerksame Beobachter das unscheinbare Sternbild Einhorn erkennen können. Noch weiter höher steht der helle Stern Prokyon im Sternbild Kleiner Hund.
Im Westen
In westlicher Richtung haben sich nun fast alle Sternbilder des Winterhimmels versammelt. Deshalb wird dieser Abschnitt des Himmels von einer Vielzahl heller Stern geprägt, die im weiteren Verlauf der Nacht aber alle untergehen werden. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen markiert wird. Das Sternbild Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, befindet sich nun in geringer Höhe über dem westlichen Horizont. Die Plejaden sind sehr leicht mit bloßem Auge erkennbar und bieten einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Himmelsjäger Orion langsam immer tiefer zum Horizont herab. Oberhalb des Himmelsjägers stehen die Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Oberhalb des Stiers entdecken wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella und noch weiter höher die unscheinbaren Sternbilder Luchs und die Giraffe, die allerdings nur aus sehr schwachen Sternen bestehen und demzufolge schwierig zu erkennen sind. Im Nordwesten sinkt nun auch das Sternbild Perseus immer weiter Richtung Horizont herab. Hier stellt der Doppelsternhaufen h und Chi Per ein interessantes Objekt zur Beobachtung dar. Auch mit bloßem Auge ist der Doppelsternhaufen als heller Lichtfleck zu erkennen. Mit Andromeda, Dreieck und Widder, tief im Nordwesten, verschwinden nun auch die letzten Boten des vergangenen Herbsthimmels.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.