Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats August finden wir den noch fast vollen Mond im Sternbild Wassermann. Am 2. des Monats erreicht er die Erdnähe und wandert dann weiter durch den Wassermann in die Fische. Gleichzeitig wird er mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 7. August steht der abnehmende Halbmond (Letztes Viertel) im Sternbild Widder. Nur einen Morgen später können wir unseren stillen Begleiter im Sternbild Stier auffinden, nur 9 Grad südlich der Plejaden. Am 9. August steht die Mondsichel nur 2 ½ Grad östlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbilds Stier. Am 11. des Monats ergibt sich ein interessanter Anblick, wenn die schmale Mondsichel gegen 5 Uhr morgens nördlich von Gamma Geminorum aufgefunden werden kann. In der Morgendämmerung des 13. August können wir die Sichel wahrscheinlich zum letzten Mal vor Neumond über dem östlichen Horizont entdecken, bis ein Tag später schließlich die Neumondphase erreicht ist.
Nach der Neumondphase müssen wir uns, aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel, noch bis zum 17. August gedulden, bis wir die nun wieder zunehmende Mondsichel in der Abenddämmerung tief im Westen aufspüren können. An den Folgeabenden steigt sie aber immer höher über dem Horizont. Am 18. des Monats erreicht unser Erdtrabant die Erdnähe in der Jungfrau. Nur einen Abend später steht die Mondsichel nur 3 ½ Grad nördlich von Spica, dem Hauptstern der Jungfrau und am 22. August, als zunehmender Halbmond (Erstes Viertel), 1 ½ Grad nördlich des Ringplaneten Saturn in der Waage. Nun jeden Abend immer besser sichtbar werdend, durchläuft unser stiller Begleiter nacheinander die Sternbilder Schlangenträger, Schütze und Steinbock. Kurz nach Mitternacht am 29. August kommt es zu einer interessanten Sternbedeckung des fast vollen Mondes mit Stern Tau2 Capriconi (5,2 mag). Am 29. August finden wir den Vollmond schließlich im Wassermann. Nur einen Abend später steht der noch fast volle Mond abermals in Erdnähe. Am letzten Abend des Monats finden wir ihn schließlich in den Fischen.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und entfernt sich nun schnell rechtläufig in östlicher Richtung von ihr. Zum Monatsende beträgt der östliche Abstand bereits 27 Grad. Leider reicht es trotzdem nicht für eine Abendsichtbarkeit des innersten Planeten unseres Sonnensystems von unseren Breiten aus gesehen, da die Ekliptik am Abendhimmel sehr flach verläuft. Am 4. September erreicht Merkur seine größte östliche Elongation. Am Abend des 5. August zieht Merkur an der Venus und am 7. des Monats an Jupiter vorbei. Sichtbar ist die Konjunktion allerdings nur in südlicheren Breiten bzw. mit Hilfe eines Teleskops am Taghimmel.
Die Venus eilt schnell rückläufig auf die Sonne und erreicht am 15. August, mit 7,8 Grad Abstand, ihre untere Konjunktion. Somit bleibt unser Nachbarplanet fast im gesamten Monat August unsichtbar. Im Verlauf des letzten Monatsdrittel kann man sie aber schon wieder als Morgenstern kurz vor Sonnenaufgang über dem östlichen Horizont entdecken. Bis zum Monatsende erreicht ihr westlicher Winkelabstand von der Sonne bereits 24 Grad. Am 16. August steht Venus in Erdnähe und ihr Abstand beträgt an diesem Tag nur 0,288 AE bzw. 43,08 Millionen Kilometer. Am 25. August geht die ‑4,3 mag helle Venus um 5:17 Uhr auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Aufgänge auf 4:40 Uhr Sommerzeit. Im Teleskop erscheint unser Schwesterplanet 52 Bogensekunden groß und als 9% beleuchtete Sichel. Am 8. August erreicht die Venus schließlich das Aphel ihrer Bahn und ist dann 0,728 AE bzw. 108,9 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Unser roter Nachbar Mars im Sternbild Zwillinge wandert im Verlauf des Monats in den Krebs. Sein westlicher Winkelabstand von der Sonne wächst nur langsam an von anfangs 13 auf 23 Grad. Im letzten Monatsdrittel, kurz vor Sonnenaufgang, kann er aber wieder tief im Osten in der Morgendämmerung aufgespürt werden. Man benötigt aber ein Fernglas oder ein kleines Teleskop, um ihn zu entdecken. Am 20. August geht der 1,8 mag helle Mars um 3:59 Uhr Sommerzeit auf. Bis zum Monatsletzten verfrühen sich seine Aufgänge um gut eine Stunde. In den letzten Augusttagen kann unser Nachbar nur 10 nördlich des Morgensterns Venus aufgefunden werden.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich rechtläufig durch den Löwen und bleibt in diesem Monat unsichtbar. Am 26. August steht Jupiter in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Sein Erdabstand beträgt an diesem Tag 6,397 AE bzw. 957 Millionen Kilometer. Am 7. des Monats kommt es zu einer engen Begegnung zwischen Merkur und Jupiter, die allerdings nur im Teleskop am Taghimmel beobachtet werden kann.
Saturn steht bei Einbruch der Dunkelheit schon tief im Südwesten im Sternbild Waage. Am 2. August kommt der Planet zum Stillstand udn bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch den Nachthimmel. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Gleichzeitig geht der Ringplanet im Laufe des Monats schon vor Mitternacht unter. Am 1. August erfolgt der Saturnuntergang um 0:37 Uhr. Am 31. August erreicht der Planet schon um 22:40 Uhr Sommerzeit die westliche Horizontlinie. Am 22. August steht der zunehmenden Halbmond nur 2 Grad nördlich des Ringplaneten.
Der grünlich leuchtende Planet Uranus bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Fische und kann am besten in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden. Mit einer Helligkeit von 5,8 mag und einem scheinbaren Durchmesser von 3,6 Bogenminuten kann er bereits in jedem Fernglas aufgefunden werden. Unter einem sehr dunklen Landhimmel ist Uranus aber schon mit bloßem Auge sichtbar. Zu Monatsbeginn geht der Planet um 22:59 Uhr auf und steht um 5:43 Uhr in seiner höchsten Position im Süden. Am Monatsende erfolgt der Aufgang bereits um 21:00 Uhr und der Meridiandurchgang um 3:44 Uhr Sommerzeit.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun ist ein Objekt für die gesamte Nacht und steht am 1. September 2015 im Sternbild Wassermann in Opposition zur Sonne. Er befindet sich dabei ziemlich genau zwischen den Sternen Lambda und Sigma Aquari. Am 1. August geht der 7,8 mag helle und scheinbar 2,3 Bogensekunden große Neptun um 21:51 Uhr auf und steht um 3:12 Uhr Sommerzeit im Süden. Am 31. August erfolgt sein Aufgang und Meridiandurchgang bereits zwei Stunden früher. Am 31. August steht Neptun in Erdnähe und ist dann 28,95 AE bzw. 4,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Der 2.370 Kilometer große Zwergplanet (134340) Pluto wandert durch die dichten Gebiete der Milchstraße im Schützen und ist mit einer Helligkeit von 14,1 mag nur großen Teleskopen vorbehalten. Die beiden Sterne Xi1 und Xi2 Sagittari (5,0 mag und 3,5 mag) können beim Aufsuchen von Pluto behilflich sein. Am besten beobachtet man Pluto in der Zeit um seine Kulmination. Am 1. August steht Pluto um 23:22 Uhr im Süden und am 31. August bereits um 21:22 Uhr Sommerzeit. Am 14. Juli flog die Raumsonde New Horizons in nur 12.500 Kilometer Entfernung an Pluto vorbei und sendete faszinierende Aufnahmen aus dem Pluto-Charon System.
Helle Kometen und Planetoiden
Der schon zu Beginn des Jahres sichtbare Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) wandert im Laufe des August vom Sternbild Drache in den nördlichen Teil des Bärenhüter und kann mit einer Helligkeit um 10 mag noch in kleinen und mittleren Teleskopen aufgespürt werden. Er ist nach wie vor zirkumpolar und kann die gesamte Nacht über beobachtet werden. Zwischen dem 3. und 4. August zieht Lovejoy nur einige Bogenminuten südlich an der 10,5 mag hellen edge-on Galaxie NGC 5907 im Drachen vorbei.
Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, bei dem sich zur Zeit die europäische Raumsonde Rosetta aufhält, kann als 11 mag helles Objekt am Morgenhimmel beobachtet werden und erreicht bei Dämmerungsbeginn nur wenige Grad über dem Osthorizont. Er bewegt sich im August vom Sternbild Stier kommend in die Zwillinge.
Der kurzperiodische Komet 141P/Machholz ist am Morgenhimmel im Sternbild Fuhrmann und Zwillinge beobachtbar und steht zu Dämmerungsbeginn gut 20 Grad hoch über dem Horizont. Im Laufe des Monats wird erwartet, dass der Komet eine Helligkeit um 11 mag erreichen wird. Damit ist der Komet voraussichtlich schon ein Objekt für mittlere Teleskope.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann in den südlichen Bereichen des Sternbilds Schütze aufgespürt werden und stand im Vormonat in Opposition zur Sonne. Ende des Monats kommt Ceres fast zum Stillstand und beendet seine Oppositionsperiode. Seine Helligkeit sinkt im Laufe des Monats von anfangs 7,6 auf 8,1 mag. Damit ist der Himmelskörper immer noch ein Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope. Am 1. August erreicht der Zwergplanet um 0:45 Uhr den Meridian und am 31. August bereits um 22:26 Uhr Sommerzeit.Erschwerend kommt für unseren Breiten noch hinzu, dass er zu seiner Kulmination nur Höhen von knapp 10 Grad über dem Südhorizont erreicht.
Der Asteroid (2) Pallas wird am 8. August im Sternbild Herkules stationär und beendet ihre Oppositionsperiode. Zu Beginn des Monats noch 9,8 mag hell, sinkt die Helligkeit ab 17. August wieder unter die 10. Größenklasse. Am 1. des Monats geht Pallas um 5:28 Uhr unter. Mitte des Monats sinkt der Asteroid bereits um 4:16 Uhr Sommerzeit unter die westliche Horizontlinie.
(4) Vesta kommt am 16. August im Walfisch zum Stillstand und beginnt ihre Oppositionsperiode. Anschließend bewegt sie sich wieder rechtläufig durch das Sternbild. Aber erst Ende September steht Vesta der Sonne genau gegenüber. Die Helligkeit des Asteroiden steigt im Laufe des August von anfangs 7,1 auf 6,6 mag, so dass sie bereits sehr leicht in Ferngläsern aufgefunden werden kann. Ihre Aufgänge verfrühen sich von anfangs 23:38 Uhr auf 21:51 Uhr Sommerzeit. Am 24. August kann der 5,4 mag helle Stern 25 Ceti als Aufsuchhilfe dienen, wenn Vesta kurz vor Mitternacht nur 6 Bogenminuten Abstand zum Stern erreicht.
(9) Metis kann im Wassermann aufgefunden werden und wird zu Beginn des Monats wieder heller als 10 mag. Am 1. des Monats steht Metis um 4:03 Uhr im Süden. Ende des Monats erreicht der nun 9,3 mag helle Asteroid schon um 1:48 Uhr Sommerzeit die höchste Stellung im Süden.
(15) Eunomia wandert am 25. August vom Sternbild Fische kommend in die Andromeda. Mitte des Monats kommt sie zum Stillstand und beginnt ihre Oppositionsperiode. Zu Beginn des Monats geht die 9,1 mag helle Eunomia um 21:11 Uhr auf und erreicht um 4:56 Uhr den Meridian. Ende des Monats erreicht sie die östliche Horizontlinie bereits um 18:42 Uhr und ihren höchsten Punkt im Süden um 2:57 Uhr Sommerzeit. Zu diesem Zeitpunkt ist ihre Helligkeit schon auf 8,5 mag angestiegen. Am späten Abend des 1. August befindet sich Eunomia nur 3 Bogenminuten vom 5,1 mag hellen Stern 47 Piscium entfernt, der sehr gut als Aufsuchhilfe für den Himmelskörper dienen kann.
Der Asteroid mit der Nr. 21 Lutetia kommt Mitte des Monats im Sternbild Steinbock wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine maximal scheinbare Helligkeit von 9,3 mag. Anfang und Ende August sind es jeweils 9,6 mag. Die Aufgangszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 21:54 Uhr auf 19:48 Uhr und die Kulminationszeiten von 2:25 Uhr auf 23:59 Uhr Sommerzeit. Am Morgen des 28. August kann der Asteroid nur 5 Bogenminuten von 37 Capricorni (5,7 mag) aufgefunden werden.
Der Asteroid (68) Leto kann im Sternbild Mikroskop aufgefunden werden und wird zur Monatsmitte wieder schwächer als 10 mag. Aufgrund ihrer südlichen Lage von ‑32° Deklination und ihrer Helligkeit von 9,8 mag zu Monatsbeginn, kann sie von unseren Breiten aus nur in den Zeiten um ihren Meridiandurchgang beobachtet werden. Am 1. August steht Leto um 1:20 Uhr im Süden und am 15. August bereits um 0:07 Uhr Sommerzeit. Am Morgen des 1. August steht Leto nur 4 Bogenminuten vom 6,4 mag hellen Stern SAO 212487 entfernt.
Meteorströme
Die milden und hoffentlich auch klaren Sommernächte im August sind prädestiniert für den bekanntesten Meteorstrom des Jahres: die Perseiden. Sie tauchen in jedem Jahr zwischen Mitte Juli bis zum 25. August auf. Die maximale Aktivität dieses Meteorstroms ist in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu erwarten – mit einer maximalen Aktivität zwischen 8 und 11 Uhr am 13. August. Simulationen von Staubteilchen des Mutterkometen geben aber an, dass der dichteste Vorbeigang der Erde in diesem Jahr am 12. August gegen 20:40 Uhr stattfinden wird. So sollte eine erhöhte Aktivität schon in der fortgeschrittenen Abenddämmerung bemerkbar sein. Zu diesem Zeitpunkt steht der Radiant aber nur 30 Grad hoch am Himmel. Deutlich besser sind die Morgenstunden des 13. August, wenn der Radiant zu Beginn der Morgendämmerung gut 70 Grad Höhe erreicht. Die Meteore scheinen dabei aus einem Gebiet zu kommen, das sich ca. 2 Grad östlich vom Stern Eta Persei entfernt befindet. Zum Maximumszeitpunkt sind bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 60 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Neben den normal hellen Sternschnuppen, gibt es auch einige sehr helle Exemplare mit bis zu 0 mag Helligkeit und darüber hinaus. Auch der Stand des Mondes fällt in diesem Jahr sehr günstig aus, da die sehr schmale abnehmende Mondsichel erst in der hellen Morgendämmerung über den Horizont steigt und am darauf folgenden Tag die Neumondphase erreicht wird. Der Ursprung der Perseiden geht auf den periodischen Kometen 109P/Swift-Tuttle zurück, der eine Umlaufzeit von 120 Jahren besitzt.
In der ersten Augusthälfte können auch die Südlichen-Delta-Aquariden sowie die horizontnahen Capricorniden beobachtet werden, die Eintrittsgeschwindigkeiten von 41 bzw. 21 Kilometer pro Sekunde besitzen. Beide Ströme zeigen nur eine geringe Aktivität von 2 bis 3 Sternschnuppen pro Stunde.
Erwähnenswert sind in diesem Monat noch die Kappa-Cygniden, deren Radiant sich im Sternbild Schwan befindet. Dieser mit rund 3 bis 5 Sternschnuppen pro Stunde nicht gerade reiche Strom ist vom 3. bis 25. August aktiv – mit einem Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18. August inklusive günstiger Mondphase. Der Radiant steht in den Abendstunden fast im Zenit. Die Meteore sind mit 25 km/s Eintrittsgeschwindigkeit sehr langsam, so dass sie sich gut von anderen Meteorströmen unterscheiden. Es können aber auch einige helle Exemplare dabei sein. Am 13. August 2007 konnten zahlreiche Boliden zwischen ‑4 und ‑5 mag Helligkeit beobachtet werden. Im letzten Jahr kam es ebenfalls zu einer erhöhten Aktivität. Der Ursprungskörper der Kappa-Cygniden hat sich vermutlich aufgelöst.
Zwischen dem 25. August und 5. September sind außerdem noch die Alpha-Aurigiden sichtbar, dessen Maximum am 31. August zu erwarten ist. Der Radiant befindet sich südlich des Sterns Capella im Sternbild Fuhrmann. Mit 6 bis 10 Sternschnuppen pro Stunde, ist dieser Strom ebenfalls nicht sehr ausgeprägt. Allerdings wurden in der Vergangenheit schon Raten zwischen 30 und 40 Meteoren pro Stunde registriert. Als Ursprungskörper der Alpha-Aurigiden gilt der Komet C/1911 N1 Kiess, der eine Umlaufzeit von ungefähr 2.500 Jahren besitzt. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Passage zwischen der Erde und der Umlaufbahn des Kometen, wodurch eine Zenitrate von ca. 120 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden konnte.
Die Anthelionquelle ist über das gesamte Jahr aktiv und produzieren langsame Meteore aus der Ekliptikregion, östlich des Gegensonnenpunkts. Die Radiantenposition wandert im August vom Sternbild Wassermann in die Fische. Auch hier sind nicht mehr als 1 bis 2 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit rund 30 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, schon recht niedrig aber immer noch gut sichtbar über dem Nordwesthorizont. Die hinteren Kastensterne des Wagens weisen, fünfmal verlängert, direkt auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Wagenkasten des Kleinen Bären steigt nun ebenfalls langsam wieder herab. Immer tiefer sinkt auch der Drache, dessen auffälliger Kopf jetzt westlich des Zenits zu finden ist. Sein langer Körper schlängelt sich um die Figur des Kleinen Wagens herum. Dagegen steigt das Sternbild Kepheus, rechts oberhalb des Kleinen Bären gelegen, immer höher und erreicht in der kommenden Stunde schließlich die Zenitregion.
Bei guter Horizontsicht funkelt niedrig im Nordosten die hell leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann auffällig vor sich hin. Oberhalb des Fuhrmanns sind die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe nur schwer auszumachen. Ebenfalls im Nordosten ist auch schon der Perseus vollständig über dem Horizont erschienen. Halbhoch am Himmel entdecken wir schließlich noch das W‑förmige und recht auffällige Sternbild der Kassiopeia.
Im Osten
Genau im Osten steht nun das mächtige Pegasusquadrat als auffälligste Figur des nahenden Herbstes über dem Horizont. Die Sternenkette der Andromeda schließt sich unmittelbar östlich an den Pegasus an. Dabei gehört der linke obere Stern des Pegasusquadrats bereits zum Sternbild Andromeda. In der Andromeda befindet sich auch die nächst größere Nachbargalaxie unserer eigenen Milchstraßensystems, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Diese kann unter einem relativ dunklen Himmel schon leicht mit bloßem Auge als ausgedehnter Lichtfleck erkannt werden. Unterhalb des Pegasus sind die Fische und noch weiter im Südosten bereits der Wassermann über dem Horizont erschienen.
Östlich der Fische, direkt unterhalb der Andromeda gelegen, können wir die beiden Sternbilder Dreieck und Widder erkennen, die allerdings noch dicht über dem Osthorizont stehen. Direkt im Nordosten finden wir den Perseus und darüber des einprägsame Sternbild Kassiopeia. Noch weiter höher in Richtung Zenit entdecken wir schließlich noch den Kepheus und das Sternbild Schwan, das aufgrund seiner Form oft auch als Kreuz des Nordens bezeichnet wird.
Im Süden
Der Südhimmel wird nun von der hellen Sommermilchstraße und dem auffälligen Sommerdreieck dominiert. Gebildet wird das Dreieck aus den hellen Hauptsternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler. Deneb befindet sich dabei nahezu in Zenitnähe und überschreitet soeben den Meridian. Die Wega hat ihren Meridiandurchgang bereits hinter sich. Atair steht nun fast genau im Süden und in mittlerer Höhe über dem Horizont. Westlich der Leier gelegen schließt sich der Herkules und darunter der Schlangenträger mit dem Schwanz der Schlange an.
Inmitten der Milchstraße erkennen wir zwischen Schwan und Adler die eher unscheinbaren Sternbilder Füchschen und Pfeil. Unmittelbar östlich davon stehen noch Delphin und das Füllen. Durch diese Region verläuft der Cygnus-Spalt der Milchstraße in Richtung Süden. Dabei handelt es sich um dunkle Staubfahnen, die das Licht dahinter liegender Sterne verdeckt. Unter einem dunklen und klaren Landhimmel fällt unterhalb des Adlers die helle Schildwolke, ein hellerer Teil der Milchstraße, im Sternbild Schild auf. Darunter entdecken wir den Schützen, der die recht einprägsame Form einer Teekanne besitzt und in dem sich das Zentrum unserer Galaxis befindet. Dieser hat vor ungefähr einer halben Stunde seinen höchsten Punkt überschritten und versinkt nun wieder unter dem Horizont. Die helle Milchstraße in dieser Region beherbergt zahlreiche Deep-Sky-Objekte, die man auch mit Hilfe eines Fernglases entdecken kann. Dicht über dem Südwesthorizont stehen noch einige Sterne des Skorpions. Blicken wir auf die gegenüberliegende Seite des Meridians, sehen wir den Steinbock schon vollständig über dem Südosthorizont sowie ein Teil des Sternbilds Wassermann.
Im Westen
Blicken wir genau in Richtung Westen fällt in niedriger Höhe der orange leuchtende Stern Arktur im Sternbild Bärenhüter auf. Der Bärenhüter besitzt annähernd die Form eines Kinderdrachens. Links oberhalb dieses Sternbilds erkennen wir die markante Figur der Nördlichen Krone. Oberhalb der Krone steht der eher unauffällige Herkules. In diesem Sternbild sollte unter einem dunklen Landhimmel der helle Kugelsternhaufen Messier 13 als unscharfes Sternchen erkennbar sein, der unterhalb des rechten oberen Kastenstern des Herkules zu finden ist. Südlich der Nördlichen Krone befindet sich der Kopf der Schlange, der vom mächtigen Schlangenträger im Südwesten getragen wird und der im Laufe der Nacht ebenfalls im Westen untergehen wird. Direkt unterhalb des Schlangenträger verschwinden nun auch die letzten Sterne des Skorpions sowie der Ringplanet Saturn im Sternbild Waage.
Rechts vom Bärenhüter im Nordwesten entdecken wir das Sternbild Großer Bär mit der bekannten Figur des Großen Wagens. Darüber befindet sich der lang gezogene Körper des Drachen, dessen auffälliger und annähernd rautenförmiger Kopf sich noch in der Nähe des Zenits befindet. Unterhalb der Deichsel des Großen Wagens entdecken wir die Jagdhunde und noch weiter in Richtung Horizont das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Haar der Berenike. Aufgrund der horizontnahen Stellung verschwinden diese Sterne allerdings schon im Horizontdunst.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.