Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats können wir den zunehmenden Mond im Sternbild Löwe am Abendhimmel aufspüren. In den Folgenächten wandert unser Erdtrabant weiter in Richtung Osten und steht am 5. Juli als zunehmender Halbmond (erstes Viertel) in der Jungfrau. In der Nähe befinden sich auch unser roter Nachbar Mars sowie der Hauptstern Spika im Sternbild Jungfrau. Am 7. Juli steht er dann nahe dem Planeten Saturn in der Waage. Der Mond wandert an den Folgeabenden durch die Sternbilder Skorpion und Schlangenträger. Am 12. des Monats ist dann auch die Vollmondphase im Schützen erreicht.
Nach der Vollmondnacht durchläuft unser stiller Begleiter die Sternbilder Steinbock, Wassermann und Fische und Himmelsabschnitte, die nur schwächere Sterne enthalten. Gleichzeitig wird er mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 19. Juli ist abnehmender Halbmond (letztes Viertel). Nachdem der Mond das Sternbild Widder hinter sich gelassen hat, befindet er sich am 22. des Monats in den Hyaden im Sternbild Stier am Morgenhimmel. Am 25. Juli können wir die abnehmende und schmale Mondsichel dann zum letzten Mal am Morgenhimmel im Sternbild der Zwillinge sichten. In der Nähe unseres Trabanten befinden sich auch die innersten Planeten unseres Sonnensystems Merkur und Venus. Am 26. Juli ist Neumond. Nach der Neumondphase müssen wir uns 3 Tage gedulden, bis wir die zunehmende Mondsichel am 30. Juli wieder in der Abenddämmerung aufspüren können.
Die Planeten
Der innerste Planet des Sonnensystems Merkur stand im Vormonat in Konjunktion mit der Sonne und vergrößert nun wieder seinen westlichen Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn. Am 12. Juli erreicht der 0,4 mag helle Merkur mit 20°55′ eine größte westliche Elongation. Aufgrund seiner Helligkeit und der südlichen Lage der Ekliptik, wird er aber erst im letzten Julidrittel am Morgenhimmel sichtbar. Am 17. des Monats erscheint Merkur im Fernrohr zu Hälfte beleuchtet (Dichotomie) und 7,1 Bogensekunden groß. Am 17. oder besser am 18. Juli kann man versuchen, den 0,0 mag hellen Planeten dicht über dem Ostnordosthorizont zu entdecken. An jenem Morgen geht Merkur um 3:38 Uhr auf. Gegen 4:40 Uhr Sommerzeit steht er als schwacher Lichtpunkt rund 6 Grad östlich der Venus, die eine Helligkeit von ‑3,9 mag besitzt. Bis zum 26. Juli bzw. 27. Juli verschwindet der nun ‑1,0 mag helle Planet zunehmend in der hellen Morgendämmerung. Seine Aufgänge erfolgen an diesen Morgen um 3:59 Uhr und um 4:03 Uhr. Am 29. Juli erreicht Merkur schließlich das Perihel seiner Bahn.
Die Venus ist Morgenstern und wandert rechtläufig durch das Sternbild Stier, in östlicher Richtung auf die Sonne zu, und ab 17. Juli schließlich in die Zwillinge. Am 1. des Monats kann sie in der Nähe der Hyaden aufgefunden werden. Mit einer Helligkeit von ‑3,9 mag, ist sie schon leicht in der Morgendämmerung erkennbar und verbessert ihre Sichtbarkeit aufgrund der steiler werdenden Ekliptiklage. Ihr scheinbarer Durchmesser nimmt von anfangs 12 auf 11 Bogensekunden ab. Ihr Beleuchtungsgrad nimmt im Laufe des Monats bis auf 90% zu, so dass sie Ende Juli fast als Vollvenus im Fernrohr erscheint. Am 1. Juli geht der Morgenstern um 3 Uhr auf. Bis zum Monatsende verspäten sich ihre Aufgänge auf 3:23 Uhr Sommerzeit. Am 24. Juli kann der abnehmende Mond nur 8 Grad von Venus entfernt aufgefunden werden.
Unser roter Nachbar Mars ist ein Objekt für die 1. Nachthälfte und bewegt sich weiter rechtläufig durch die Jungfrau. Er steht zu Beginn der Nacht schon tief im Südwesten und nähert sich immer weiter der Sonne an. Am 12. des Monats passiert der Planet, in 1,3 Grad nördlichen Abstand, den Hauptstern Spika in der Jungfrau. Der Rote Planet verschiebt seine Untergänge in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Juli geht Mars um 0:57 Uhr unter. Bis zum Monatsende verschieben sich seine Untergangszeiten auf 23:21 Uhr Sommerzeit. Seine scheinbare Helligkeit geht von anfangs 0,0 mag auf 0,4 mag zurück. Der Durchmesser des Marsscheibchens schrumpft von 9,4 auf 7,9 Bogensekunden. Im Fernrohr erscheint das Planetenscheibchen zu 87% beleuchtet. Am 5. des Monats gesellt sich der zunehmende Halbmond zu Mars und Spika. Der gegenseitige Abstand zum Mars beträgt 3 Grad und zu Spika knapp 4 Grad.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich rechtläufig durch die Zwillinge und wechselt am 7. Juli in den Krebs. Am 24. Juli steht er schließlich in Konjunktion zur Sonne, so dass er den ganzen Monat lang nicht beobachtet werden kann. Am Tag der Konjunktion befindet sich der Riesenplanet 6,28 AE bzw. 940 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Erst Mitte August kann der Planet am Morgenhimmel wieder aufgefunden werden.
Saturn wird am 20. Juli in der Waage stationär und bewegt sich dann wieder rechtläufig in östlicher Richtung durch das Sternbild. Damit beendet der Ringplanet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Saturn wird auch mehr und mehr ein Objekt für die 1. Nachthälfte und befindet sich bei Einbruch der Nacht schon im Südwesten. Die scheinbare Helligkeit nimmt von anfangs 0,4 auf 0,5 mag leicht ab. Der Äquatordurchmesser schrumpft auf 17 Bogensekunden und sein Ringdurchmesser auf 40 Bogensekunden. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 2:15 Uhr unter. Am Monatsende erreicht er bereits um 0:12 Uhr Sommerzeit die westliche Horizontlinie. Damit bleibt nur noch knapp eine Stunde für die Beobachtung des Planeten.
Uranus wird am 22. Juli in den Fischen stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Danach bewegt er sich wieder langsam rückläufig durch die Fische. Die Opposition zur Sonne erreicht der grünlich leuchtende und 5,8 mag helle Planet aber erst Anfang Oktober. Seine Aufgangszeiten verfrühen sich von anfangs 0:53 Uhr Sommerzeit auf gut 2 Stunden. Am 18. Juli steht der Mond nur 4 Grad westlich von Uranus.
Neptun kann im Wassermann aufgefunden werden und bewegt sich rückläufig am Himmel. Er ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und kann am Besten in der Zeit um Mitternacht beobachtet werden. Am 1. des Monats geht Neptun um 23:48 Uhr auf. Bis zum 31. Juli verfrühen sich die Aufgänge auf 21:49 Uhr Sommerzeit. Seine Helligkeit steigt in dieser Zeit auf 7,8 mag. Ende August erreicht der äußere Planet unseres Sonnensystems schließlich die Opposition zur Sonne und ist dann die gesamte Nacht über sichtbar.
Der Zwergplanet (134340) Pluto kommt am 4. Juli im Sternbild Schütze wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 14,1 mag. Damit ist Pluto ein Objekt für größere Teleskope. Die Erdnähe erreicht Pluto schon zwei Tage vor der Opposition. Er befindet sich dann 31,665 AE bzw. 4,74 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Aufgrund der südlichen Lage im Sternbild Schütze ? in unseren Breiten erreicht Pluto nur eine Höhe von knapp 20 Grad über dem Südhorizont ? und dem Sternengewimmel inmitten der Milchstraße, ist Pluto nur schwer aufzufinden. Der 5,4 mag helle Stern 29 Sagittarii kann aber als Aufsuchhilfe für den Zwergplaneten dienen. Am 20. des Monats befindet sich Pluto nur 0,1 Bogenminuten südlich von diesem Stern entfernt. Am 1. Juli geht Pluto um 21:06 Uhr auf und erreicht um 0:21 Uhr den Meridian. Zum Monatsende erscheint der Zwergplanet bereits um 19:06 Uhr Sommerzeit über der östlichen Horizontlinie und steht um 23:16 Uhr im Meridian.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2014 E2 (Jacques) erreicht am 2. Juli mit 0,66 AE sein Perihel. Er ist zunächst von unseren Breiten aus gesehen noch unsichtbar, taucht aber gegen Ende des Monats im Sternbild Fuhrmann am Morgenhimmel auf. Mit einer voraussichtlichen Helligkeit zwischen 5 und 6 mag ist der Komet schon sehr leicht in Ferngläsern und Teleskopen erkennbar und könnte unter einem dunklen Landhimmel eventuell sogar freisichtig aufgefunden werden. Zwischen dem 26. und 28. Juli befindet sich Komet Jacques in der Nähe des offenen Sternhaufens NGC 1893 und des Nebels IC 405. Am 31. Juli zieht er dicht am Sternhaufen NGC 1778 vorbei.
Der zunächst als Asteroid mit ungewöhnlicher Bahn geführte Komet C/2013 UQ4 (Catalina) kommt am 5. Juli in Sonnennähe. Am 11. Juli erreicht der Komet mit 0,3 AE seinen geringsten Abstand zur Erde und sollte dann mit einer Helligkeit von 7 bis 8 mag schon leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar sein. Er wandert sehr schnell durch die Sternbilder Andromeda, Kepheus, Drache und Bärenhüter und ist im Juli von unseren Breiten aus die meiste Zeit zirkumpolar.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann zusammen mit den Asteroiden (4) Vesta rechtläufig in der Jungfrau aufgefunden werden. In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli beträgt der Abstand beider Himmelskörper gegen Mitternacht nur noch 10 Bogenminuten. Das ist der kleinste Abstand seit mehr als 200 Jahren! Als Aufsuchhilfe kann der Stern Zeta Virginis dienen, der 1 ½ Grad nördlich von Ceres und Vesta steht. Erst am 22. Juli 2081 kommen beide Himmelskörper bis auf 6 Bogenminuten nahe. Ceres besitzt zu Beginn des Monats eine Helligkeit von 8,4 mag und Vesta 7,1 mag. Damit sind beide Himmelskörper schon in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar. Bis zum Ende des Monats geht ihre Helligkeit auf 8,7 bzw. 7,4 mag leicht zurück. Am 1. Juli geht Ceres um 1:56 Uhr und Vesta um 1:54 Uhr unter. Am 31. Juli verschwinden beide Himmelskörper schon um 23:54 Uhr bzw. 23:57 Uhr Sommerzeit unter der westlichen Horizontlinie. Am 3. Juli steht Ceres nur 6,5 Bogenminuten und Vesta nur 9 Bogenminuten vom 6,4 mag hellen Stern SAO 139359 entfernt.
(12) Victoria kann im Sternbild Pegasus aufgefunden werden und wird am 27. Juli stationär. Ihre Helligkeit steigt von anfangs 10,2 auf 9,5 mag zum Ende des Monats. Am 1. Juli steht Victoria um 5:22 Uhr im Süden. Bis zum 31. Juli verfrühen sich ihre Meridiandurchgänge auf 3:53 Uhr Sommerzeit.
Asteroid Nr. 16 Psyche wechselt am 28. Juli vom Sternbild Wassermann in den Steinbock. Mitte Juli wird der Asteroid wieder heller als 10 mag und kommt dann am 7. August in eine sehr günstige Opposition zur Sonne. Zu Beginn des Monats steht Psyche um 3:57 Uhr im Meridian. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich die Meridiandurchgangszeiten auf 1:43 Uhr Sommerzeit. Ihre Helligkeit ist dann auf 9,5 mag angestiegen. Am 30. Juli steht der Asteroid nur 9,5 Bogenminuten von SAO 164204 (6,5 mag) entfernt.
(29) Amphitrite wandert durch das Sternbild Schütze und am 7. Juli in den Skorpion. Sie steht dann am 25. Juli im offenen Sternhaufen NGC 6416. Aufgrund ihrer Deklination von ‑32°, erreicht sie zu ihrer Kulminationszeit nur geringe Höhen über dem Südhorizont. Am 1. Juli kulminiert die 9,6 mag helle Amphitrite um 0:30 Uhr im Süden. Am 31. Juli steht der nur noch 10,1 mag helle Asteroid um 22:09 Uhr Sommerzeit im Meridian.
(39) Laetitia kann im Sternbild Schild aufgefunden werden und wird zur Monatsmitte wieder schwächer als 10 mag. Am 1. Juli erreicht der 9,8 mag helle Asteroid um 1:03 Uhr den Meridian. Am letzten Tag des Monats steht der nun wieder 10,2 mag helle Himmelskörper um 22:38 Uhr Sommerzeit im Süden.
Meteorströme
Zwischen dem 12. Juli und 19. August sind die recht unauffälligen Südlichen Delta-Aquariden aktiv. Das Maximum ist in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli zu erwarten. Aufgrund der südlichen Deklination des Radianten und demzufolge niedrigen Radiantenstandes über dem Horizont, sind von Mitteleuropa aus maximal 5 Meteore pro Stunde sichtbar. Der Mond wird die Beobachtung der Südlichen Delta-Aquariden nicht stören, da am 26. Juli Neumond ist. Der Ausstrahlungspunkt des Meteorstroms liegt ungefähr 3 Grad westlich von Delta Aquarii und erreicht in unseren Breiten nur eine Höhe von knapp 25 Grad über dem Horizont. Von südlichen Standorten aus, z.B. in Namibia, wo der Radiant deutlich höher steht, sind etwa 15 bis 20 Sternschnuppen von 3 bis 5 mag Helligkeit sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 42 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Die Alpha-Capricorniden treten zwischen dem 3. Juli bis 15. August in Erscheinung. Die mit 23 km/s recht langsamen Meteore sind die ganze Nacht über beobachtbar und zeigen mitunter recht lange Bahnen. Das Maximum findet in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli statt. Das Maximum könnte aber auch schon in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli auftreten. Dabei sind bis zu 10 Meteore pro Stunde sichtbar, davon auch einige sehr helle Exemplare. Der Strom geht auf den Ursprungskometen 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova zurück. Nach neusten Forschungsergebnissen könnte auch der Komet 169P/NEAT für den Teilchenschauer verantwortlich sein. Auch dieser Meteorstrom profitiert von einem südlicheren Standort.
Gegen Ende des Monats tauchen auch schon die ersten Perseiden auf, die aber erst im August ihr Maximum erreichen. Mit 60 Kilometern pro Sekunde handelt es sich dabei um sehr schnelle Teilchen, die gut von den anderen Strömen im Juli zu unterscheiden sind.
Auch die Meteore der Anthelionquelle aus der Ekliptikregion sind aktiv, die ähnliche Eintrittsgeschwindigkeiten, um 30 Kilometer pro Sekunde, wie die der Südlichen Delta-Auquariden und Alpha-Capricorniden zeigen und deshalb schwierig zu unterscheiden sind.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, steigt zu unserer Standardbeobachtungszeit langsam wieder herab und befindet sich nun in mittlerer Höhe im Nordwesten. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, stoßen wir auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten nun die höchste Stellung über dem Nordhorizont gerade überschritten hat und ebenfalls wieder herabsteigen wird. Oberhalb des Kleinen Bären erreicht der Drache gerade seine höchste Stellung im Norden, auch obere Kulmination genannt. Der markante und auffällige Kopf des Drachen befindet sich dabei genau über uns im Zenit. Der restliche Körper schlängelt sich um die Figur des Kleinen Wagens herum.
Östlich des Polarsterns entdecken wir das Sternbild Kepheus, das die Form eines Hausdaches besitzt. Darunter steigt nun auch die Kassiopeia, die auch als „Himmels‑W“ bekannt ist, langsam wieder höher. Bei guter Horizontsicht funkelt direkt über dem Nordhorizont die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann munter vor sich hin. Direkt oberhalb vom Fuhrmann können die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe und des Luchs kaum erkannt werden. Zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Fuhrmann hat auch der Perseus seine untere Kulmination gerade überschritten.
Im Osten
Blicken wir hoch in Richtung Osten fällt zuerst das Sommerdreieck auf. Es wird aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet. Durch diese drei recht auffälligen und einprägsamen Sternbilder verläuft die Sommermilchstraße in Richtung Südhorizont herab. Zwischen Adler und Schwan stehen noch die kleinen und unscheinbaren Sternbilder Füchschen und Pfeil, wobei das Sternbild Füchschen inmitten der Sommermilchstraße, aufgrund seiner schwachen Sterne, nicht gerade einfach zu erkennen ist. Östlich vom Schwan befindet sich der Kepheus. Darunter entdecken wir in mittlerer Höhe das eher unscheinbare Sternbild der Eidechse und noch weiter östlich die Kassiopeia.
Das Sternbild Pegasus ist nun vollständig über dem Osthorizont erschienen. Der linke obere Kastenstern gehört aber schon zum Sternbild Andromeda, die sich weiter östlich und nahezu parallel zum Horizont erstreckt. Rechts oberhalb vom Kopf des Pegasus entdecken wir noch das kleine Sternbild Füllen und die einprägsame Figur des Sternbilds Delphin. Dicht über dem Ost- und Südosthorizont sind schon die ersten Sterne des Wassermanns und des Steinbocks aufgegangen.
Im Süden
Der Süden wird nun vollständig vom mächtigen Schlangenträger eingenommen, der sich in mittlerer Höhe über dem Horizont befindet. Darüber steht das eher unauffällige Sternbild Herkules, dass soeben den Meridian überschritten hat. Östlich vom Herkules befindet sich die Leier mit der hellen Wega. Noch weiter im Südosten sind die Sternbilder Schwan, Füchschen, Pfeil und der Adler sichtbar. Westlich vom Herkules entdecken wir noch die Nördliche Krone. Darunter stehen Kopf und Hals des Sternbilds Schlange.
Tief über dem Südhorizont hat nun der Skorpion, mit seinem rötlichen Hauptstern Antares, schon längst den Meridian überschritten und bereitet sich wieder auf seinen Untergang vor. Weiter westlich vom Skorpion erkennt man die Waage. In diesem Sternbild hält sich zurzeit auch der Planet Saturn auf. Der Schütze, östlich des Skorpions gelegen, wird in der nächsten Stunde den Meridian überschreiten, befindet sich aber noch dicht über dem Südosthorizont. In diesem, in einer Art Teekanne nachempfundenen, Sternbild, befindet sich das Zentrum unseres eigenen Milchstraßensystems. Oberhalb des Schützen ist noch das unscheinbare Sternbild Schild mit der hellen Schildwolke erkennbar. Dabei handelt es sich um eine ausgedehnte Sternenwolke inmitten der Sommermilchstraße.
Im Westen
Die beiden Sternbilder Großer Bär, mit der markanten Figur des Großen Wagens, und Bärenhüter, mit dem hellen orange leuchtenden Hauptstern Arktur, sind die auffälligsten Sternbilder in diesem Himmelsabschnitt. Sie befinden sich in mittlerer Höhe über dem westlichen Horizont und werden im Laufe der Nacht weiter in Richtung Horizont hinabsteigen. Oberhalb dieser beiden Sternbilder befindet sich der Drache. Unterhalb der Deichsel des großen Wagens entdecken wir noch das kleine unscheinbare Sternbild der Jagdhunde und darunter das Haar der Berenike. Östlich des Bärenhüters steht das markante Sternenrund der Nördlichen Krone und noch etwas höher der unscheinbare Herkules.
Im Westen verschwinden mit den beiden Sternbildern Jungfrau und Löwe nun auch die letzten Frühlingssternbilder von der Himmelsbühne. Die Vorderpranken des Löwen sind dabei schon längst untergegangen. Die restlichen Sterne des Löwen werden bald folgen. Kurz vor ihrem Untergang stehen auch Spika, der Hauptstern der Jungfrau sowie unser Nachbarplanet Mars, der nordöstlich von Spika zu finden ist.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.