Einige werden es sicher mitbekommen haben: Am 19. März 2011 war Vollmond. Das ist an sich noch nichts besonderes, weil wir alle 29,5 Tage einen Vollmond bewundern können. Allerdings befand sich der Mond zeitgleich in Erdnähe (Perigäum) und erschien dementsprechend hell und groß an unserem Himmel.
Der Mond bewegt sich nicht auf einer exakten Kreisbahn um die Erde sondern auf einer Ellipsenbahn, so dass die Abstände zur Erde zwischen 363.300 und 405.500 Kilometern schwanken. Letzten Samstag erschien die Mondscheibe knapp 30x heller und 14% größer als in Erdferne (Apogäum).
Weil nach Tagen schlechten Wetters ich unbedingt Merkur und Jupiter am Abendhimmel fotografieren wollte, passte es ganz gut, auch den Perigäum-Vollmond abzulichten. Mein Beobachtungsstandort liegt auf einer kleinen Anhöhe, wo in den letzten Tage der Regen den Boden aufgeweicht hatte. Demzufolge kam ich mit dem Auto nicht den Hügel hoch, ohne Gefahr zu laufen, stecken zu bleiben. Auch der Weg zu meinem Standort war durch Schlamm und Wasser versperrt. So blieb mir nichts anderes übrig, die Kamera an Ort und Stelle aufzubauen. Übrigens verwendetet ich bei allen Fotos die Canon EOS 1000D mit dem Sigma 55–200 Objektiv.
Das Foto oben zeigt den Aufgang des Mondes über dem Osthorizont. Das Bild ist eine Komposit aus einer lang- und einer kurzbelichteten Aufnahme, die in Photoshop zusammengefügt wurden. Leider habe ich den Mondaufgang nicht optimal erwischt, weil ich noch mit dem Standort und der Kamera zu kämpfen hatte. Ein User des Astrotreff-Forums meinte sogar, dass mein gelblicher Mond, mit dem strahlend blauen Himmelshintergrund, etwas märchenhaft rüberkommt. 😀
Zur selben Zeit stand auf der gegenüberliegenden Seite des Himmels der innerste Planet des Sonnensystems Merkur mitsamt dem Riesenplanet Jupiter. Merkur befand sich knapp 5 ½ Grad nördlich von Jupiter und steht zurzeit in seiner besten Abendsichtbarkeit. Durch die steile Ekliptiklage am Abendhimmel, gewinnt Merkur rund 17° Höhenvorsprung zur Sonne und ist deshalb sehr gut beobachtbar. Heute, am 23. März 2011, erreicht er mit 18,4° auch seine größte östliche Elongation von der Sonne.
Nur eine Stunde nach Mondaufgang wurde das zweite Foto unseres Erdtrabanten aufgenommen. Es zeigt den Vollmond in seiner ganzen Pracht und in seinen natürlichen Farben. Es ist ein zu 100% vergrößerter Ausschnitt aus dem Originalbild.
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