Galaxientour durch die Jagdhunde

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Zeichnung des Kometen C/2009 F6 Yi-SWANAm 14. April 2009 war ich zum ers­ten Mal in die­sem Jahr mit mei­nem 8″ GSO Dobson beob­ach­ten. Trotz des guten Wet­ters Anfang April, ver­hin­der­te eine Krank­heit und der Dienst um die Oster­fei­er­ta­ge eine Beob­ach­tung. So war ich doch noch froh, dass das Wet­ter und beson­ders Mur­phy ein Ein­se­hen mit mir hatte.

Geplant hat­te ich dies­mal eine Gala­xien­tour durch das Stern­bild Jagd­hun­de. Neben den bekann­ten und sehr hel­len Mes­sier-Gala­xien wie M 51, M 63 und M 94, konn­te ich auch 5 mit­un­ter sehr licht­schwa­che Neu­zu­gän­ge aus dem NGC-Kata­log in mei­ner Lis­te der beob­ach­te­ten Deep Sky Objek­te auf­neh­men. Beson­ders ange­tan war ich von der super­dün­nen und ziem­lich licht­schwa­chen edge-on Gala­xie NGC 5023, die ich nur indi­rekt sehen konn­te. Ein wirk­lich fas­zi­nie­ren­des Objekt, die sich als geis­ter­haf­te dün­ne Licht­na­del in mei­nem 17 mm Hype­ri­on Oku­lar prä­sen­tier­te. Inter­es­sant, dass ich sie mit 8 Zoll Öff­nung über­haupt erwi­schen konn­te. Aber sicher­lich waren auch die zenit­na­he Stel­lung und der dunk­le Him­mel, mit einer geschätz­ten Grenz­grö­ße von 6,7 Magni­tu­den, für eine erfolg­rei­che Sich­tung aus­schlag­ge­bend. Ins­ge­samt wur­den in die­ser Nacht 15 Gala­xien beobachtet! 

Auch ein wei­te­res inter­es­san­tes Objekt konn­te ich ver­bu­chen: Am 26. März wur­de von einem süd­ko­rea­ni­schen Ama­teur­as­tro­nom der Komet C/2009 F6 Yi-SWAN ent­deckt. In unse­rem Brei­ten ist der Komet momen­tan zir­kum­po­lar. Vor der Beob­ach­tung hat­te ich nur auf eine Stern­kar­te geschaut und mir das Ziel­ge­biet im Stern­bild Kas­sio­peia, in der der Komet zu fin­den war, ein­ge­prägt. Lei­der hat­te ich es ver­säumt, mir eine Auf­such­kar­te der Regi­on aus­zu­dru­cken bzw. die Kome­ten-Daten­bank in mei­nem Palm Pla­ne­ta­ri­um zu aktua­li­sie­ren. Na egal, ich ver­such­te es trotz­dem ihn aufzuspüren. 😀
Nach kur­zer Suche mit dem 32 mm Über­sich­soku­lar nahm ich schließ­lich einen nahe­zu run­den, dif­fu­sen und ca. 3 Bogen­mi­nu­ten gro­ßer Fleck wahr – deut­lich hel­ler als 9 mag. Auch mit höhe­rer Ver­grö­ße­rung ließ sich der Fleck nicht auf­lö­sen. Aller­dings erschien jetzt das Zen­trum leicht stern­för­mig. So war ich mir fast sicher, hier tat­säch­lich den Kome­ten vor mir zu haben. Auch mein­te ich, farb­lich einen leich­ten Stich ins Grü­ne wahr­zu­neh­men. Ich skiz­zier­te noch schnell die Posi­ti­on des Objekts mit den hells­ten Umge­bungs­ster­nen, damit ich die Posi­ti­on und die Natur des Objekts spä­ter am Com­pu­ter über­prü­fen konn­te. Und tat­säch­lich bestä­tig­te sich die Sich­tung des Kometen.

Einen umfang­rei­che­ren Bericht über die Beob­ach­tung, mit allen Beschrei­bun­gen der gesich­te­ten Objek­te, kann auf mei­ner Home­page nach­ge­le­sen werden. 🙂

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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