Keine UFOs – Himmelslaterne!

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In den letz­ten Mona­ten sind über Deutsch­lands Him­mel mas­sen­haft chi­ne­si­sche Him­mels­la­ter­nen sicht­bar, jeden­falls wen man Berich­te in eini­gen Foren ver­folgt. Oft wer­den die­se aus Reis­pa­pier bestehen­de Him­mels­la­ter­nen – auch Flam­mea, Kong-Ming Later­ne, Sky­bal­lon oder Minia­tur­heiß­luft­bal­lon (MHB) genannt, zu Par­tys und Hoch­zei­ten auf­ge­las­sen. Sie erschei­nen dann dem erstaun­ten Betrach­ter als sich bewe­gen­de, ziem­lich hel­le und röt­lich leuch­ten­den Punk­te am Himmel.
Von Lai­en wer­den die­se Objek­te oft als Uniden­ti­fi­zier­te Flug­ob­jek­te (UFO) bezeich­net, was zwei­fels­oh­ne auch zutref­fend ist, bis sie schließ­lich als MHB iden­ti­fi­ziert wer­den. Mit Hil­fe eines Bren­ners, der die Luft im Inne­ren des Bal­lons erwärmt, stei­gen die­se Din­ger rasch nach oben. Je nach Wind­stär­ke und Rich­tung, zie­hen sie dann mit dem Wind fort, bis der klei­ne Bren­ner ver­braucht ist, um dann lang­sam wie­der in Rich­tung Boden zu sin­ken. Mit­un­ter zeigt sich auch eine Art “intel­li­gen­tes” Ver­hal­ten beson­ders, wenn die Sky­bal­lons in Mas­sen auf­ge­las­sen werden.

Um die Wir­kung eines sol­chen MHBs auf den Betrach­ter nach­voll­zie­hen zu kön­nen, haben wir uns eben­falls einen besorgt. In den letz­ten Wochen konn­te ich auch mehr­mals Zeu­ge die­ses neu­en Mode­trends wer­den. Die­se Bal­lons wer­den auch immer bil­li­ger und kön­nen schon für knapp 2 € das Stück in klei­nen Dis­coun­tern und im Inter­net erwor­ben werden.
In der Nacht unse­res Ver­su­ches mach­te der auf­kom­men­de Wind eini­ge Pro­ble­me beim ent­zün­den des Bren­ners. Des­halb dau­er­te es rela­tiv lan­ge, bis die Luft warm genug gewor­den ist, um das Ding auf­stei­gen zu las­sen. Wir befürch­te­ten sogar, dass der Bal­lon im nahen Feld zer­schel­len wür­de oder umkip­pen könn­te, aber eine recht kräf­ti­ge Wind­böe erfass­te das Ding und ließ es flott auf­stei­gen. Es zog auch recht schnell in west­li­cher Rich­tung und nahe­zu hori­zon­tal davon, bis nach einer Minu­te nur noch ein röt­lich fla­ckern­der Punkt sicht­bar war. Mit dem Fern­glas betrach­tet zeig­te sich noch die typi­sche Form mit der Bren­ner­flam­me an der Unter­sei­te. Nach wei­te­ren 3 Minu­ten wur­de das Licht lang­sam schwä­cher und der Spuk war vorbei.
Durch die Brand­ge­fahr, die zwei­fels­oh­ne bei offe­nem Feu­er immer vor­han­den ist, ist ein Auf­stieg der Him­mels­la­ter­nen in man­chen Bun­des­län­dern sogar unter­sagt. Gene­rell soll­te des­halb eine Erlaub­nis von der Deut­schen Flug­si­che­rung ein­ge­holt werden.

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Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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