Der Lauf des Mondes
Anfang Dezember steht der zunehmende Mond im Sternbild Fische. In den folgenden Nächten wandert er weiter nach Osten durch die Sternbilder Widder und Stier. Zwischen dem 3. und 4. Dezember läuft er dabei am offenen Sternhaufen der Plejaden vorbei. Am Morgen des 4. Dezembers befindet sich der fast volle Mond in den Plejaden und bedeckt neben Electra, Maia und Alkyone einige der hellen Sterne des Sternhaufens. Diese werden zwischen 4:16 Uhr und 5:54 Uhr vom dunklen Mondrand bedeckt. Am Morgen des 5. Dezembers wird schließlich die Vollmondphase durchlaufen. Nach der Vollmondnacht wird der Mond zunehmend ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am Nikolaustag, dem 6. Dezember, können wir ihn im Sternbild der Zwillinge beobachten. Am 7. Dezember befindet er sich nur 3 ½ Grad östlich des Riesenplaneten Jupiter und unterhalb von Pollux in den Zwillingen. Am 8. Dezember finden wir ihn im Sternbild Krebs, knapp östlich des offenen Sternhaufens Praesepe. In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember nähert er sich dem Hauptstern Regulus im Sternbild Löwe. Zu Beginn der Morgendämmerung steht er nur noch eineinhalb Grad vom Stern entfernt und bedeckt ihn schließlich gegen 8:39 Uhr am Taghimmel. Am 11. Dezember wird das letzte Viertel durchlaufen. In den Morgenstunden des 14. und 15. Dezembers können wir unseren stillen Begleiter in der Nähe des Hauptsterns Spica im Sternbild Jungfrau finden. Danach finden wir ihn in der Waage. Am 17. Dezember können wir die abnehmende Mondsichel zum letzten Mal in der Morgendämmerung erspähen. Gleichzeitig hält sie sich 13 ½ Grad westlich von Merkur auf. Am 20. Dezember wird die Neumondphase erreicht. In der Abenddämmerung des 22. Dezembers taucht die zunehmende Mondsichel wieder über dem südwestlichen Horizont auf und wandert in den folgenden Nächten durch die Sternbilder Steinbock und Wassermann. In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember zieht der zunehmende Halbmond nur 3 ¾ Grad nördlich am Ringplaneten Saturn vorbei. Am 27. Dezember wird das erste Viertel im Sternbild Fische erreicht. Nachdem der Mond die Sternbilder Fische und Widder passiert hat, sehen wir ihn am Silvesterabend nur zwei Grad östlich der Plejaden im Goldenen Tor der Ekliptik im Sternbild Stier.
Die Planeten
In der ersten Monatshälfte ist der flinke Planet Merkur am Morgenhimmel gut erkennbar. Er hält sich im Gebiet der Sternbilder Skorpion und Waage auf. Am 7. Dezember 2025 erreicht er mit einem Winkelabstand von 20°44′ zur Sonne seine größte westliche Elongation. Der 0,0 mag helle Merkur geht am 1. Dezember um 5:58 Uhr im Osten auf. Zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung steht er bereits gut 9 Grad hoch im Südosten. Bis zum 10. Dezember steigert sich seine scheinbare Helligkeit auf ‑0,5 Größenklassen. Nach dem 17. Dezember wird es zunehmend schwieriger, Merkur in der Morgendämmerung mit bloßem Auge zu entdecken. An diesem Morgen steht die abnehmende Mondsichel 13 Grad von Merkur entfernt. Am Morgen des 21. Dezembers können wir den flinken Planeten zum letzten Mal sehen, wobei er erst um 7:26 Uhr die östliche Horizontlinie überschreiten wird.
Die Venus hat sich vom Morgenhimmel zurückgezogen. Erfahrene Beobachter können sie jedoch zu Beginn des Monats noch tief über dem östlichen Horizont in der Morgendämmerung erspähen. Am 6. Januar 2026 wird sie in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn stehen.
Unser roter Nachbar Mars ist ebenfalls nicht sichtbar, da er sich mit der Sonne am Taghimmel aufhält. Am 9. Januar 2026 steht er schließlich in Konjunktion mit ihr.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Zwillinge und ist die ganze Nacht über zu sehen. Am 10. Januar des neuen Jahres erreicht er seine Oppositionsstellung. Mit einer scheinbaren Helligkeit von ‑2,7 mag beherrscht er unangefochten den Nachthimmel, knapp südlich der beiden Hauptsterne Kastor und Pollux. Dabei verfrühen sich seine Meridiandurchgänge von 3:09 Uhr zu Beginn des Monats auf 0:58 Uhr zum Monatsende. Er erreicht eine Höhe von 61 Grad über dem Horizont. Besonders interessant ist die Begegnung mit dem fast vollen Mond am 7. und 8. Dezember. Im Teleskop erscheint das stark abgeflachte Jupiterscheibchen bereits unter einem Winkeldurchmesser von 46,5 Bogensekunden. Neben zahlreichen Erscheinungen seiner Monde lassen sich bei gutem Seeing auch viele Einzelheiten in seiner Atmosphäre beobachten.
Saturn, der sich rechtläufig durch das Sternbild Wassermann bewegt, ist in der ersten Nachthälfte zu sehen. Im Laufe des Dezembers verkürzt sich seine Sichtbarkeit über dem westlichen Horizont jedoch drastisch. Ab der Monatsmitte geht er bereits vor Mitternacht unter. Anfang Dezember erfolgt sein Untergang um 0:52 Uhr. Ende des Monats sinkt er bereits um 22:56 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Dank der immer früher einsetzenden Abenddämmerung bleibt dennoch eine Sichtbarkeitsdauer des Ringplaneten von gut sechs Stunden. Seine scheinbare Helligkeit nimmt weiterhin ab und beträgt zum Jahresende nur noch 1,0 mag. Am 27. Dezember zieht der zunehmende Halbmond nördlich an Saturn vorbei. Ende Dezember kann Saturn als Aufsuchhilfe für den Planeten Neptun dienen, da er sich nur 3 ½ Grad von ihm entfernt befindet.
Im Vormonat stand Uranus in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor rückläufig im Sternbild Stier fast die gesamte Nacht über zu beobachten. Am 1. Dezember erreicht er um 23:07 Uhr seine höchste Stellung im Süden. Am 31. Dezember erfolgt sein Meridiandurchgang bereits zwei Stunden früher, Dabei erreicht er eine Höhe von gut 60 Grad über dem Südhorizont. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,7 mag kann der ferne Planet theoretisch mit dem bloßen Auge gefunden werden. Er befindet sich knapp 4 Grad südlich der Plejaden. Im Teleskop präsentiert er sich als 3,8 Bogensekunden großes, grünliches Scheibchen ohne weitere Details.
Auch der äußere Planet unseres Sonnensystems, Neptun, kann im Sternbild Fische am Abendhimmel beobachtet werden. Aufgrund seiner Helligkeit von 7,9 mag ist er allerdings nur mit einem Fernglas oder einem Teleskop sichtbar. Selbst mit sehr hoher Vergrößerung sind auf dem 2,2 Bogensekunden großen, blaugrünen Scheibchen des Planeten keine Details erkennbar. Am 11. des Monats kommt Neptun schließlich zum Stillstand und beendet seine diesjährige Oppositionsperiode. Dabei verfrühen sich seine Untergänge von 1:20 Uhr auf 23:18 Uhr.
Der Zwergplanet (134340) Pluto steht im Sternbild Steinbock mit der Sonne am Taghimmel und ist daher unsichtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Zu Monatsbeginn ist der Komet C/2024 E1 (Wierzchos) noch im Sternbild Schlangenträger am Abendhimmel auffindbar. Im Laufe des Dezembers zieht er weiter durch die Schlange und schließlich in das Sternbild Schütze, sodass er ab Mitte Dezember nicht mehr beobachtet werden kann. Seine scheinbare Helligkeit steigt in dieser Zeit von 10,5 auf 9,5 Größenklassen. So kann er in kleineren Teleskopen aufgefunden werden. Erst Mitte Februar des kommenden Jahres taucht der Schweifstern mit einer Helligkeit von 6 Größenklassen wieder am Abendhimmel auf.
Der Komet C/2025 R2 (SWAN) zieht weiter durch die Fische in Richtung Osten. Seine scheinbare Helligkeit nimmt weiter stark ab, von 11,5 auf 13 Größenklassen. Damit ist der Komet ein Objekt für den Abendhimmel und in größeren Teleskopen auffindbar.
Der erst am 11. Oktober entdeckte Komet C/2025 T1 (ATLAS) ist aktuell ein Objekt für den Abendhimmel. Er zieht rasch durch die Sommermilchstraße in Richtung Süden. Dabei durchläuft er die Sternbilder Füchschen, Pfeil und Adler. Zu Beginn des Monats beträgt die scheinbare Helligkeit des Schweifsterns noch 10,5 mag, Ende Dezember nur noch 13 mag.
Der interstellare Komet 3I/ATLAS ist ein Objekt für den Morgenhimmel. Er zieht durch das Sternbild Jungfrau weiter in den Löwen. Er kann mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 12 mag in größeren Teleskopen beobachtet werden. Am 4. Dezember kann der 3,5 mag helle Stern Beta Virginis als Aufsuchhilfe für den interstellaren Wanderer dienen.
Ebenfalls am Morgenhimmel zu sehen ist der kurzperiodische Komet 24P/Schaumasse. Im Laufe des Dezembers wandert er durch die Sternbilder Löwe und Haar der Berenike. Dabei steigert der Schweifstern seine scheinbare Helligkeit von 10 auf 9 mag, sodass er bereits mit kleinen Teleskopen beobachtet werden kann. Dabei zieht er an Gamma Leonis sowie an einigen helleren Galaxien vorbei.
Der kurzperiodische Komet 210P/Christensen ist am Morgenhimmel niedrig am Horizont im Sternbild Waage zu sehen. Im Laufe des Dezembers sinkt seine scheinbare Helligkeit von 10 auf 13 Größenklassen.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann im Sternbild Walfisch beobachtet werden. Am 1. Dezember passiert er um 19:49 Uhr den Meridian. Am Silvestertag erreicht Ceres bereits um 18:02 Uhr ihre höchste Stellung im Süden. Seine scheinbare Helligkeit nimmt weiter ab, von anfangs 8,5 auf 8,8 Größenklassen. Am 24. Dezember kann der 6,9 mag helle Stern SAO 128830 als Aufsuchhilfe dienen. Der Zwergplanet befindet sich an diesem Tag nur eine Bogenminute vom Stern entfernt.
(6) Hebe wandert weiter durch den Wassermann. Ihre Helligkeit schrumpft im Laufe des Monats von 9,5 auf 9,8 mag. Ihre Untergangszeiten verfrühen sich dabei von 22:36 Uhr zu Beginn des Monats auf 22:03 Uhr zum Monatsende.
(7) Iris durchläuft das Sternbild Löwe und ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 1. Weihnachtstag ist sie wieder heller als 10 mag. Am 1. Dezember geht Iris um 23:49 Uhr im Osten auf. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich ihre Aufgangszeiten auf 22:26 Uhr.
Der Asteroid (16) Psyche steht am 8. Dezember 2025 der Sonne genau gegenüber und erreicht mit 9,7 mag fast seine größte Helligkeit. Zu Beginn und Ende des Monats beträgt seine Helligkeit jeweils 9,8 bzw. 10,3 Größenklassen. Anfang Dezember steht Psyche um 0:32 Uhr im Meridian, Ende Dezember bereits um 22:05 Uhr.
Der Asteroid (40) Harmonia wandert durch die Zwillinge und steht kurz vor seiner Opposition, die er am 2. Januar 2026 erreicht. Zu Beginn des Monats ist Harmonia noch 10,0 mag hell. Bis zum Jahresende steigert sie ihre scheinbare Helligkeit auf 9,1 mag. Ihre Kulminationszeiten verfrühen sich dabei von 2:46 Uhr auf 0:22 Uhr. Am 3. Dezember steht Harmonia nur 4 Bogenminuten von Wasat (Delta Gem, 3,5 mag) entfernt.
(44) Nysa kann im Sternbild Krebs am Morgenhimmel beobachtet werden. Ab dem 11. Dezember ist sie wieder heller als 10 mag und erreicht am 1. Dezember um 4:06 Uhr ihre höchste Stellung im Süden. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich ihre Meridiandurchgänge um zwei Stunden. Zu diesem Zeitpunkt ist ihre scheinbare Helligkeit bereits auf 9,4 mag angestiegen.
(471) Papagena stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor im Sternbild Walfisch auffindbar. Zu Beginn des Monats ist sie noch 9,4 mag hell, doch zu Heiligabend sinkt ihre scheinbare Helligkeit wieder unter die 10. Größenklasse. Ihre Meridiandurchgänge verfrühen sich dabei von 22:22 Uhr auf 20:14 Uhr.
Meteorströme
Der relativ unbekannte Meteorstrom der Andromediden, der zwischen dem 25. September und dem 6. Dezember aktiv ist, verursachte in den Jahren 1872 und 1885 heftige Aktivitätsausbrüche mit bis zu 300 Meteoren pro Minute! Danach nahm die Aktivität stark ab. Im Jahr 2011 wurden wieder bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde registriert. Auch am 28. November 2021 wurde eine hohe Rate von etwa 100 Meteoren pro Stunde verzeichnet. Der Radiant befindet sich bei RA 29° und DEC +47° in der Nähe des Sterns Gamma Andromedae. Das Maximum wird höchstwahrscheinlich am 2. Dezember auftreten. Aufgrund der Mondphase sind Beobachtungen sehr eingeschränkt. Mit 16 Kilometern pro Sekunde sind die Andromediden sehr langsame Meteore. Als Ursprungskörper gilt der Komet 3D/Biela, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts aufzulösen begann. Aus diesem Grund wurde der Meteorstrom früher als Bieliden bezeichnet.
Vom 4. bis 17. Dezember ist der ekliptikale Meteorstrom der Geminiden zu beobachten, dessen Radiant sich im Sternbild Zwillinge befindet, knapp ein Grad südwestlich des Hauptsterns Kastor. Das Maximum wird am Abend des 13. Dezember gegen 16 Uhr bis 14. Dezember um 13 Uhr erwartet. Die Aktivität der Geminiden hat in den letzten Jahrzehnten leicht zugenommen. Bei dunklem Himmel und optimalen Bedingungen (Grenzgröße 6,5 mag und Zenitposition des Radianten) sind durchschnittlich 120 bis 150 Meteore pro Stunde zu sehen, darunter auch sehr helle Exemplare. Die beste Beobachtungszeit sind immer die Stunden nach Mitternacht, wenn der Radiant hoch am Himmel steht, bis zum Beginn der Morgendämmerung gegen 6 Uhr. Aufgrund der abnehmenden Mondphase in diesem Jahr sind die Geminiden gut zu beobachten. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von nur 34 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Der Mutterkörper ist der Asteroid (3200) Phaethon, der, wie man vermutet, kein normaler „erloschener“ Komet zu sein scheint, sondern von einem kompakten Mutterkörper abstammen könnte, der vor Jahrhunderten zerbrochen ist.
Vom 3. bis 20. Dezember treten die Yota-Hydriden auf, die vor allem an südlicheren Standorten gut zu beobachten sind. Ihr Radiant, im Kopf der Wasserschlange, steht in Mitteleuropa in den Morgenstunden nur knapp 40 Grad über dem Horizont. Ihr Maximum findet am 9. Dezember statt, mit einer stündlichen Zenitrate von nur 5 bis 8 Sternschnuppen. Der Radiant befindet sich 10 Grad östlich von Prokyon im Kleinen Hund. Aufgrund des niedrigen Radiantenstandes sind nur ein bis drei Meteore pro Stunde zu sehen. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen der Yota-Hydriden beträgt 58 Kilometer pro Sekunde, so dass die Meteore ähnlich schnell sind wie die Perseiden im August. Ein Mutterkörper für den Meteorstrom ist nicht bekannt.
Zwischen dem 5. und 20. Dezember erscheinen die Monocerotiden (auch Dezember-Monocerotiden genannt), deren Radiant zwischen Prokyon im Kleinen Hund und Beteigeuze im Orion liegt. Am 9. Dezember sind jedoch nur 1 bis 3 Meteore sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 41 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre eindringen. Der Mutterkörper der Monocerotiden ist der periodische Komet Mellish.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden erscheint zwischen dem 12. Dezember und dem 23. Januar mit einem schwachen Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Während der Aktivitätsperiode bewegt sich der Radiant zunächst vom Sternbild Löwe zum Sternbild Berenike. Die Teilchen der Coma Berenicidae sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Vom 17. bis 26. Dezember erscheinen bei uns die zirkumpolaren Ursiden, deren Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär innerhalb des Kastens des Kleinen Wagens befindet. Die Ursiden können die ganze Nacht beobachtet werden. Gegen Morgen erreicht der Radiant eine Höhe von gut 60 Grad über dem Horizont. Das scharfe Maximum tritt in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember gegen Mitternacht und somit kurz nach der Neumondphase auf. In der Regel können 10 bis 20, manchmal auch 50 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden, die eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern pro Sekunde erreichen. In den Jahren 2004 und 2007 gab es deutlich höhere Raten und in den Jahren 1945 und 1986 stärkere Ausbrüche. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Das breite Radiantenzentrum der Anthelionquelle befindet sich aber auch in den Zwillingen, so dass diese Meteore sehr leicht mit den Geminiden verwechselt werden können. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Zum Ende des Jahres tauchen schon die ersten Quadrantiden auf, deren Maximum am 3. Januar 2024 stattfinden wird. Der Radiant ist zirkumpolar und steht in der zweiten Nachthälfte ausreichend hoch über dem Horizont.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zur unserer Standardbeobachtungszeit befindet sich die bekannte Figur des Großen Wagens nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten über dem nordöstlichen Horizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, so finden wir auch den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären. Dieser hat zusammen mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont eingenommen. Weiter östlich und oberhalb des Großen Bären sehen wir in einer dunklen, mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs. Hoch im Nordwesten steht die Kassiopeia, die im Volksmund als „Himmels‑W” bekannt ist, in der Nähe des Zenits. Darunter erkennen wir das Sternbild Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt und in den nächsten Stunden wieder Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird. Dicht über dem Nordwesthorizont funkelt der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Weiter östlich sehen wir das Sternbild Schwan mit seinem hellen Hauptstern Deneb noch vollständig über dem Horizont. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten Stunde endgültig von der Himmelsbühne abtreten und unter dem Horizont im Norden verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun von den hellen Wintersternbildern dominiert. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das sogenannte Wintersechseck. Dazu gehören Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen. Capella, der hellste Stern im Sternbild des Fuhrmanns, leuchtet gelblich und steht sehr hoch am Himmel in Richtung Osten. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux sichtbar, die sich jetzt genau über dem Ostpunkt befinden. In der Nähe der beiden Sterne können wir auch den Riesenplaneten Jupiter erkennen, der das auffälligste Objekt in diesem Himmelsabschnitt bildet. Westlich vom Fuhrmann entdecken wir den Stier mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran sowie den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die bereits mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Unterhalb des Stiers steht der Himmelsjäger Orion in ungefähr der gleichen Höhe über dem Horizont wie die Zwillinge. Er ist das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel. Wir wenden uns nun wieder dem Sternbild Zwillinge zu. Unterhalb der Zwillinge in Richtung Horizont befindet sich das unscheinbare Sternbild Krebs. Südöstlich davon ist bereits der Stern Regulus im Sternbild Löwe aufgegangen. Oberhalb des Löwen entdecken wir die Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Großer Bär. Westlich des Krebses befindet sich der Stern Prokyon. Unterhalb dieses Sterns ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn über dem Horizont erschienen. Tief im Südosten erkennen wir schließlich den hellsten Stern unseres Nachthimmels: Sirius im Sternbild des Großen Hundes.
Im Süden
Blicken wir in südlicher Richtung senkrecht über unsere Köpfe, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung am Himmel. Hier lohnt sich ein Blick auf den Doppelsternhaufen h & Chi Persei, der im Fernglas prächtig erscheint und bereits mit dem bloßen Auge als kleines, ausgedehntes Wölkchen erkennbar ist. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann mit dem hell leuchtenden Stern Capella bald den Meridian überschreiten. In diesem Sternbild befinden sich zahlreiche helle, offene Sternhaufen, die sich ebenfalls mit dem Feldstecher gut beobachten lassen. Unterhalb dieser beiden Sternbilder steht der Stier mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Südöstlich des Stiers fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind die drei markanten Gürtelsterne. Auch der obere, rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläulich erscheinende Fußstern Rigel stechen hervor. Im Schwertgehänge des Orion befindet sich zudem der berühmte Orionnebel, der zu den eindrucksvollsten Nebeln des Himmels zählt. Unterhalb des Himmelsjägers Orion ist das Sternbild Hase erkennbar. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, ist gerade über dem Südosthorizont erschienen. Westlich von Orion verläuft der Fluss Eridanus. Dessen hellster Hauptstern, Achernar, ist allerdings nur von der südlichen Erdhalbkugel aus zu sehen. Weiter westlich steht das ausgedehnte Herbststernbild des Walfisches. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich die Fische, in denen sich derzeit auch der Ringplanet Saturn aufhält. Östlich der Fische und oberhalb des Walfisches entdecken wir das Sternbild Widder. Darüber sind noch die Sternbilder Dreieck und Andromeda erkennbar.
Im Westen
Der Westhimmel wird derzeit noch vom mächtigen Sternbild Pegasus dominiert. Allerdings sinken seine Sterne in den nächsten Stunden langsam, aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat befindet sich die Sternenkette der Andromeda. In diesem Sternbild können wir das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir mit dem bloßen Auge erkennen können. Dabei handelt es sich um die Andromedagalaxie, die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Unter einem dunklen Landhimmel erscheint sie im Fernglas als rund 3 Grad ausgedehnter Nebelfleck. Hoch im Südwesten, östlich der Andromeda, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder sowie das unscheinbare Sternbild Walfisch. Unterhalb von Widder und Dreieck entdecken wir die Fische. Unterhalb des sogenannten Circlets der Fische steht der Planet Saturn, der in der nächsten Stunde unter dem Westhorizont verschwinden wird. Blicken wir hoch in den Nordwesten, sehen wir das auffällige Sternbild der Kassiopeia. Weiter in Richtung Nordosten steht der Kepheus und links unterhalb davon die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte außerdem das Sommersternbild Schwan mit seinem hellen, weiß erscheinenden Hauptstern Deneb noch erkennbar sein.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.







[…] drei großen Stürme 2024/25 im Keogramm-Vergleich, die größten Stürme der Zyklen 23 und 25, ein Beobachtungsbericht, ein Zeitraffer und…