Der Sternhimmel im August 2019

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats August ist Neu­mond. Bei guter Hori­zont­sicht kann man am nächs­ten Abend ver­su­chen, die sehr dün­ne zuneh­men­den Mond­si­chel über dem WNW Hori­zont zu ent­de­cken. Am 3. August sind die Sicht­be­din­gun­gen für eine Sich­tung der Mond­si­chel im Stern­bild Löwe deut­lich bes­ser. Am Abend des 5. August befin­det sich unser stil­ler Beglei­ter bereits ober­halb von Spi­ca in der Jung­frau und am 7. des Monats wird schließ­lich das Ers­te Vier­tel im Stern­bild Waa­ge durch­lau­fen. An den Fol­ge­aben­den befin­det sich der Mond immer noch nied­rig über dem Hori­zont. Er bewegt sich wei­ter durch die Waa­ge in Rich­tung Osten, in den Skor­pi­on und anschlie­ßend in den Schlan­gen­trä­ger. Am 9. August kön­nen wir den zuneh­men­den Mond nur 2 ½ Grad nord­west­lich des Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter auf­spü­ren. In der Nacht vom 11. auf den 12. August befin­det er sich ober­halb des Ster­nen­mus­ters der Tee­kan­ne im Schüt­zen und eini­ge Grad west­lich von Saturn. Am nächs­ten Abend hat unser Erd­tra­bant den Ring­pla­ne­ten bereits hin­ter sich gelas­sen. Der Gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt an die­sem Abend rund 6 ¾ Grad. Am 13. und 14. des Monats befin­det sich der Mond im Stein­bock bis in der Nacht des 15. August die Voll­mond­pha­se im Was­ser­mann durch­lau­fen wird. Nach der Voll­mond­nacht wird unser stil­ler Beglei­ter nach und nach ein Objekt für die 2. Nacht­hälf­te. In den Fol­ge­näch­ten wer­den Gebie­te am Him­mel durch­lau­fen, die nur sehr schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Der Mond wan­dert dabei wei­ter durch den Was­ser­mann, und abwech­selnd durch die Fische und den Wal­fisch. Am 23. August fin­den wir ihn schließ­lich im Letz­ten Vier­tel, an der Gren­ze der Stern­bil­der Wid­der und Stier. Nur eine Nacht spä­ter kön­nen wir den Erd­tra­ban­ten im Gol­de­nen Tor der Eklip­tik, zwi­schen den Offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, auf­spü­ren. Am Mor­gen des 24. August wer­den eini­ge der nörd­li­chen Hya­den­ster­ne vom Mond bedeckt. Vor allem die Bede­ckung von Del­ta 1 Tau­ri (3,8 mag) ist inter­es­sant und fin­det ca. um 4:50 Uhr Som­mer­zeit am hel­len Mond­rand statt. Kurz vor 6 Uhr mor­gens erfolgt der Aus­tritt an der dunk­len Sei­te unse­res Erd­tra­ban­ten, bereits in der hel­len Mor­gen­däm­me­rung, und knapp über dem west­li­chen Hori­zont. Am 26. des Monats befin­det sich der Mond schließ­lich im Grenz­ge­biet der bei­den Stern­bil­der Ori­on und Zwil­lin­ge. Die immer schma­ler wer­den­de Mond­si­chel bewegt sich wei­ter durch die Zwil­lin­ge, wobei am 27. August der 3,5 mag hel­le Stern Del­ta Gemi­no­rum gegen 5:56 Uhr von Mond bedeckt wird. Auch die­se Bede­ckung fin­det bereits in der hel­len Mor­gen­däm­me­rung statt. Danach wan­dert der Mond wei­ter durch den Krebs, wobei die Mond­si­chel nur 5 Grad nord­west­lich des Offe­nen Stern­hau­fens der Prae­se­pe (Mes­sier 44) auf­ge­fun­den wer­den kann. Am Mor­gen des 29. August kön­nen wir den unse­ren Erd­tra­ban­ten schließ­lich zum letz­ten Mal im Nord­os­ten über dem Hori­zont auf­ge­hen sehen, bis am 30. August aber­mals in die­sem Monat die Neu­mond­pha­se erreicht wird. Am letz­ten Abend im Monat taucht die dün­ne Mond­si­chel aber­mals im Nord­wes­ten am Abend­him­mel auf.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur stand im Vor­mo­nat in Kon­junk­ti­on zur Son­ne und ent­fernt sich wei­ter rasch in west­li­cher Rich­tung von ihr. Am 10. August 2019 erreicht der Pla­net schließ­lich mit 19°03′ Abstand sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on. Auf­grund der stei­len Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel kann man den inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems unge­fähr ab der Monats­mit­te nied­rig über dem öst­li­chen Hori­zont auf­spü­ren. Kurz vor Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung steht Mer­kur nur 8 Grad hoch über dem Hori­zont. Unter guten Sicht­be­din­gun­gen gelingt eine Sich­tung Mer­kurs viel­leicht schon am Mor­gen des 8. August. Der 0,3 mag hel­le Mer­kur geht an die­sem Mor­gen um 4:03 Uhr Som­mer­zeit auf und kann dann rund eine hal­be Stun­de spä­ter mit blo­ßem Auge oder einem Fern­glas auf­ge­fun­den wer­den. Am 12. August ist das 7 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet, die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Danach nimmt der Beleuch­tungs­grad des Mer­kur­scheib­chens wei­ter zu. Gleich­zei­tig geht auch sein schein­ba­rer Durch­mes­ser wei­ter zurück. Am 16. geht der nun ‑0,7 mag hel­le Pla­net erst um 4:11 Uhr im Osten auf. Am 20. des Monats erreicht Mer­kur auch das Peri­hel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 56,1 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von unse­ren Zen­tral­ge­stirn ent­fernt. Zum letz­ten Mal kön­nen wir den flin­ken Pla­ne­ten wahr­schein­lich am Mor­gen des 23. August nied­rig im Osten auf­spü­ren. An die­sem Mor­gen über­schrei­tet er um 4:48 Uhr die öst­li­che Hori­zont­li­nie. Sei­ne Hel­lig­keit ist dann bereits auf ‑1,3 Grö­ßen­klas­se angestiegen.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus erreicht am 14. August die obe­re Kon­junk­ti­on zur Son­ne und steht somit hin­ter unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Sie hält sich mit der Son­ne am Tag­him­mel auf und bleibt unsicht­bar. Am 8. August pas­siert die Venus das Peri­hel ihrer Bahn und befin­det sich dann 107,5 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von unse­rem Zen­tral­ge­stirn entfernt.

Mars bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch das Stern­bild Löwe. Er hält sich zu nah bei der Son­ne auf und bleibt auch im August unbe­ob­acht­bar. Am 26. August steht Mars in Son­nen­fer­ne (Aphel) und befin­det sich dann 249 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Am 2. Sep­tem­ber steht der Rote Pla­net schließ­lich in Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zentralgestirn.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter im Schlan­gen­trä­ger wird mehr und mehr ein Objekt für die 1. Nacht­hälf­te und ver­la­gert sei­ne Unter­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Er ist nach wie vor das hells­te Objekt, nach dem Mond, am Nacht­him­mel und bleibt mit ‑2,4 Grö­ßen­klas­se ein auf­fäl­li­ges Objekt. Am 11. August kommt er zum Still­stand und been­det schließ­lich sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend bewegt sich der Pla­net wie­der recht­läu­fig ent­lang der Eklip­tik. Lei­der steht er recht tief bei uns am Him­mel und kul­mi­niert gegen 21:30 Uhr in einer Höhe von nur 18 Grad über dem Süd­ho­ri­zont. Am 1. August geht der Rie­sen­pla­net um 1:21 Uhr Som­mer­zeit im Süd­wes­ten unter. Bis zum 31. August ver­frü­hen sich sei­ne Unter­gangs­zei­ten auf zwei Stun­den. Auch sei­ne Hel­lig­keit geht in die­ser Zeit zurück von anfangs ‑2,4 auf ‑2,2 mag. Im Fern­rohr kann man unter gutem See­ing nach wie vor zahl­rei­che Struk­tu­ren wie Wol­ken­bän­der und Fle­cken in sei­ner Atmo­sphä­re sowie des­sen vier hells­ten Mon­de beob­ach­ten. Sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser beträgt 40 Bogen­se­kun­den. In der Nacht vom 9. auf den 10. August zieht der zuneh­men­den Mond an Jupi­ter vor­bei. Gegen Mit­ter­nacht befin­den sich bei­de Objekt nur 1,8 Grad von­ein­an­der entfernt.

Der Ring­pla­net Saturn ist nach sei­ner Oppo­si­ti­on im Vor­mo­nat immer noch fast die gesam­te Nacht sicht­bar, zieht sich aber immer mehr vom Mor­gen­him­mel zurück. Er kann rück­läu­fig im Stern­bild Schüt­ze auf­ge­fun­den wer­den und kul­mi­niert zu Beginn des Monats kurz vor Mit­ter­nacht, in einer Höhe von nur 18 Grad über dem Süd­ho­ri­zont. Die Hel­lig­keit des Saturns geht auf 0,3 mag eben­falls leicht zurück. Im Fern­rohr erscheint Saturn als 18 Bogen­se­kun­den gro­ßes Scheib­chen und sein nach wie vor weit geöff­ne­ter Ring (Öff­nungs­win­kel 25 Grad) erscheint 41 Bogen­se­kun­den groß. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 3:34 Uhr im Süd­wes­ten unter. Am 31. August erfolgt sein Unter­gang bereits um 1:28 Uhr Som­mer­zeit. Am 11. und 12. August wan­dert der fast voll Mond am Ring­pla­ne­ten vorbei.

Ura­nus kann im Stern­bild Wid­der auf­ge­fun­den wer­den und wird am 12. des Monats sta­tio­när. Damit beginnt auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend wan­dert er zunächst noch lang­sam rück­läu­fig durch die­ses Stern­bild. Im Tele­skop ist ein 3,5 Bogen­se­kun­den gro­ßes grün­li­ches Scheib­chen sicht­bar, was kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten zeigt. Mit einer Hel­lig­keit von 5,8 mag, ist der Gas­pla­net unter einem dunk­len Him­mel theo­re­tisch schon mit blo­ßem Auge sicht­bar, spä­tes­tens aber in jedem Fern­glas rund 10 Grad süd­lich des 2,0 mag hel­len Sterns Alpha Arie­tis. Die Auf­gän­ge des Ura­nus ver­frü­hen sich im Lau­fe des August von anfangs 23:28 Uhr auf 21:30 Uhr Sommerzeit.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun wan­dert immer lang­sa­mer wer­dend rück­läu­fig durch den Was­ser­mann und nähert sich sei­ner Oppo­si­ti­on, die er im Sep­tem­ber auch erreicht. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 7,7 mag, ist der fer­ne Pla­net aber nur ein Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe. Sein 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ßes grün-blau­es Scheib­chen zeigt im Tele­skop kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten. Am 1. August kul­mi­niert Nep­tun um 3:46 Uhr Som­mer­zeit. Am 31. August steht der Him­mels­kör­per bereits zwei Stun­den frü­her im Süden. Als Auf­such­hil­fe für den licht­schwa­chen Pla­ne­ten kann der 4,2 mag hel­le Stern Phi Aqua­rii die­nen. Nep­tun steht nur knapp 1 Grad nord­öst­lich die­ses Sterns.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to wan­dert wei­ter durch den öst­li­chen Bereich des Stern­bilds Schüt­ze und stand Mit­te des Vor­mo­nats in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Damit ist der Zwerg­pla­net immer noch fast die gesam­te Nacht über zu sehen. Mit einer Hel­lig­keit von nur 14,2 mag, braucht es zur Sich­tung Plu­tos aller­dings gro­ße Tele­sko­pe von min­des­tens 12 Zoll Öff­nung. Zu Beginn des Monats kul­mi­niert der Zwerg­pla­net pünkt­lich um Mit­ter­nacht und Ende August bereits um 21:56 Uhr Sommerzeit.

Helle Kometen und Planetoiden

Auch in August gibt es kei­ne Kome­ten hel­ler als 10 mag an unse­rem Him­mel. Der Komet C/2017 T2 (Pan­STARRS) wird lang­sam hel­ler und kann im Stern­bild Stier am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Es wird erwar­tet, dass der Komet im Früh­ling 2020 die 7. Grö­ßen­klas­se über­schrei­ten wird. Ende August erreicht der Komet aller­dings nur eine Hel­lig­keit von 12,5 mag und ist dem­zu­fol­ge in gro­ßen Tele­sko­pen auffindbar.

Der Komet C/2018 N2 (ASASSN) bewegt sich durch das Stern­bild Wid­der Rich­tung Nor­den und kann mit 11,5 mag Hel­lig­keit in grö­ße­ren Tele­sko­pen in der zwei­ten Nacht­hälf­te beob­ach­tet wer­den. Im Herbst und Win­ter erreicht der Schweif­stern vor­aus­sicht­lich die 10,5te Grö­ßen­klas­se und steht dann gut beob­acht­bar an unse­rem Himmel.

Der Komet C/2018 W2 (Afri­ca­no) wird im Herbst 2019 wahr­schein­lich die 8. Grö­ßen­klas­se errei­chen. Zur Zeit wan­dert der Komet zir­kum­po­lar durch den süd­li­chen Teil des Stern­bilds Giraf­fe und über­schrei­tet Ende August die Gren­ze zum Stern­bild Per­seus. Mit rund 11 Magni­tu­den Hel­lig­keit ist auch die­ser Schweif­stern ein Objekt für grö­ße­re bis mitt­le­re Teleskope.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann im Stern­bild Skor­pi­on auf­ge­fun­den wer­den und ist noch ein Objekt für den frü­hen Abend­him­mel. Die Hel­lig­keit des Him­mels­kör­pers sinkt im Lau­fe des Monats von anfangs 8,4 auf 8,8 mag. Am 1. August geht Ceres um 16:10 Uhr unter. Ende August erfolgt ihr Unter­gang bereits um 22:38 Uhr Som­mer­zeit. Am 8. August kann Ceres nur 9 Bogen­mi­nu­ten vom 5,8 mag hel­len Stern SAO 183972 auf­ge­fun­den werden.

(2) Pal­las wan­dert durch den Bären­hü­ter und ist eben­falls ein Objekt für den Abend­him­mel. Zu Beginn des Monats beträgt die Hel­lig­keit noch 9,7 mag. Bis Ende August sinkt die­se auf unter 10 mag. Die Unter­gän­ge von Pal­las ver­frü­hen sich von anfangs 2:05 Uhr auf 0:15 Uhr Sommerzeit.

(4) Ves­ta ver­la­gert ihre Auf­gän­ge im August in die Zeit vor Mit­ter­nacht und ist des­halb erst in der zwei­ten Nacht­hälf­te sicht­bar. Der Pla­ne­to­id wan­dert zunächst noch recht­läu­fig durch den Wid­der und wech­selt ab 11. August in das Stern­bild Stier. Die Hel­lig­keit nimmt wei­ter, zu von anfangs 8,0 auf 7,7 mag, so dass Ves­ta bereits in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den kann. Ihre Auf­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 0:42 Uhr auf 23:04 Uhr Sommerzeit.

Der Aste­ro­id (15) Euno­mia erreicht am 13. August 2019 im Stern­bild Was­ser­mann sei­ne Oppo­si­ti­on und wird 8,2 mag hell. Zu Beginn und am Ende des Monats besitzt Euno­mia ein Hel­lig­keit von 8,5 mag. Der Aste­ro­id ist ein Objekt für die gesam­te Nacht und kul­mi­niert Anfang August um 1:58 Uhr. Ende August über­schrei­tet Euno­mia bereits um 23:27 Uhr Som­mer­zeit den Meri­di­an. Am Mor­gen des 27. August steht der Aste­ro­id in der Nähe des 5,9 mag hel­len Sterns 12 Aqr, der sehr gut als Auf­such­hil­fe die­nen kann. Der gegen­sei­ti­ger Abstand beträgt dann nur 7 ½ Bogenminuten.

Auch der Aste­ro­id mit der Num­mer 16 Psy­che erreicht am 7. August 2019 die Oppo­si­ti­ons­stel­lung und wird im Stern­bild Stein­bock 9,3 mag hell. Gleich­zei­tig ist das ihre größt­mög­li­che Hel­lig­keit. Am 1. August geht der 9,6 mag hel­le Him­mels­kör­per um 1:38 Uhr durch den Meri­di­an. Am 31. August steht sie bereits um 23:13 Uhr Som­mer­zeit im Süden. Ihre Hel­lig­keit ist zu die­sem Zeit­punkt auf 9,9 mag gesun­ken. Am 16. August kann sie nur 3 ½ Bogen­mi­nu­ten vom 5,9 mag hel­len Stern SAO 164013 ent­fernt auf­ge­fun­den werden.

(18) Mel­po­me­ne wan­dert durch den Schwanz der Schlan­ge und ihre Hel­lig­keit fällt am 22. August wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Am 1. August geht Mel­po­me­ne um 3:41 Uhr unter. Am 31. August erfolgt ihr Unter­gang bereits um 1:20 Uhr Sommerzeit.

Der Aste­ro­id (29) Amphi­tri­te wird ab dem 22. August wie­der hel­ler als 10 mag und kann im Stern­bild Fische auf­ge­fun­den wer­den. Bis zum Monats­en­de stei­gert sie ihre Hel­lig­keit auf 9,7 mag. Die Auf­gangs­zei­ten des Him­mels­kör­pers ver­frü­hen sich von anfangs 22:57 Uhr Som­mer­zeit auf zwei Stunden.

(39) Lae­ti­tia kann zunächst noch im Stern­bild Was­ser­mann beob­ach­tet wer­den, wech­selt am 6. August aber ins Stern­bild Stein­bock. Am 17. August steht der Klein­pla­net der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,1 mag. Zu Beginn und am Ende des Monats beträgt die­se jeweils 9,5 mag. Am 1. August über­schrei­tet Lae­ti­tia um 2:18 Uhr ihre höchs­te Stel­lung im Süden. Am 31. August steht sie bereits um 23:54 Uhr Som­mer­zeit im Meridian.

Der Aste­ro­id (135) Her­tha wan­dert durch den Was­ser­mann und wird Ende August wie­der hel­ler als 10 mag. Am 1. des Monats geht der Aste­ro­id um 3:47 Uhr durch den Meri­di­an und Ende August, nun 9,8 mag hell, bereits um 1:33 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Die mil­den und hof­fent­lich auch kla­ren Som­mer­näch­te im August sind prä­de­sti­niert für den bekann­tes­ten Mete­or­strom des Jah­res: die Per­sei­den. Sie tau­chen in jedem Jahr zwi­schen Mit­te Juli bis zum 24. August auf. Das Maxi­mum wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August wahr­schein­lich gegen 7 Uhr mor­gens statt­fin­den und wird lei­der Opfer des zuneh­men­den Mon­des. Aber auch in der Nacht vor und nach dem Maxi­mum sind mit erhöh­ten Fall­ra­ten um 50 Meteo­re pro Stun­de zu rech­nen. Vor allem in den Mor­gen­stun­den, wenn der Radi­ant zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung gut 70 Grad Höhe erreicht, sind die meis­ten Stern­schnup­pen sicht­bar. Die Meteo­re schei­nen dabei aus einem Gebiet zu kom­men, das sich ca. 2 Grad öst­lich vom Stern Eta Pers­ei ent­fernt befin­det. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind zwi­schen 90 und 100 Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 59 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Neben den nor­mal hel­len Stern­schnup­pen, gibt es auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re mit bis zu 0 mag Hel­lig­keit und dar­über hin­aus. Der Ursprung der Per­sei­den geht auf den peri­odi­schen Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle zurück, der eine Umlauf­zeit von 120 Jah­ren besitzt.

In der ers­ten August­hälf­te kön­nen auch die Süd­li­chen-Del­ta-Aqua­ri­den sowie die hori­zont­na­hen Capri­corn­i­den beob­ach­tet wer­den, die Ein­tritts­ge­schwin­dig­kei­ten von 41 bzw. 21 Kilo­me­ter pro Sekun­de besit­zen. Bei­de Strö­me zei­gen nur eine gerin­ge Akti­vi­tät von 2 bis 3 Stern­schnup­pen pro Stun­de. Die Akti­vi­täts­dau­er der Capri­corn­i­den reicht noch bis zum 15. August und der der Süd­li­chen Del­ta-Aqua­ri­den noch bis zum 23. August.

Erwäh­nens­wert sind im Monat August noch die Kap­pa-Cyg­ni­den, deren Radi­ant sich im Stern­bild Schwan befin­det. Die­ser mit rund 3 bis 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de nicht gera­de rei­che Strom, ist vom 3. bis 25. August aktiv – mit einem Maxi­mum in der Nacht vom 17. auf den 18. August. Der Radi­ant steht in den Abend­stun­den fast im Zenit. Und auch bei den Kap­pa-Cyg­ni­den wird der abneh­men­de Mond die Beob­ach­tung die­ses Mete­or­stroms nach­hal­tig stö­ren. Die Meteo­re sind mit 25 km/s Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit sehr lang­sam, so dass sie sich gut von ande­ren Mete­or­strö­men unter­schei­den. Es kön­nen aber auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re dabei sein. Denn am 13. August 2007 konn­ten zahl­rei­che Boli­den zwi­schen ‑4 und ‑5 mag Hel­lig­keit beob­ach­tet wer­den. Der Ursprungs­kör­per der Kap­pa-Cyg­ni­den hat sich ver­mut­lich aufgelöst.

Zwi­schen dem 25. August und 5. Sep­tem­ber sind außer­dem noch die Alpha-Auri­gi­den sicht­bar, des­sen Maxi­mum am 31. August zu erwar­ten ist. Der Radi­ant befin­det sich süd­lich des Haupt­sterns Capel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Mit 6 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de, ist die­ser Strom eben­falls nicht sehr aus­ge­prägt. Aller­dings wur­den in der Ver­gan­gen­heit schon Raten zwi­schen 30 und 40 Meteo­ren pro Stun­de regis­triert. Als Ursprungs­kör­per der Alpha-Auri­gi­den gilt der Komet C/1911 N1 Kiess, der eine Umlauf­zeit von unge­fähr 2.500 Jah­ren besitzt. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Pas­sa­ge zwi­schen der Erde und der Umlauf­bahn des Kome­ten, wodurch eine Zeni­tra­te von ca. 120 Stern­schnup­pen pro Stun­de beob­ach­tet wer­den konnte.

Die Ant­he­l­ionquel­le ist über das gesam­te Jahr aktiv und pro­du­zie­ren lang­sa­me Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on, öst­lich des Gegen­son­nen­punkts. Die Radi­an­ten­po­si­ti­on wan­dert im August vom Stern­bild Was­ser­mann in die Fische und befin­det sich zwi­schen den Radi­an­ten der Caprico­ni­den und der Süd­li­chen Del­ta-Aqua­ri­den. Auch hier sind nicht mehr als 1 bis 2 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit rund 30 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. August 2019 um 23:00 Uhr MESZ 

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, schon recht nied­rig aber immer noch gut sicht­bar über dem Nord­west­ho­ri­zont. Die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens wei­sen fünf­mal ver­län­gert direkt auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären steigt nun eben­falls lang­sam wie­der her­ab. Immer tie­fer sinkt auch der Dra­che, des­sen auf­fäl­li­ger Kopf jetzt west­lich des Zenits zu fin­den ist. Sein lan­ger Kör­per schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. Dage­gen steigt das Stern­bild Kepheus, rechts ober­halb des Klei­nen Bären gele­gen, immer höher und erreicht in der kom­men­den Stun­de schließ­lich die Zenit­re­gi­on. Bei guter Hori­zont­sicht fun­kelt nied­rig im Nord­os­ten die hell leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann auf­fäl­lig vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns sind die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraf­fe nur schwer aus­zu­ma­chen. Eben­falls im Nord­os­ten ist auch schon der Per­seus voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Halb­hoch am Him­mel ent­de­cken wir schließ­lich noch das W‑förmige und recht auf­fäl­li­ge Stern­bild der Kassiopeia.

Im Osten

Genau im Osten steht nun das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat als auf­fäl­ligs­te Figur des nahen­den Herbs­tes über dem Hori­zont. Die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da schließt sich unmit­tel­bar öst­lich an den Pega­sus an. Dabei gehört der lin­ke obe­re Stern des Qua­drats bereits zum Stern­bild Andro­me­da. In der Andro­me­da befin­det sich auch die nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie unse­rer Milch­stra­ße, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Die­se kann unter einem rela­tiv dunk­len Him­mel schon leicht mit blo­ßem Auge als aus­ge­dehn­ter Licht­fleck erkannt wer­den. Unter­halb des Pega­sus sind die Fische und noch wei­ter im Süd­os­ten bereits der Was­ser­mann über dem Hori­zont erschie­nen. Öst­lich der Fische, direkt unter­halb der Andro­me­da gele­gen, kön­nen wir die bei­den Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der erken­nen, die aller­dings noch recht nied­rig über dem Nord­ost­ho­ri­zont zu fin­den sind. Direkt im Nord­os­ten steht der Per­seus und dar­über des ein­präg­sa­me Stern­bild Kas­sio­peia sowie die unschein­ba­re Eidech­se. Noch wei­ter höher in Rich­tung Zenit ent­de­cken wir schließ­lich noch den Kepheus und das Stern­bild Schwan, das auf­grund sei­ner ein­präg­sa­men Form oft auch als Kreuz des Nor­dens bezeich­net wird.

Im Süden

Der Süd­him­mel wird nun von der hel­len Som­mer­milch­stra­ße und dem auf­fäl­li­gen Som­mer­drei­eck domi­niert. Gebil­det wird das Drei­eck aus den hel­len Haupt­ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Deneb befin­det sich dabei nahe­zu in Zenit­nä­he und über­schrei­tet soeben den Meri­di­an. Die Wega hat ihren Meri­di­an­durch­gang bereits hin­ter sich. Ata­ir steht nun fast genau im Süden und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. West­lich der Lei­er gele­gen schließt sich der Her­ku­les und dar­un­ter der Schlan­gen­trä­ger mit dem Schwanz der Schlan­ge an. Inmit­ten der Milch­stra­ße erken­nen wir zwi­schen Schwan und Adler die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Füchs­chen und Pfeil. Durch die­se Regi­on ver­läuft der Cyg­nus-Rift der Milch­stra­ße in Rich­tung Süden her­ab. Dabei han­delt es sich um dunk­le Staub­fah­nen aus inter­stel­la­rer Mate­rie, die das Licht dahin­ter lie­gen­der Ster­ne ver­deckt. Unmit­tel­bar öst­lich der Milch­stra­ße befin­den sich noch Del­phin und das Fül­len. Unter einem dunk­len und kla­ren Land­him­mel fällt unter­halb des Adlers die hel­le Schild­wol­ke im Stern­bild Schild auf. Dabei han­delt es sich um eine hel­le und aus­ge­dehn­te Stern­wol­ke in der Milch­stra­ße. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont ent­de­cken wir den Schüt­zen, der die recht ein­präg­sa­me Form einer Tee­kan­ne besitzt und in dem sich das Zen­trum unse­rer Gala­xis befin­det. Die­ser hat vor unge­fähr einer hal­ben Stun­de sei­nen höchs­ten Punkt über­schrit­ten und ver­sinkt nun wie­der unter dem Hori­zont. Ober­halb die­ser Tee­kan­ne hat auch der Ring­pla­net Saturn schon längst den Meri­di­an erreicht. Die hel­le Milch­stra­ße in die­ser Regi­on beher­ber­gen zahl­rei­che Deep-Sky-Objek­te, die wir auch mit Hil­fe eines licht­star­ken Feld­ste­chers ent­de­cken kön­nen. Dicht über dem Süd­west­ho­ri­zont ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Skor­pi­ons und dar­über der mäch­ti­ge Schlan­gen­trä­ger. Im unte­ren Bereich des Schlan­gen­trä­gers ist der Rie­sen­pla­ne Jupi­ter ein nicht zu über­se­hen­des Objekt. Er wird in der nächs­ten Stun­de unter dem Hori­zont ver­schwin­den. Bli­cken wir dage­gen auf die gegen­über­lie­gen­de Sei­te des Meri­di­ans, sehen wir den Stein­bock schon voll­stän­dig über dem Süd­ost­ho­ri­zont auf­stei­gen. Noch wei­ter in Rich­tung Osten steht noch ein Teil des Herbst­stern­bilds Wassermann.

Im Westen

Bli­cken wir genau in Rich­tung Wes­ten fällt in nied­ri­ger Höhe der oran­ge leuch­ten­de Stern Ark­tur im Stern­bild Bären­hü­ter auf. Der Bären­hü­ter besitzt annä­hernd die Form eines Kin­der­dra­chens. Links ober­halb die­ses Stern­bilds erken­nen wir die mar­kan­te Figur der Nörd­li­chen Kro­ne. Ober­halb der Kro­ne gele­gen steht der eher unauf­fäl­li­ge Her­ku­les. In die­sem Stern­bild soll­te unter einem dunk­len Land­him­mel bereits der hel­le Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 als unschar­fes Stern­chen erkenn­bar sein, der unter­halb des rech­ten obe­ren Kas­ten­stern des Her­ku­les zu fin­den ist. Süd­lich der Nörd­li­chen Kro­ne befin­det sich der Kopf der Schlan­ge, der vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­wes­ten getra­gen wird und der im Lau­fe der Nacht eben­falls im Wes­ten unter­ge­hen wird. Direkt unter­halb des Schlan­gen­trä­ger ver­schwin­den nun auch die letz­ten Ster­ne des Skor­pi­ons unter dem Hori­zont. Rechts vom Bären­hü­ter im Nord­wes­ten ent­de­cken wir das Stern­bild Gro­ßer Bär mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens. Dar­über befin­det sich der lang gezo­ge­ne Kör­per des Dra­chen, des­sen auf­fäl­li­ger und annä­hernd rau­ten­för­mi­ger Kopf sich noch in der Nähe des Zenits befin­det. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagens ent­de­cken wir die Jagd­hun­de und, noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont, das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Haar der Bere­ni­ke. Auf­grund der hori­zont­na­hen Stel­lung ver­schwin­den die­se Ster­ne bereits im Horizontdunst.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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