Der Lauf des Mondes
Am Morgen des 1. März steht der abnehmende Mond nur 6 ½ Grad westlich vom Ringplaneten Saturn. Nur einen Morgen später finden wir den Mond zwischen Saturn und Venus über dem östlichen Horizont. Am Morgen des 3. März befindet sich die schmale Mondsichel, die wir hier zum letzten Mal vor Neumond sehen, knapp 4 Grad südöstlich der Venus. Am 6. März wird dann schließlich die Neumondphase erreicht.
Aufgrund der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel, können wir in der Morgendämmerung des 8. März versuchen, die dünne Mondsichel gegen 19 Uhr über dem westlichen Horizont aufzuspüren. An den Folgeabenden steht die Sichel immer etwas höher über dem Horizont und er wandert weiter durch die Sternbilder Fische und Walfisch und befindet sich am Abend des 11. März nur 6 Grad südöstlich unseres roten Nachbarn Mars. Am 12. des Monats finden wir ihn im Goldenen Tor der Ekliptik zwischen den Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Stier. Am 13. März hat der Mond den Hauptstern Aldebaran bereits hinter sich gelassen und am 14. März sehen wir ihn als zunehmenden Halbmond (Erstes Viertel) in den nördlichen Ausläufern des Sternbilds Orion. In den folgenden Nächten wandert unser stiller Begleiter durch die Sternbilder Zwillinge und Krebs und befindet sich schließlich am 18. des Monats nördlich von Regulus im Löwen. Am 21. März wird die Vollmondphase im Sternbild Jungfrau durchlaufen. Nach der Vollmondnacht wird der Mond nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wandert weiter durch die Sternbilder Waage, Skorpion und Schütze in südlichere Regionen der Ekliptik. Am Morgen des 27. März kommt es zu einer engen Konjunktion zwischen der Mondsichel und dem Riesenplaneten Jupiter im Sternbild Schlangenträger. Beide Objekte befinden sich nur 1 Grad voneinander entfernt. Am 28. März steht der abnehmende Halbmond im Letzten Viertel im Sternbild des Schützen und am 29. März finden wir ihn nur ein Grad südwestlich des Ringplaneten Saturn. An den letzten beiden Morgenden des März wandert der Mond schließlich durch den Steinbock.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur beendet bereits Anfang März seine Abendsichtbarkeit über dem westlichen Horizont und nähert sich von Osten her der Sonne weiter an. Man kann allerdings noch versuchen, ihn am 1. März zum Ende der bürgerlichen Dämmerung hin aufzuspüren, wenn er noch 10 Grad hoch über dem Horizont steht. Um 19:29 Uhr versinkt der ‑0.2 mag helle Planet schließlich unter der westlichen Horizontlinie. Nach dem 5. März wird man umsonst nach dem innersten Planeten des Sonnensystems Ausschau halten. An diesem Abend geht der 0,9 mag helle Merkur bereits um 19:23 Uhr unter. Am 15. März steht Merkur in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und bleibt auch im restlichen Monat unsichtbar, obwohl er sein westlicher Winkelabstand am Monatsende wieder auf 24 Grad steigern kann.
Unser Schwesterplanet Venus ist nach wie vor Morgenstern und steht zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung Anfang des Monats noch 8 Grad hoch über dem Südosthorizont. Am 24. März tritt sie vom Sternbild Steinbock kommend in den Wassermann über. Ihre Helligkeit sinkt von anfangs ‑4,1 auf ‑3,9 mag zum Monatsende hin weiter ab. Ihr scheinbarer Durchmesser schrumpft ebenfalls und beträgt Ende März gut 13 Bogensekunden. Ihr Beleuchtungsgrad nimmt dagegen zu von anfangs 72% auf 81%. Im Laufe des Monats geht die Venus immer früher im Südosten auf. Am 1. März erfolgt ihr Aufgang um 05:18 Uhr und am 31. März bereits um 4:51 Uhr (5:51 Uhr Sommerzeit). Aufgrund der später einsetzenden Morgendämmerung, steht sie dann nur noch 3 Grad hoch über dem Horizont. Am 3. des Monats kommt es zu einer interessanten Konstellation mit der abnehmenden Mondsichel in der Morgendämmerung. Auch die Planeten Jupiter und Saturn halten sich im selben Himmelsabschnitt auf.
Unser roter Nachbar Mars bleibt ein Objekt für die 1. Nachthälfte und ist bei Einbruch der Dunkelheit bereits im Westen zu sehen. Allerdings ist der Rote Planet kein auffälliges Objekt mehr, da auch die Helligkeit von anfangs 1,2 auf 1,4 mag weiter zurückgeht. Auch sein scheinbarer Durchmesser sinkt bis Ende März auf nur noch 4,6 Bogensekunden, so dass kaum mehr Oberflächendetails auf dem Marsscheibchen zu erkennen sind. Am 23. März zieht Mars vom Sternbild Widder in den Stier und steht dann zum Monatsende nur 3 Grad südlich des offenen Sternhaufens der Plejaden. Am selben Tag beginnt auch auf der Nordhalbkugel des Mars der Frühling. Aufgrund seiner weiteren Wanderung entlang der Ekliptik Richtung Osten, erfolgt sein Untergang stets gegen 23:25 Uhr. Am 11. März steht die zunehmende Mondsichel südwestlich von Mars und zum Ende des Monats bis Mitte April hinein zieht der Rote Planet durch das „Goldene Tor der Ekliptik“ zwischen den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier.
Der Riesenplanet Jupiter beherrscht die 2. Nachthälfte und zieht durch den südlichen Bereich des Schlangenträgers. Dabei bewegt er sich immer langsamer werdend entlang der Ekliptik und kommt Ende März fast zum Stillstand. Seine Helligkeit nimmt in dieser Zeit von anfangs ‑2,0 auf ‑2,2 mag weiter zu. Auch sein scheinbarer Äquatordurchmesser wächst zum Ende des Monats hin auf 39,7 Bogensekunden. Am 1. März geht Jupiter um 2:58 Uhr im Südosten auf. Bis zum 31. März verfrühen sich die Aufgänge des größten Planeten unseres Sonnensystems auf 1:11 Uhr. Am 4. März stehen die beiden Jupitermonde Ganymed und Europa um 3:53 Uhr vor der Jupiterscheibe. Und am 27. März zieht der abnehmende Mond rund 1 Grad nördlich am Riesenplaneten vorbei.
Der Ringplanet Saturn ist ein Objekt für den Morgenhimmel und wandert weiter rechtläufig durch den Schützen. Seine Helligkeit steigt leicht an und beträgt am Monatsende bereits 0,5 mag. Im Teleskop erkennt man, dass sein 36 Bogensekunden breite Ring 23,6 Grad geöffnet ist. In den nächsten Jahren wird die Ringöffnung allerdings weiter abnehmen. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser beträgt hingegen nur 16 Bogensekunden. Am 1. des Monats geht Saturn um 4:45 Uhr auf. Am 31. März erfolgt sein Aufgang bereits um 2:54 Uhr (3:54 Uhr Sommerzeit). Am 29. zieht der abnehmenden Mond in weniger als 1 Grad Abstand südlich an Saturn vorbei.
Uranus zieht rechtläufig durch den Widder und kann noch kurz nach Einbruch der Nacht tief im Westen aufgefunden werden. Ab Mitte März steht der 5,9 mag helle und scheinbar 3,4 Bogensekunden große Planet dann zu nah bei der Sonne und wird zum Monatsende hin endgültig unsichtbar. Der 4,3 mag helle Stern Omicron Psc kann als Aufsuchhilfe dienen, denn Uranus befindet sich nur 2 ½ Grad nordöstlich dieses Stern. Im April erreicht Uranus die Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Seine Untergänge verfrühen sich von anfangs 22:19 Uhr auf 20:30 Uhr (21:30 Uhr Sommerzeit) zum Ende des Monats.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kommt am 7. März im Sternbild Wassermann in Konjunktion zur Sonne und bleibt unsichtbar. Am Tag der Konjunktion befindet sich der ferne Planet 4,627 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze geht erst zu Beginn der astronomischen Dämmerung auf und bleibt auch im März noch unsichtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Die Beobachtungszeit des kurzperiodischen Kometen 46P/Wirtanen geht im Monat März zu Ende. Der Schweifstern bewegt sich weiterhin zirkumpolar vom südwestlichen Teil des Sternbilds Großer Bär kommend in das Sternbild des Kleinen Löwen. Zu Beginn des Monats kann Wirtanen noch mit 10 mag Helligkeit in mittleren Instrumenten aufgefunden werden. Bis Ende März geht seine Helligkeit allerdings auf die 13. Größenklasse zurück.
Der erst Anfang Dezember 2019 entdeckte Komet C/2018 Y1 (Iwamoto) erreichte Mitte Februar sein Helligkeitsmaxium und war mit 6,7 mag Helligkeit sehr leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen auffindbar. Der Schweifstern bewegt sich in diesem Monat weiter durch den südwestlichen Teilo des Sternbilds Fuhrmann in den Perseus. Zu Beginn des Monats steht Iwamoto in der Nähe des Flaming Star Nebula und ist unter einem dunklen Landhimmel mit 8,5 mag Helligkeit noch in kleinen und mittleren Teleskopen auffindbar. Bis Ende März geht seine Helligkeit schnell auf die 11. Größenklasse zurück.
Der Komet C/2018 L2 (ATLAS) wandert vom Sternbild Eidechse kommend weiter in die Andromeda und ist ebenfalls zirkumpolar. Trotzdem steht er zu Beginn der Nacht bereits niedrig im Nordwesten. Mit einer Helligkeit um 12 mag, ist der Schweifstern ein Objekt für größere Teleskope.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann in der zweiten Nachthälfte rechtläufig im Sternbild Schlangenträger aufgefunden werden und steigert seine Helligkeit von anfangs 8,6 auf 8,2 mag, so dass der Zwergplanet schon in lichtstarken Feldstechern aufgefunden werden kann. Am 1. März geht Ceres um 1:27 Uhr auf. Am 31. März erfolgt sein Aufgang bereits um 23:47 Uhr.
Der Asteroid (2) Pallas wandert durch die Jungfrau und wechselt am 8. März in das Sternbild Bärenhüter. Die Helligkeit steigt von 8,2 auf 7,9 mag, so dass der Asteroid recht einfach in Ferngläsern aufgefunden werden kann. Die Meridiandurchgänge von Pallas verfrühen sich von anfangs 3:42 Uhr auf 1:36 Uhr.
(3) Juno wandert durch den Stier und wechselt am 10. des Monats in den Orion. Am 1. März geht der 9,3 mag helle Kleinplanet um 0:44 Uhr im Westen unter. Am 31. März erfolgt sein Untergang bereits um 23:58 Uhr. Die Helligkeit ist dann wieder auf 9,7 mag abgesunken. Am 15. März kann der 6,1 mag helle Stern SAO 112150 als Aufsuchhilfe dienen. Beide Objekte stehen dann 9 Bogenminuten voneinander entfernt.
Die Helligkeit von (6) Hebe im Sternbild Orion geht am 6. März wieder auf die 10. Größenklasse zurück. Und auch die Untergangszeiten verfrühen sich von anfangs 2:59 Uhr auf 1:49 Uhr zum Monatsende. Am 18. und am 23. März befindet sich Hebe in der Nähe von helleren Sternen der 6. Größenklasse (SAO 95473 & SAO 95572), die sich zum Zeitpunkt der dichtesten Annäherung 9,5 bzw. 5,5 Bogenminuten vom Asteroiden entfernt befinden.
Der Asteroid (7) Iris wandert zunächst noch durch die Jungfrau und wechselt am 21. März in das Sternbild Rabe. Dabei steigert sie ihre Helligkeit von anfangs 10,0 auf 9,4 mag zum Monatsende. Am 5. April 2019 erreicht Iris schließlich die Opposition zur Sonne. Zu Beginn des Monats steht der Kleinplanet um 2:43 Uhr im Süden. Ende März erfolgt ihr Meridiandurchgang bereist um 0:22 Uhr.
Der Asteroid (532) Herculina wandert zunächst noch durch das Sternbild Krebs und wechselt am 8. März in das Sternbild Löwe. Dabei geht die Helligkeit von anfangs 9,2 auf 9,7 mag weiter zurück. Die Kulminationszeiten von Herculina verfrühen sich von anfangs 22:44 Uhr auf 20:39 Uhr.
Meteorströme
Im gesamten Monat März sind die Meteore aus der Ekliptikregion am besten zu beobachten, die ihren ausgedehnten Ausstrahlungspunkt in den Sternbildern Löwe und Jungfrau haben. Zu dieser so genannten Anthelionquelle werden nach neueren Meteorlisten auch die Virginiden gezählt. Das Gebiet erstreckt sich rund 30 Grad parallel und 20 Grad senkrecht zur Ekliptik in östlicher Richtung des Gegensonnenpunkts. Im Mittel sind hier nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Seit neustem sind die Eta-Virginiden, als ein eigener Teilstrom der Anthelionquelle, identifiziert, die ihr schwaches Maximum am 18. März erreichen. Der Radiant liegt ungefähr an der Position RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungskörper gilt der Komet D/1766 G1 (Helfenzrieder).
Die gesamte Nacht zirkumpolaren Chi-Herculiden sind ein schwacher und relativ neuer Strom, der seinen Aktivitätszeitraum zwischen dem 11. bis 16. März hat. Das Maximum findet in den Nächten vom 12. zum 13. März statt. Der zunehmende Mond wir die Beobachtung der Chi-Herculiden kaum stören, da er kurz nach Mitternacht untergehen wird. Der Radiant liegt an der Position RA: 254° und Dec: +48°. Die Teilchen dieses Stroms treten mit einer Geschwindigkeit von 37 Kilometern in der Sekunde in die Erdatmosphäre ein und erzeugen langsame Meteore.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der Große Bär schon fast die Zenitregion erreicht und befindet sich im Nordosten hoch über unseren Köpfen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf ungefähr 3 Uhr Position befindet. Unterhalb dieses Sternbilds steht der Drache, der sich um den Wagenkasten des Kleinen Bären herumschlängelt. Gleichzeitig hat der Kopf des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont schon längst überschritten. Er wird bis zum Morgengrauen langsam am Himmel emporsteigen. Unterhalb des Polarsterns fällt noch die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Diese steht nahezu in seiner tiefsten Stellung über dem Nordhorizont, auch untere Kulmination genannt. Direkt westlich davon schließt sich die Kassiopeia an, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und deshalb auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird. Bei sehr guter Horizontsicht über dem Nordpunkt des Horizonts kann man noch den Hauptstern Deneb im Schwan erkennen, der gerade seine untere Kulmination überschritten hat. Weiter östlich davon entdecken wir die helle Wega im Sternbild der Leier. Auf der anderen Seite des Nordpunktes steht das unscheinbare Sternbild Eidechse und noch weiter westlich davon die Andromeda. Oberhalb der Andromeda gelegen befindet sich der Perseus. Gehen wir weiter in Richtung Zenit, stoßen wir auf das unscheinbare Sternbild der Giraffe, das allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht.
Im Osten
Der Osthimmel wird von einem hellen, orangefarbenen Stern dominiert. Hierbei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter, der jetzt genau den Ostpunkt dieses Himmelsabschnitts markiert, allerdings noch recht tief über dem Horizont steht. Direkt über dem Bärenhüter in großer Höhe fällt das Sternbild Großer Bär auf. Seine Kastensterne haben schon fast den Zenit erreicht. Nun ist auch die beste Zeit, die beiden hellen Galaxien Messier 81 und Messier 82 im Großen Bären zu beobachten. Zwischen Bärenhüter und Wagenkasten, in halber Höhe über dem Horizont, befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Jagdhunde sowie das Haar der Berenike, mit dem ausgedehnten Coma-Sternhaufen (Melotte 111), der aber nur unter einem dunklem Himmel und ohne störendes Mondlicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Am besten benutzt man hier einen Feldstecher, um den Sternhaufen zu beobachten. Bei guter Horizontsicht, niedrig im Nordosten, können wir das Sternbild Herkules und den Sternenhalbkreis der nördlichen Krone erkennen. Auf der anderen Seite des Ostpunktes, im Südosten, sind auch schon die reichen Galaxienfelder im Sternbild Jungfrau aufgegangen. Der weiß erscheinende Hauptstern der Jungfrau Spika befindet sich aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Oberhalb der Jungfrau strebt auch der mächtige Löwe schon seiner höchsten Stellung entgegen.
Im Süden
In mittlerer Höhe über dem Südhorizont hat soeben das unscheinbare Sternbild Krebs den Meridian überschritten. Hier kann man in einer dunklen und mondscheinlosen Nacht den offenen Sternhaufen Messier 44, der auch als Praesepe bzw. Krippe bekannt ist, als matten Lichtfleck erkennen. Weiter in westlicher Richtung befinden sich die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians steht der Löwe, der in der nächsten Stunde seine höchste Stellung im Süden erreichen wird. Weiter in Richtung Zenit sind die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe und die Sternenkette des Luchs kaum auffällig. Direkt unterhalb des Krebses finden wir den Kopf und ein Teil des Rumpfes der Wasserschlange, die sich zum Südosthorizont hinab schlängelt. Dort befinden sich auch die beiden deutlich kleineren Sternbilder Rabe und Becher. Auf der anderen Seite des Meridians steht in gleicher Höhe der hellste Stern an unserem Himmel, Sirius im Sternbild Großer Hund. Darüber sollten aufmerksame Beobachter das unscheinbare Sternbild Einhorn erkennen können. Noch weiter höher befindet sich der helle Stern Prokyon im Sternbild Kleiner Hund.
Im Westen
In westlicher Richtung haben sich nun fast alle Sternbilder des Winterhimmels versammelt. Deshalb wird dieser Abschnitt des Himmels von einer Vielzahl heller Stern geprägt, die im weiteren Verlauf der Nacht aber alle untergehen werden. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen markiert wird. Das Sternbild Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, befindet sich nun in geringer Höhe über dem westlichen Horizont. Die Plejaden sind sehr leicht mit bloßem Auge erkennbar und bieten einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Himmelsjäger Orion langsam immer tiefer zum Horizont herab. Oberhalb des Himmelsjägers stehen die Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Oberhalb des Stiers entdecken wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella und noch weiter höher die unscheinbaren Sternbilder Luchs und die Giraffe, die allerdings nur aus sehr schwachen Sternen bestehen und demzufolge schwierig zu erkennen sind. Im Nordwesten sinkt nun auch das Sternbild Perseus immer weiter Richtung Horizont herab. Hier stellt der Doppelsternhaufen h und Chi Per ein interessantes Objekt zur Beobachtung dar. Auch mit bloßem Auge ist der Doppelsternhaufen als heller Lichtfleck zu erkennen. Mit Andromeda, Dreieck und Widder, tief im Nordwesten, verschwinden nun auch die letzten Boten des vergangenen Herbsthimmels. Zwischen Stier und Widder entdecken wir noch unseren Nachbarplaneten Mars, der allerdings seit der letzten Opposition im vergangenen Jahr deutlich an Glanz verloren hat und in den nächsten zwei Stunden unter dem Horizont untergehen wird.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.