Der Sternhimmel im Monat Dezember 2017

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Der Lauf des Mondes

Am ers­ten Abend des Monats Dezem­ber befin­det sich der fast vol­le Mond im Stern­bild Wid­der, direkt an der Gren­ze zum Stern­bild Wal­fisch. Am nächs­ten Abend hat er bereits das Stern­bild Stier erreicht und steht zwi­schen den bei­den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“. Am 3. des Monats hat der Mond bereits Alde­ba­ran, der Haupt­stern des Stern­bilds Stier, hin­ter sich gelas­sen und steht nur 5 Grad öst­lich die­ses Sterns. An die­sem Abend fin­det auch die längs­te Voll­mond­nacht des Jah­res 2017 statt. Am 4. Dezem­ber befin­det sich der Mond bereits 9 Grad west­lich von Alhe­na (Gam­ma Gemi­no­rum) im Stern­bild der Zwil­lin­ge und am 5. des Monats 7 Grad nord­öst­lich die­ses Sterns. Nun wird der Mond nach und nach ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und wan­dert wei­ter durch die Stern­bil­der Krebs und Löwe, wobei er in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezem­ber nur 1 Grad öst­lich von Regu­lus zu fin­den ist. Am spä­ten Abend des 8. Dezem­ber gegen 22:20 Uhr wird dann Regu­lus vom Mond bedeckt. Eine knap­pe Stun­de spä­ter gibt der Mond Regu­lus an der unbe­leuch­te­ten Sei­te wie­der frei. Am 10. des Monats steht unser stil­ler Beglei­ter im Letz­ten Vier­tel und pas­siert am 11. Dezem­ber die Gren­ze zum Stern­bild Jung­frau. Am Mor­gen des 13. Dezem­ber befin­det sich der Erd­tra­bant 6 ½ Grad nord­west­lich von Mars und nör­d­öst­lich von Spi­ca, der Haupt­stern des Stern­bilds Jung­frau. Alle drei Gestir­ne bil­den zusam­men ein annä­hernd gleich­sei­ti­ges Drei­eck. Nur einen Mor­gens spä­ter kön­nen wir die schma­le Mond­si­chel 6 Grad nord­west­lich von Jupi­ter sowie 7 Grad öst­lich von Mars ent­de­cken. Am Mor­gen des 16. Dezem­ber sehen wir die Sichel des abneh­men­den Mon­des schließ­lich zum letz­ten Mal über den süd­öst­li­chen Hori­zont auf­ge­hen, bis am 18. die Neu­mond­pha­se erreicht wird.
Am Abend des 20. Dezem­ber taucht der Mond wie­der über dem west­li­chen Hori­zont auf. Anschlie­ßend gewinnt er jeden Abend wei­ter an Höhe und durch­wan­dert Stern­bil­der, die nur sehr schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Am 26. Dezem­ber steht der zuneh­men­de Mond im Ers­ten Vier­tel im Stern­bild Wal­fisch. Am Abend des 28. Dezem­ber kommt es zu einer Stern­be­de­ckung des 4,3 mag hel­len Sterns Zeta 2 Ceti, wobei der Stern gegen 20:35 Uhr an der unbe­leuch­te­ten Sei­te des Mon­des bedeckt wird. Außer­dem kommt es kurz nach Mit­ter­nacht des 30. Dezem­bers zu einer Bede­ckung des 4,3 mag hel­len Sterns 5 Tau­ri. Am Abend des 30. Dezem­bers befin­det sich der Mond in den Hya­den, knapp 3 Grad west­lich von Alde­ba­ran. Nun kön­nen wir beob­ach­ten, wie sich der Mond lang­sam Ald­ba­ran annä­hert, denn gegen Mor­gen kommt zur Bede­ckung ein­zel­ner hel­ler Hya­den­ster­ne. Auch der Haupt­stern im Stier wird schließ­lich gegen 2:19 Uhr von der unbe­leuch­te­ten Sei­te des Mon­des bedeckt. Dabei ver­schwin­det der Stern plötz­lich hin­ter der Mond­schei­be. Bede­ckungs­en­de ist gegen 3:08 Uhr am Mor­gen des 31. Dezem­ber, wenn der Mond Alde­ba­ran an der beleuch­te­ten Sei­te wie­der frei gibt.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur kann in den ers­ten Dezem­ber­ta­gen noch nied­rig am Abend­him­mel als 0,5 mag hel­les Objekt auf­ge­fun­den wer­den. Am 3. wird Mer­kur sta­tio­när und steht dann am 13. des Monats in unte­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Nur einen Tag vor­her erreicht er mit 59 Mil­lio­nen Kilo­me­tern Abstand auch sein Peri­hel. Ab 19. Dezem­ber taucht er wie­der am Mor­gen­him­mel auf und ent­fernt sich immer wei­ter in west­li­cher Rich­tung von unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Bis Ende des Dezem­ber stei­gert er sei­nen west­li­che Win­kel­ab­stand auf gut 23 Grad. Ab Hei­lig­abend kann man gegen 7 Uhr mor­gens ver­su­chen, den flin­ken und 0,1 mag hel­len Pla­ne­ten tief im Süd­os­ten zu ent­de­cken. Er geht an die­sem Mor­gen um 6:24 Uhr auf. Zum Jah­res­wech­sel ist sei­ne Hel­lig­keit auf ‑0,3 mag ange­stie­gen und er steht dann rund eine Stun­de vor Son­nen­auf­gang gut 7 Grad hoch über dem Hori­zont. Am Neu­jahrs­tag erreicht er mit 22°40′ Abstand schließ­lich sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Er kann dann noch bis Mit­te Janu­ar 2018 beob­ach­tet werden.

Die Venus kann noch in den ers­ten Dezem­ber­ta­gen am Mor­gen­him­mel nied­rig über dem öst­li­chen Hori­zont und mit Hil­fe eines Feld­ste­chers beob­ach­tet wer­den. Danach zieht sich sich end­gül­tig vom Mor­gen­him­mel zurück und steht dann am 9. Janu­ar 2018 in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Am 1. Dezem­ber geht die ‑3,9 mag hel­le Venus um 6:57 Uhr im Osten auf, knapp 1 Stun­de vor Sonnenaufgang.

Unser roter Nach­bar Mars ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und kann dank der immer spä­ter ein­set­zen­den Däm­me­rung län­ger beob­ach­tet wer­den. Er wan­dert wei­ter durch die Jung­frau und wech­selt am 21. Dezem­ber in die Waa­ge. Er stei­gert sei­ne Hel­lig­keit bis zum Jah­res­en­de von anfangs 1,7 auf 1,5 mag. Im Fern­rohr zeigt sich das nur 4,5 Bogen­se­kun­den gro­ße Mars­scheib­chen zu 93% beleuch­tet, so dass immer noch kaum Ein­zel­hei­ten sicht­bar sind. Wir müs­sen uns noch bis zum Som­mer 2018 gedul­den, denn am 27. Juli 2018 erreicht Mars end­lich sei­ne güns­ti­ge Oppo­si­ti­on mit einem Erd­ab­stand von nur 57 Mil­lio­nen Kilo­me­tern! Am 1. Dezem­ber geht der Rote Pla­net um 3:39 Uhr auf und am 31. Dezem­ber bereits 10 Minu­ten frü­her. Am 13. und 14. Dezem­ber erhält der Pla­net Besuch von der abneh­men­den Mondsichel.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter kann eben­falls am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den und wan­dert recht­läu­fig durch das Stern­bild Waa­ge. Im Lau­fe des Monats baut er sei­ne Sicht­bar­keit wei­ter aus und geht am 1. des Monats um 5:11 Uhr und Ende Dezem­ber bereits um 3:45 Uhr auf. Sei­ne Hel­lig­keit beträgt ‑1,8 mag und sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser gut 32 Bogen­se­kun­den. Am 14. Dezem­ber gesellt sich die dün­ne abneh­men­den Mond­si­chel zu Jupi­ter und Mars, wobei alle drei Gestir­ne ein hüb­sches Drei­eck am Him­mel bilden.

Saturn bewegt sich recht­läu­fig durch den Schüt­zen und erreicht am 21. Dezem­ber 2017 die Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Somit hält sich der Ring­pla­net zusam­men mit der Son­ne am Tag­him­mel auf und ist des­halb nicht beob­acht­bar. Nur Anfang Dezem­ber kann der Ring­pla­net noch tief im Süd­wes­ten Am Abend­him­mel nahe Mer­kur auf­ge­spürt wer­den. Zum Zeit­punkt der Kon­junk­ti­on steht er 1,652 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt, die größ­te Ent­fer­nung von der Erde in die­sem Jahrhundert!

Ura­nus wan­dert immer lang­sa­mer wer­dend rück­läu­fig durch die Fische und kommt fast zum Still­stand. Gleich­zei­tig zieht er sich zuse­hends aus der zwei­ten Nacht­hälf­te zurück. Am 1. Dezem­ber steht Ura­nus um 20:55 Uhr im Süden und geht um 3:49 Uhr unter. Am 31. Dezem­ber erfolgt sein Meri­di­an­durch­gang und sein Unter­gang jeweils zwei Stun­den frü­her. Mit einer Hel­lig­keit von 5,8 mag, ist der Pla­net theo­re­tisch schon mit blo­ßem Auge sicht­bar und erscheint im Tele­skop als 3,5 Bogen­se­kun­den gro­ßes blau­grü­nes Scheib­chen. Der 4,3 mag hel­le Stern Omic­ron Psc kann als Auf­such­hil­fe die­nen, denn Ura­nus befin­det sich nur 3,5 Grad west­lich die­ses Sterns.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun bewegt sich recht­läu­fig durch den Was­ser­mann. Er geht im Dezem­ber schon vor Mit­ter­nacht unter. Die bes­te Zeit den Pla­ne­ten zu beob­ach­ten, sind die Stun­den kurz nach der astro­no­mi­schen Däm­me­rung. Zu Beginn des Monats sinkt der Pla­net um 23:36 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie und Ende des Jah­res bereits um 21:40 Uhr. Mit einer Hel­lig­keit von 7,9 mag, kann Nep­tun nur in Fern­glä­sern und Tele­sko­pen nahe des 3,7 mag hel­les Sterns Lamb­da Aqr auf­ge­fun­den wer­den und erscheint als 2,2 Bogen­se­kun­den gro­ßes bläu­li­ches Scheibchen.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to im Stern­bild Schüt­ze steht kurz vor sei­ner Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und ist nicht beobachtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der erst am 28. Sep­tem­ber 2017 Im Rah­men des ATLAS-Pro­jekt ent­deck­te Komet C/2017 T1 (Hein­ze) bewegt sich im Dezem­ber schnell in Rich­tung Nor­den durch die Stern­bil­der Was­ser­schlan­ge, Krebs, Zwil­lin­ge und Luchs und erreicht zum Jah­res­en­de vor­aus­sicht­lich eine Hel­lig­keit von 9,5 mag, so dass er bereits in licht­star­ken Fern­glä­sern sicht­bar wer­den könn­te. Anfang Dezem­ber beträgt sei­ne Hel­lig­keit aller­dings noch 14 mag! Am 4. Janu­ar 2018 steht der Komet, mit nur 33 Mil­lio­nen Kilo­me­tern Abstand, in Erdnähe.

Der kurz­pe­ri­odi­sche 24P/Schaumasse bewegt sich durch das Stern­bild Jung­frau schnell in Rich­tung Osten und ist mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 10 und 11 mag in mit­tel­gro­ßen Tele­sko­pen sehr gut am Mor­gen­him­mel beobachtbar.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 62P/Tsuchinshan kann eben­falls in der Jung­frau beob­ach­tet wer­den und ist ist ein opti­ma­les Objekt für den Mor­gen­him­mel. Sei­ne Hel­lig­keit ist zur Zeit etwas hel­ler als erwar­tet und soll­te im Dezem­ber um 10 Magni­tu­den betra­gen, so dass er gut in mitt­le­ren Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den kann. Er bewegt sich durch den Süd­rand des Vir­go-Gala­xien­hau­fens in Rich­tung Osten und begeg­net eini­ge hel­le Gala­xien auf sei­nem Weg über den Sternenhimmel.

Der Komet C/2017 O1 (ASASSN) befin­det sich nahe des nörd­li­chen Him­mels­pols im Stern­bild Kepheus und am 6. Dezem­ber nur noch 2 ½ Grad von Pola­ris im Stern­bild Klei­ner Bär ent­fernt. Der zir­kum­po­la­re Schweif­stern kann des­halb die gan­ze Nacht beob­ach­tet wer­den und ist mit einer Hel­lig­keit um 10 mag ein Objekt für mitt­le­re Tele­sko­pe. Aller­dings erscheint sei­ne Koma mit 10′ Grö­ße sehr dif­fus so dass ein sehr dunk­ler Him­mel erfor­der­lich ist, um den Schweif­stern über­haupt auf­zu­spü­ren zu kön­nen. Ab Ende Dezem­ber steht ASASSN schließ­lich in der Nähe des Stern­hau­fens NGC 188.

Der Komet C/2016 R2 (Pan­STARRS) kann bis Mit­te Dezem­ber im nord­west­li­chen Teil des Ori­on auf­ge­fun­den wer­den und zieht wei­ter in das Stern­bild Stier. Er kann die gesam­te Nacht opti­mal beob­ach­tet wer­den und erreicht eine Hel­lig­keit von gut 11,5 mag. Damit ist Pan­STARRS ein Objekt für mit­tel­gro­ße bis gro­ße Tele­sko­pe. Zur Weih­nachts­zeit steht der Komet eini­ge Grad süd­lich der Hya­den im Stern­bild Stier.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann im Stern­bild Löwe auf­ge­fun­den wer­den und stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 8,0 auf 7,4 mag. Damit ist Ceres ein leich­tes Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe. Sie wird am 21. des Monats sta­tio­när und setzt zu ihrer Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Ende Janu­ar steht der Zwerg­pla­net schließ­lich in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist dann die gesam­te Nacht zu sehen. Am 1. Dezem­ber geht Ceres um 20:34 Uhr auf und steht um 4:53 Uhr im Süden. Bis zum Jah­res­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 18:18 Uhr und die Meri­di­an­durch­gän­ge auf 3 Uhr.

(2) Pal­las wird zu Hei­lig­abend sta­tio­när und bewegt sich anschlie­ßend wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild Che­mi­scher Ofen. Damit been­det der Aste­ro­id auch sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Auch die Hel­lig­keit geht wei­ter zurück von anfangs 8,4 auf 8,7 mag. Gleich­zei­tig steht sie mit ‑27° Dekli­na­ti­on weit im Süden. Am 1. Dezem­ber geht Pal­las um 22:02 Uhr durch den Meri­di­an und sinkt um 1:19 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 31. Dezem­ber kul­mi­niert Pal­las bereits um 19:58 Uhr. Ihr Unter­gang erfolgt um 23:30 Uhr.

Die 7,9 mag hel­le (4) Ves­ta taucht nach ihrer Kon­junk­ti­on mit der Son­ne wie­der am Mor­gen­him­mel auf und bewegt sich durch das Stern­bild Waa­ge. Ihre Auf­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 4:35 Uhr auf 3:58 Uhr.

(7) Iris bewegt sich recht­läu­fig durch das Stern­bild Wid­der und die Hel­lig­keit geht zu Beginn des Monats von anfangs 7,7 auf 8,5 mag zum Ende Jah­res deut­lich zurück. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Aste­ro­iden über dem Süd­ho­ri­zont ver­frü­hen sich von anfangs 21:12 Uhr auf 19:33 Uhr und ihre Unter­gän­ge von anfangs 4:51 Uhr auf 3:02 Uhr.

(8) Flo­ra kann recht­läu­fig in den Zwil­lin­gen auf­ge­fun­den wer­den und stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 9,0 auf 8,2 mag. Am 2. Janu­ar 2018 steht Flo­ra schließ­lich in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist dann die gan­ze Nacht über sicht­bar. Ihre Meri­di­an­durch­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 2:46 Uhr auf 0:22 Uhr Ende des Jah­res. Am 23. Dezem­ber pas­siert Flo­ra den Stern Zeta Gemi­no­rum (3,8 mag) in nur 0,4 Grad süd­li­chen Abstand, der gut als Auf­such­hil­fe die­nen kann.

Der Aste­ro­id Nr. 20 Mas­sa­lia erreicht am 17. Dezem­ber 2017 ihre Oppo­si­ti­ons­stel­lung im Stern­bild Stier und erreicht eine Hel­lig­keit von 8,4 mag. Dies ist die güns­tigs­te Oppo­si­ti­on zwi­schen den Jah­ren 2007 bis 2027. Davor kann man den Aste­ro­iden noch im nörd­li­chen Bereich des Ori­on auf­fin­den, wobei er am 10. Dezem­ber in den Stier wech­selt. Zu Beginn und am Ende des Monats beträgt ihre Hel­lig­keit noch jeweils 8,9 mag. Am 1. Dezem­ber steht Mas­sa­lia um 1:23 Uhr im Süden und Ende des Jah­res bereits um 22:50 Uhr. Am 21. Dezem­ber zieht der Pla­ne­to­id nur 1 Grad nörd­lich an Zeta Tau (2,9 mag) vor­bei und befin­det sich zu Hei­lig­abend nur noch 6,5 Bogen­mi­nu­ten nörd­lich des Krebs­ne­bels (Mes­sier 1) im Stern­bild Stier. Am 31. Dezem­ber befin­det sich Mas­sa­lia nur 6 Bogen­mi­nu­ten vom 4,9 mag hel­len Stern 114 Tau entfernt.

Aste­ro­id Nr. 349 Dem­bows­ka kommt am 1. Dezem­ber im Stern­bild Stier wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,6 mag. Bis zum Jah­res­en­de geht ihre Hel­lig­keit auf 10,1 mag zurück. Am 1. Dezem­ber steht Dem­bows­ka um 23:46 Uhr im Süden und am 31. Dezem­ber bereits um 21:24 Uhr.

Meteorströme

Vom 4. bis 17. Dezem­ber macht sich der teils ergie­bi­ge eklip­ti­ka­le Mete­or­strom der Gemi­ni­den bemerk­bar, des­sen Aus­strah­lungs­punkt (Radi­ant) sich im Stern­bild Zwil­lin­ge befin­det, knapp 1 Grad süd­west­lich vom Haupt­stern Kas­tor. Das Maxi­mum ist in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezem­ber zu erwar­ten. Der abneh­men­de Mond stört nicht, da er erst gegen Mor­gen als dün­ne Sichel im Süd­os­ten auf­tau­chen wird. Unter einem dunk­len Him­mel (Grenz­grö­ße 6,5 mag und Zenit­stel­lung des Radi­an­ten) sind im Schnitt 120 bis 140 Meteo­re sicht­bar, die mit­un­ter auch sehr hel­le Exem­pla­re beinhal­ten kön­nen. Am bes­ten beob­ach­tet man des­halb in den Stun­den nach Mit­ter­nacht, wenn der Radi­ant schon genü­gend hoch am Him­mel steht, bis in die Mor­gen­stun­den hin­ein. Die Stern­schnup­pen der Gemi­ni­den sind rela­tiv lang­sam und tre­ten mit Geschwin­dig­kei­ten von 35 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re ein. Als Mut­ter­kör­per gilt der Aste­ro­id (3200) Phaethon der, wie man annimmt, ein „erlo­sche­ner“ Komet zu sein scheint. Am 16. Dezem­ber 2017 steht Phaethon, mit nur 27 Mond­bahn­ra­di­en (0,069 AE) Ent­fer­nung, wie­der in Erdnähe!

Vom 3. bis 15. Dezem­ber tau­chen die Sig­ma-Hydriden auf, die am bes­ten vor allem an süd­li­che­ren Stand­or­ten zu beob­ach­ten sind. Ihr Radi­ant, im Kopf der Was­ser­schlan­ge, steht in den Mor­gen­stun­den in mit­tel­eu­ro­päi­schen Brei­ten gera­de ein­mal 40 Grad hoch über dem Hori­zont. Das Maxi­mum der Sig­ma-Hydriden fin­det am 11. Dezem­ber statt, mit einer stünd­li­chen Zeni­tra­te von nur 3 bis 5 Stern­schnup­pen. Die Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit der Teil­chen beträgt 58 Kilo­me­ter pro Sekun­de, so dass die Meteo­re, ähn­lich wie bei den Per­sei­den im August, recht schnell sind. Ein Mut­ter­kör­per der Sig­ma-Hydriden ist nicht bekannt.

Zwi­schen dem 5. und 20. Dezem­ber tau­chen die Mono­ce­ro­ti­den auf, des­sen Radi­ant sich zwi­schen Pro­cyon in Klei­nen Hund und Betei­geu­ze im Ori­on befin­det. Am 8. Dezem­ber sind aller­dings gera­de ein­mal 2 Meteo­re sicht­bar, die mit Geschwin­dig­kei­ten von 41 Kilo­me­ter pro Sekun­de in die Atmo­sphä­re ein­drin­gen. Als Mut­ter­kör­per der Mono­ce­ro­ti­den gilt der peri­odi­sche Komet Mellish.

Der rela­tiv unbe­kann­te Strom der Coma Bere­ni­ci­den tritt zwi­schen dem 12. Dezem­ber bis 23. Janu­ar in Erschei­nung, mit einem schwach aus­ge­präg­ten Maxi­mum von 5 bis 10 Meteo­ren pro Stun­de am 19. Dezem­ber. Der Radi­ant ver­la­gert sich im Akti­vi­täts­zeit­raum zunächst vom Stern­bild Löwe in das Haar der Bere­ni­ke. Die Teil­chen der Coma Bere­ni­ci­den sind mit 65 Kilo­me­tern pro Sekun­de sehr schnell.

Vom 17. bis 26. Dezem­ber tau­chen die bei uns zir­kum­po­la­ren Ursi­den auf, des­sen Radi­ant sich im Stern­bild Klei­ner Bär, inner­halb des Wagen­kas­tens des Stern­bilds, befin­det. Damit sind die Ursi­den die gan­ze Nacht über zu beob­ach­ten. Zum Mor­gen hin erreicht der Radi­ant eine Höhe von gut 60 Grad. Das schar­fe Maxi­mum fin­det am 22. Dezem­ber in den Nach­mit­tags­stun­den statt und damit unbe­ob­acht­bar für uns am Tag­him­mel. In der Regel sind 10 bis 20 Stern­schnup­pen pro Stun­de beob­acht­bar, die eine Geschwin­dig­keit von 33 Kilo­me­tern pro Sekun­de besit­zen. Als Ursprungs­kör­per gilt der peri­odi­sche Komet 8P/Tuttle.

Der nörd­li­che Zweig der Tau­r­i­den wird ab dem 10. Dezem­ber zur eklip­ti­ka­len Akti­vi­tät der Ant­he­l­ionquel­le gezählt. Das brei­te Radi­an­ten­zen­trum der Ant­he­l­ionquel­le befin­det sich aber auch in den Zwil­lin­gen, so dass die­se Meteo­re sehr leicht mit den Gemi­ni­den ver­wech­selt wer­den kön­nen. Die weni­gen Teil­chen tre­ten dabei mit einer Geschwin­dig­keit von 30 km/s in die Atmo­sphä­re ein und ver­ur­sa­chen recht lang­sa­me Meteorspuren.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im Dezember 2017

Der Stern­him­mel am 15. Dezem­ber 2017 um 22:00 MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit um 22:00 Uhr befin­det sich die Figur des Gro­ßen Wagens – ein Teil des Stern­bilds Gro­ßer Bär – nahe­zu senk­recht mit der Deich­sel nach unten über dem Nord­ost­ho­ri­zont. Ver­län­gern wir die bei­den hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, haben wir auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern ist der Haupt­stern des Klei­nen Bären, der nun mit dem dar­un­ter lie­gen­den Stern­bild des Dra­chen sei­ne tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont erreicht hat. Wei­ter öst­lich, sehr hoch und ober­halb des Gro­ßen Bären gele­gen, sehen wir in einer dunk­len mond­schein­lo­sen Nacht die schwa­chen Ster­ne der Stern­bil­der Giraf­fe und Luchs, die nun fast den Zenit erreicht haben. Hoch im Nord­wes­ten steht die Kas­sio­peia, die im Volks­mund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Dar­un­ter erkennt man das Stern­bild des Kepheus, das die Form eines schie­fen Haus­da­ches besitzt, und nun wie­der Rich­tung Nord­ho­ri­zont hin­ab­stei­gen wird. Dicht über dem Hori­zont im Nord­wes­ten fun­kelt noch der hel­le Stern Wega im Stern­bild Lei­er gemäch­lich vor sich hin. Noch wei­ter öst­lich davon sehen wir das Stern­bild Schwan, mit sei­nem hel­len Haupt­stern Deneb, noch voll­stän­dig über dem Hori­zont ste­hend. Die­se bei­den typi­schen Stern­bil­der des Som­mer­him­mels wer­den in der nächs­ten hal­ben Stun­de nun end­gül­tig von der Him­mels­büh­ne abtre­ten und unter dem Hori­zont im Nor­den verschwinden.

Im Osten

Der süd­öst­li­che Him­mel wird nun prak­tisch von den hel­len Win­ter­stern­bil­dern domi­niert. Die hells­ten Ster­ne die­ser Stern­bil­der bil­den das so genann­te Win­ter­sechs­eck. Zum Win­ter­sechs­eck gehö­ren die Ster­ne Kapel­la im Fuhr­mann, Alde­ba­ran im Stier, Rigel im Ori­on, Siri­us im Gro­ßen Hund, Pro­kyon im Klei­nen Hund sowie Pol­lux in den Zwil­lin­gen. Hoch am Him­mel in Rich­tung Osten steht die gelb­lich leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Dar­un­ter sind die bei­den Stern­ket­ten der Zwil­lin­ge sicht­bar, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. West­lich vom Fuhr­mann gele­gen ent­de­cken wir den Stier, mit dem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Ple­ja­den und Hya­den, die bereits mit blo­ßem Auge sicht­bar sind. Unter­halb des Stiers befin­det sich der Him­mels­jä­ger Ori­on noch recht nied­rig über dem Hori­zont. Es ist das bekann­tes­te und auf­fäl­ligs­te Win­ter­stern­bild an unse­rem Him­mel. Wir wen­den uns nun wie­der dem Stern­bild Zwil­ling in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont zu. Unter­halb der Zwil­lin­ge, in Rich­tung Hori­zont, steht der unschein­ba­re Krebs. Öst­lich davon befin­det sich der Stern Pro­kyon im Klei­nen Hund. Unter­halb des Klei­nen Hun­des ist auch schon das unschein­ba­re Stern­bild Ein­horn über dem Hori­zont erschie­nen. Am Auf­fäl­ligs­ten unter den hel­len Ster­nen in die­sem Him­mels­ab­schnitt ist aber Siri­us, der hells­te Stern an unse­rem Him­mel. Er ist der Haupt­stern des Stern­bil­des Gro­ßer Hund und befin­det sich momen­tan noch dicht über dem Hori­zont im äußers­ten Süd­os­ten. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punk­tes gele­gen geht gera­de das Früh­lings­stern­bild Löwe auf. Der Kopf des Löwen mit sei­nem Haupt­stern Regu­lus, steht bereits über dem Hori­zont. Ober­halb des Löwen befin­den sich noch die Stern­bil­der Klei­ner Löwe, Luchs und Gro­ßer Bär.

Im Süden

Bli­cken wir in Rich­tung Süden und senk­recht über unse­ren Köp­fen in Rich­tung Zenit, sehen wir das Stern­bild Per­seus in sei­ner höchs­ten Stel­lung am Him­mel. Hier lohnt ein Blick auf den Dop­pel­stern­hau­fen h und Chi im Per­seus, der im Fern­glas präch­tig erscheint und schon mit blo­ßem Auge als klei­nes, aus­ge­dehn­tes Wölk­chen erkannt wer­den kann. Wei­ter öst­lich wird auch das Stern­bild Fuhr­mann, mit der hell leuch­ten­den Kapel­la, bald den Meri­di­an über­schrei­ten. In die­sem Stern­bild befin­den sich eben­falls zahl­rei­che hel­le offe­ne Stern­hau­fen für das Fern­glas. Unter­halb der bei­den Stern­bil­der steht der Stier, mit dem röt­li­chen Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, die schon mit blo­ßem Auge zu erken­nen sind. Dar­un­ter fällt der mäch­ti­ge Him­mels­jä­ger Ori­on auf, der aus zahl­rei­chen hel­len Ster­nen besteht. Auf­fäl­lig an die­sem Stern­bild sind ins­be­son­de­re die drei mar­kan­ten Gür­tel­ster­ne. Auch der obe­re und röt­lich leuch­ten­de Schul­ter­stern Betei­geu­ze und der bläu­li­che erschei­nen­de Fuß­stern Rigel, ste­chen her­vor. Im Schwert­ge­hän­ge des Ori­on befin­det sich der berühm­te Ori­on­ne­bel (Mes­sier 42), der zu den ein­drucks­volls­ten Nebeln des Him­mels zählt. Unter­halb des Him­mels­jä­gers Ori­on ist das Stern­bild Hase erkenn­bar. Auch der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, Siri­us, ist soeben über dem Süd­ost­ho­ri­zont erschie­nen. West­lich vom Ori­on gele­gen geht gera­de der Fluss Eri­danus durch den Meri­di­an, des­sen hel­ler Haupt­stern Archer­nar nur von der Süd­halb­ku­gel aus zu sehen ist. Noch wei­ter in Rich­tung Wes­ten steht das aus­ge­dehn­te Herbst­stern­bild des Wal­fi­sches. In mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten befin­den sich noch die Fische und öst­lich davon die eher unschein­bar erschei­nen­den Stern­bil­der Wid­der, Drei­eck und Andromeda.

Im Westen

Der West­him­mel wird noch vom mäch­ti­gen Pega­sus domi­niert. Aller­dings ver­sin­ken sei­ne Ster­ne im Lau­fe der Nacht lang­sam aber sicher unter den west­li­chen Hori­zont. Senk­recht über dem Pega­sus­qua­drat gele­gen fin­den wir noch die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da. Hier kön­nen wir in genü­gend gro­ßer Beob­ach­tungs­hö­he noch das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt beob­ach­ten, das wir noch mit unbe­waff­ne­tem Auge erken­nen kön­nen, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Sie erscheint unter einem dunk­len Land­him­mel im Fern­glas als rund 3 Grad aus­ge­dehn­ter Nebel­fleck. Hoch im Süd­wes­ten, und öst­lich der Andro­me­da gele­gen, ste­hen die klei­nen Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der. Unter­halb der bei­den Stern­bil­der befin­den sich die eher unschein­ba­ren und nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­den Fische. Bli­cken wir hoch in den Nord­wes­ten, ent­de­cken wir das auf­fäl­li­ge Stern­bild der Kas­sio­peia, die die Form des Buch­sta­ben „W“ besitzt und dem­zu­fol­ge im Volks­mund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Wei­ter in Rich­tung Nord­os­ten ent­de­cken wir den Kepheus. Links unter­halb des Kepheus befin­det sich die unschein­ba­re Eidech­se. Dicht über dem nord­west­li­chen Hori­zont soll­te noch das Som­mer­stern­bild Schwan, mit sei­nem hel­len und weiß erschei­nen­den Haupt­stern Deneb, erkenn­bar sein.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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