Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats finden wir den zunehmenden Mond in den Zwillingen. Am 2. des Monats steht er 7 ½ Grad südwestlich von Jupiter. In den Morgtenstunden des 3. März kommt es zu einer Sternbedeckung des 4,3 mag hellen Sterns Alpha Cnc. Gegen 4:35 Uhr verschwindet der Stern am dunklen Mondrand. Am folgenden Abend finden wir den Mond 9 Grad westlich von Regulus und am 4. März knapp 6 Grad südöstlich des Hauptstern des Löwen. Am 5. des Monats ist dann auch die Vollmondphase erreicht.
Nach der Vollmondnacht hält sich unser stiller Begleiter in der Jungfrau auf und wird nachfolgend ein Objekt für die 2. Nachthälfte. Am 8. März können wir den abnehmenden Mond nur 3 Grad nördlich von Spika in der Jungfrau auffinden. Am Morgen des 12. März befindet sich der Mond nur 2 ½ Grad westlich von Saturn im Sternbild der Waage. Nur einen Morgen später steht der abnehmende Halbmond (Letztes Viertel) im Schlangenträger. Nachdem der Erdtrabant die Sternbilder Schütze und Steinbock hinter sich gelassen hat, können wir die sehr schmale Sichel des Mondes zum letzten Mal am Morgen des 18. März dicht über dem östlichen Horizont aufspüren. Am 20. März ist dann auch die Neumondphase im Sternbild Fische erreicht. An diesem Tag findet eine totale Sonnenfinsternis in Europa statt, die von Mitteleuropa aus partiell ausfällt. Um 10:36 Uhr werden über 70% der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt.
Am 21. März taucht die nun wieder zunehmende Mondsichel, nur 32,5 Stunden nach Neumond, über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung auf. Nur einen Abend später befindet sich die Sichel 3 ½ Grad südlich des Abendsterns Venus. Am 24. März hat der Mond bereits das Sternbild Stier erreicht und steht dann zwischen den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im so genannten „Goldenen Tor der Ekliptik“. Nur einen Abend später befindet sich unser stiller Begleiter 6 ½ Grad östlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers. Am 27. des Monats können wir den zunehmenden Halbmond (Erstes Viertel) in den Zwillingen auffinden. Am 29. März steht er 8 ½ Grad südwestlich und am 30. März schließlich 8 ½ Grad südöstlich des Riesenplaneten Jupiter. Am letzten Abend im März finden wir den Mond abermals 4 ½ Grad südlich von Regulus im Löwen.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im letzten Monat in einer größten westlichen Elongation von der Sonne und bleibt im März unsichtbar, da sich der westliche Abstand zu unserem Zentralgestirn weiter verringert. Am 6. März steht Merkur im Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 0,467 AE bzw. 69,8 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 10. April steht Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne.
Die Venus ist weiterhin Abendstern und dominiert den westlichen Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang. Am 16. März wechselt Venus vom Sternbild Fische kommend in den Widder. Im Laufe des Monats sinkt sie auch immer später unter den Horizont. Am 1. März geht der ‑4,0 mag helle Abendstern um 20:32 Uhr unter und am 31. März erst um 22:09 Uhr (23:09 Uhr Sommerzeit). Ihre östlicher Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn nimmt von anfangs 30 auf 36 Grad leicht zu. Ihr scheinbarer Durchmesser wächst bis zum Ende des Monats auf gut 14 Bogensekunden. Der Beleuchtungsgrad nimmt ab und beträgt am letzten Tag des Monats 78%. Am 4. März zieht Venus in nur 5 Bogenminuten nördlichen Abstand am 5,9 mag hellen Uranus vorbei, was allerdings schwierig zu beobachten sein wird. An diesem Abend steht die Venus, gegen 19 Uhr, noch 18 Grad hoch über dem Horizont. Am 21. März gesellt sich die schmale, zunehmende Mondsichel zu Mars und am 22. des Monats schließlich zu Venus.
Unser roter Nachbar Mars kann noch in der Abenddämmerung beobachtet werden, sinkt dann aber sehr bald unter dem westlichen Horizont, so dass es ab der Monatsmitte schwierig wird, auch aufgrund der immer später einsetzenden Dämmerung, ihn mit bloßem Auge aufzuspüren. Der östliche Winkelabstand zur Sonne sinkt in dieser Zeit von anfangs 27 auf nur noch 20 Grad. Am 2. März wechselt Mars in die Fische und ab 30. des Monats in den Widder. Im Teleskop ist das 1,3 mag helle Planetenscheibchen nur 4 Bogensekunden groß, so dass keinerlei Einzelheiten auf seiner Oberfläche erkannt werden kann. Am 1. März geht Mars um 20:12 Uhr unter. Bis zum 31. März verfrühen sich seine Untergangszeiten geringfügig auf 20:25 Uhr (21:25 Uhr Sommerzeit). Am 11. des Monats zieht Mars in nur 17 Bogenminuten nördlichen Abstand an Uranus vorbei. Am 21. März gesellt sich die schmale Mondsichel zu Mars und nur einen Abend später zu Venus.
Der Riesenplanet Jupiter ist nach seiner Opposition im Februar immer noch fast die gesamte Nacht über optimal zu beobachten und wandert weiter rückläufig durch den Krebs in Richtung auf die Praesepe (M 44) zu. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 22:37 Uhr durch den Meridian und sinkt um 6:18 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Durchgangszeiten auf 20:31 Uhr (21:31 Uhr Sommerzeit) und die Untergangszeiten auf 4:15 Uhr (5:15 Uhr Sommerzeit). Jupiters Helligkeit geht leicht zurück und beträgt zum Monatsletzten ‑2,3 mag. Damit ist der Riesenplanet nach Mond und Venus das hellste Objekt am Nachthimmel. Im Teleskop ist das Jupiterscheibchen 43 Bogensekunden groß. Auch nach der Opposition ist es interessant, die hellsten Monde des Riesenplaneten zu beobachten. In diesem Jahr finden auch gegenseitige Verfinsterungen der 4 hellsten seiner Monde statt. Des Weiteren können die zahlreichen Vorübergänge und Schattenwürfe der Galileischen Monde auf Jupiter beobachtet werden. In der Nacht vom 2. auf den 3. März zieht der zunehmende Mond südlich an Jupiter vorbei.
Der Ringplanet Saturn kommt am 14. des Monats im Sternbild Skorpion zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Er steht dabei nur ½ Grad nördlich von Ny Scorpii. Er ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und geht zum Ende des Monats bereits kurz nach Mitternacht auf. Seine Helligkeit steigt leicht bis zum Ende Monats von anfangs 0,5 auf 0,3 mag. Wir schauen zur Zeit mit 25 Grad auf die Nordseite des Rings. Im Teleskop beträgt sein scheinbarer Ringdurchmesser 39 Bogenminuten und sein Äquatordurchmesser 17 Bogensekunden. Am 1. März geht Saturn um 1:24 Uhr auf. Am 31. März erscheint der Planet schon um 23:21 Uhr (0:21 Uhr Sommerzeit) über der östlichen Horizontlinie. Am 12. März zieht der abnehmende Mond in nur 2 ½ Grad Abstand an Saturn vorbei.
Uranus bewegt sich rechtläufig durch die Fische und wird zur Mitte des Monats hin in der Abenddämmerung unsichtbar. Die Konjunktion zur Sonne erreicht der 5,9 mag helle und bläulich-grün leuchtende Planet aber erst am 6. April 2015. Am 1. März geht Uranus um 20:52 Uhr unter. Bis zum 31. März verfrühen sich die Untergänge auf 19:03 Uhr (20:03 Uhr Sommerzeit). Am 4 März kommt es zu einer engen Konjunktion mit der Venus, die nur 6 Bogenminuten nördlich an Uranus vorbeizieht. Am 11. des Monats wandert unser roter Nachbar Mars nur 17 Bogenminuten nördlich am Planeten vorbei. Beide Ereignisse können mit lichtstarken Instrumenten beobachtet werden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rechtläufig durch den Wassermann und stand im letzten Monat in Konjunktion mit der Sonne. Erst im April taucht der bläuliche und 8,0 mag helle Planet wieder am Morgenhimmel auf. Im März bleibt Neptun deshalb immer noch in den hellen Strahlen unseres Zentralgestirns verborgen.
Der nur 14,2 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze steht immer noch in der Nähe der Sonne und kann erst zum Ende des Monats hin und kurz vor Beginn der Morgendämmerung niedrig im Südosten beobachtet werden.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) ist am besten am Abendhimmel sichtbar und kann zirkumpolar im Sternbild Kassiopeia, inmitten der Wintermilchstraße, aufgefunden werden. Die Helligkeit nimmt weiterhin ab und beträgt zu Beginn des Monats 5,5 mag und zum Ende des Monats immerhin noch 7,5 mag, so dass der Schweifstern in Ferngläsern und kleinen Teleskope aufgefunden werden kann. Die 8 Bogenminuten große Koma ist gut kondensiert und in Ferngläsern und Teleskopen ist ein 1 bis 2 Grad langer Schweifansatz erkennbar. Zwischen dem 10. und 12. März steht Lovejoy in der Nähe des offenen Sternhaufens NGC 4757. Am Morgen des 16. März steht der Komet nur 10 Bogenminuten südwestlich von Delta Cassiopeiae. Am 17. und 18. März befindet sich der Schweifstern etwas mehr als 1 Grad vom hellen Sternhaufen Messier 103 entfernt.
Ein umfangreiches Infoblatt als PDF-Datei mit Ephemeriden und Aufsuchkarten kann hier heruntergeladen werden.
Der Zwergplanet (1) Ceres wandert durch den Schützen und wechselt am 29. März in den Steinbock. Sie steht aber immer noch zu nah bei der Sonne und bleibt auch im März unsichtbar.
(2) Pallas Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von anfangs 9,9 auf 9,7 mag zu. Der Asteroid bewegt sich durch den Schlangenträger und wechselt am 29. März schließlich in den Herkules. Ihre Aufgänge verfrühen sich von anfangs 0:15 Uhr auf 22:02 Uhr (23:02 Uhr Sommerzeit).
Asteroid Nr. 3 Juno wird am 9. März im Sternbild Krebs stationär und beendet ihre Oppositionsperiode. Anschließend bewegt sich der Himmelskörper wieder rechtläufig durch das Sternbild. Die Helligkeit sinkt von anfangs 8,8 auf 9,5 mag zum Monatsende. Am 1. März steht Juno um 21:41 Uhr im Süden und am 31. März bereits um 19:49 Uhr (20:49 Uhr Sommerzeit).
(4) Vesta steht ebenfalls noch zu nah bei der Sonne und bleibt unsichtbar.
(7) Iris kann im Sternbild Löwe aufgefunden werden und kommt am 6. März, mit einer Helligkeit von 8,9 mag, wieder in Opposition zur Sonne. Bis zum Monatsende sinkt diese auf 9,5 mag. Am 7. März wechselt der Kleinplanet in den Sextanten. Zu Beginn des Monats geht Iris um 18:38 Uhr auf und steht um 0:29 Uhr im Süden. Ende März geht der Asteroid bereits um 15:59 Uhr auf (16:59 Uhr Sommerzeit) und erreicht um 22:02 Uhr (23:02 Uhr Sommerzeit) den Meridian. Am 10. März kann Iris nur 9 Bogenminuten vom 5,9 mag hellen Stern SAO 137800 aufgefunden werden.
(8) Flora kann ebenfalls im Löwen aufgefunden werden. Am 1. des Monats kulminiert die 9,4 mag helle Flora um 23:15 Uhr und am letzten Tag des Monats bereits um 21:02 Uhr (22:02 Uhr Sommerzeit). In der letzten Märzwoche wird der Planetoid wieder schwächer als 10 mag.
(20) Massalia bewegt sich durch die Jungfrau und wird in der letzten Märzwoche wieder heller als 10 mag. Am 1. März kulminiert Massalia um 3:51 Uhr und am 31. März bereits um 1:42 Uhr (2:42 Uhr Sommerzeit).
Der Asteroid Nr. 44 Nysa kommt am 22. März 2015 im Sternbild Jungfrau wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,4 mag. Zu Beginn des Monats geht der 9,7 mag helle Himmelskörper um 19:47 Uhr auf und erreicht um 2:02 Uhr den höchsten Punkt im Süden. Bis zum Ende des Monats ist ihre Helligkeit wieder auf 9,6 mag gefallen. An diesem Tag geht Nysa bereits um 17:07 Uhr auf (18:07 Uhr Sommerzeit) und erreicht um 23:35 Uhr (0:35 Uhr Sommerzeit) den Meridian. Am 15. März steht Nysa nur 9 Bogenminuten vom 5,0 mag hellen Stern 16 Virginis entfernt.
Der Asteroid (354) Eleonora kommt am 5. März 2015 im Löwen in eine sehr günstige Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,6 mag. Ab der letzten Märzwoche ist ihre Helligkeit allerdings wieder auf unter 10 mag gefallen. Am 1. März geht Eleonora um 17:19 Uhr auf und steht um 0:58 Uhr im Meridian. Bis zum Monatsende verfrühen sich ihre Aufgänge auf 14:28 Uhr (15:28 Uhr Sommerzeit) und ihre Meridiandurchgänge auf 22:36 Uhr (23:36 Uhr Sommerzeit). Am 19. März kann der 2,6 mag helle Stern Delta Leo sehr gut als Aufsuchhilfe für den Asteroiden dienen. Beide Himmelskörper stehen am Morgen nur 7 Bogenminuten voneinander entfernt.
(532) Herculina kann im Sternbild Kopf der Schlange aufgefunden werden und wird im 2. Märzdrittel wieder heller als 10 mag. Bis zum Monatsende hat die Helligkeit auf 9,7 mag zugenommen. Die Aufgangszeiten von Herculina verfrühen sich von anfangs 23:37 Uhr auf 21:46 Uhr (22:46 Uhr Sommerzeit).
Meteorströme
Im gesamten Monat März sind die Meteore aus der Ekliptikregion am besten zu beobachten, die ihren ausgedehnten Ausstrahlungspunkt in den Sternbildern Löwe und Jungfrau haben. Zu dieser so genannten Anthelionquelle werden nach neueren Meteorlisten auch die Virginiden gezählt. Im Mittel sind hier nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Seit neustem sind die Eta-Virginiden, als ein eigener Teilstrom der Anthelionquelle, identifiziert, die ihr schwaches Maximum am 18. März erreichen. Der Radiant liegt ungefähr an der Position RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungskörper gilt der Komet D/1766 G1 (Helfenzrieder).
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der Große Bär schon fast den Zenit erreicht und befindet sich im Nordosten hoch über unseren Köpfen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf 3 Uhr Position befindet. Unterhalb davon steht der Drache, der sich um den Wagenkasten des Kleinen Bären herumschlängelt und seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont schon längst überschritten hat. Er wird bis zum Morgengrauen langsam wieder emporsteigen. Unterhalb des Polarsterns fällt noch die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Es steht nahezu in seiner tiefsten Stellung über dem Nordhorizont, auch untere Kulmination genannt. Direkt westlich davon schließt sich die Kassiopeia an, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und deshalb auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird.
Bei sehr guter Horizontsicht über dem Nordpunkt des Horizonts kann man noch Deneb im Schwan erkennen, der gerade seine untere Kulmination überschritten hat. Weiter östlich davon entdecken wir auch die helle Wega im Sternbild der Leier. Auf der anderen Seite des Nordpunktes steht das unscheinbare Sternbild Eidechse und noch weiter westlich die Andromeda. Darüber befindet sich der Perseus. Noch weiter in Richtung Zenit entdecken wir das unscheinbare Sternbild der Giraffe, das allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht.
Im Osten
Der Osthimmel wird von einem hellen, orangefarbenen Stern dominiert. Hierbei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter, der jetzt genau den Ostpunkt dieses Himmelsabschnitts markiert und noch recht tief über dem Horizont steht. Direkt über dem Bärenhüter, in großer Höhe, fällt das Sternbild Großer Bär auf. Seine Kastensterne haben nun schon fast den Zenit erreicht. Zwischen Bärenhüter und Großer Bär, in halber Höhe über dem Horizont, befinden sich die unscheinbaren Sternbilder der Jagdhunde sowie das Haar der Berenike, mit dem ausgedehnten Coma-Sternhaufen (Melotte 111), der aber nur unter dunklem Himmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen ist. Am besten benutzt man deshalb einen Feldstecher, um den Sternhaufen zu beobachten.
Bei guter Horizontsicht, niedrig im Nordosten, können wir das Sternbild Herkules und den Sternenhalbkreis der nördlichen Krone erkennen. Auf der anderen Seite des Ostpunktes, im Südosten, sind auch schon die reichen Galaxienfelder im Sternbild Jungfrau aufgegangen. Der weiß erscheinende Hauptstern der Jungfrau Spika befindet sich aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Oberhalb der Jungfrau strebt der mächtige Löwe schon seiner höchsten Stellung entgegen.
Im Süden
In mittlerer Höhe über dem Südhorizont hat soeben das unscheinbare Sternbild Krebs den Meridian überschritten. Hier kann man in einer dunklen und mondscheinlosen Nacht den offenen Sternhaufen Messier 44, der auch als Praesepe bzw. Krippe bekannt ist, als matten Lichtfleck erkennen. In diesem Sternbild steht zur Zeit auch Riesenplanet Jupiter, der das hellste Himmelsobjekt in diesem Himmelsabschnitt markiert. Weiter in Richtung Westen befinden sich die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians steht der Löwe, der in der nächsten Stunde seine höchste Stellung im Süden erreichen wird. Weiter in Richtung Zenit sind die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe und die Sternenkette des Luchs kaum auffällig.
Direkt unterhalb des Krebses finden wir den Kopf und ein Teil des Rumpfes der Wasserschlange, die sich zum Südosthorizont hinab schlängelt. Dort befinden sich auch die beiden deutlich kleineren Sternbilder Rabe und Becher. Auf der anderen Seite des Meridians steht in gleicher Höhe noch Sirius im Sternbild Großer Hund, der der hellste Stern an unserem Himmel ist. Darüber sollten aufmerksame Beobachter das unscheinbare Sternbild Einhorn erkennen können. Noch weiter höher befindet sich noch der helle Stern Prokyon im Sternbild Kleiner Hund.
Im Westen
In westlicher Richtung haben sich nun fast alle Sternbilder des Winterhimmels versammelt. Deshalb wird dieser Abschnitt des Himmels von einer Vielzahl heller Stern geprägt, die im weiteren Verlauf der Nacht aber alle untergehen werden. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen markiert wird.
Das Sternbild Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, befindet sich nun in geringer Höhe über dem westlichen Horizont. Die Plejaden sind sogar sehr leicht mit bloßem Auge erkennbar und bieten einen herrlichen Anblick im Fernglas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Himmelsjäger Orion langsam immer tiefer zum Horizont herab. Oberhalb des Himmelsjägers stehen die Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Oberhalb des Stiers entdecken wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella und noch weiter höher die unscheinbaren Sternbilder Luchs und die Giraffe, die allerdings nur aus sehr schwachen Sternen bestehen und demzufolge schwierig zu erkennen sind. Im Nordwesten sinkt nun auch das Sternbild Perseus immer weiter Richtung Horizont herab. Hier stellt der Doppelsternhaufen h und Chi Per ein wunderschönes Objekt dar, der in jedem Instrument einen herrlichen Anblick bietet. Auch mit bloßem Auge ist der Doppelsternhaufen als heller Lichtfleck zu erkennen. Mit Andromeda, Dreieck und Widder, tief im Nordwesten, verschwinden nun auch die letzten Boten des Herbsthimmels.
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