In der Nacht vom 19. auf den 20. Mai 2023 wurde eine neue Supernova in der 21 Millionen Lichtjahre entfernten Feuerradgalaxie (Messier 101) durch den japanischen Amateurastronomen Koichi Itagaki entdeckt. Die Galaxie befindet sich im nördlichen Sternbild Großer Bär (Ursa Major) und oberhalb der Deichsel des Großen Wagens. Bei der Supernova SN 2023ixf handelt es sich um eine Kernkollaps- bzw. Gravitationskollaps-Supernova vom Typ II.
Gravitationskollaps-Supernovae sind gigantische Explosionen von Riesensternen am Ende der thermonuklearen Entwicklung dieser Sterne. Dabei werden Neutronensterne und schwarze Löcher geboren. Supernovae sind die energiereichsten stellaren Phänomene im Universum und spielen eine Schlüsselrolle für die Bildung und Verteilung von chemischen Elementen im Weltall.
Max-Planck-Institut für Astrophysik
Bei der Entdeckung war das Objekt 14,9 mag hell. Die scheinbare Helligkeit der Supernova sollte in den nächsten Tagen noch weiter ansteigen. Während ihres Maximums sollte sie dann auch mit kleinen und mittleren Teleskopen, mit rund 11 Größenklassen, visuell erreichbar sein. SN 2023ixf befindet sich an der Position RA: 14h03m38,56s & Dec: +54°18’42,02″ südlich der HII-Region NGC 5461, in einem der Spiralarme der Galaxie. Die letzte Supernova in Messier 101 (SN 2011fe) wurde am 24. August 2011 beobachtet.
Die Feuerradgalaxie (Pinwheel Galaxie) wurde am 27. März 1781 von dem französischen Astronomen Pierre Méchain aufgefunden. Charles Messier nahm sie anschließend in seinem berühmten Katalog der kometenähnlichen Objekte auf. Das Sternbild Großer Bär ist zur Zeit optimal zu beobachten und steht zu Beginn der Nacht hoch an unserem Himmel. Der Galaxie habe ich bereits einen eigenen Artikel in der Reihe „Objekt des Monats“ gewidmet. Dort findet man u.a auch Aufsuchkarten und weitere Informationen.
Edit am 22. Mai: Mittlerweile hat die Supernova SN 2023ixf eine Helligkeit von 11,1 Größenklassen erreicht. Jetzt sollte sie 3 bis 4 Zoll großen Teleskopen beobachtbar sein.
Edit am 25. Mai: Weniger als eine Woche, nachdem sie im Sternbild Großer Bär explodiert ist, hat die neue Supernova SN 2023ixf in M 101 möglicherweise aufgehört, heller zu werden. Die Beobachtungen, die bei der American Association of Variable Star Observers (AAVSO) veröffentlicht wurden, haben sich seit mehr als 36 Stunden nicht mehr verändert. Sie zeigen eine Spitzenhelligkeit von +11 +/- 0,2 mag. Ursprünglich dachten die Experten, dass die Supernova vom Typ II bis zu einer Helligkeit von +10 (oder sogar noch heller) ansteigen könnte.
Weiterführende Links:
Supernova Working Group | Thread im Astrotreff-Forum | Skyweek 2.0