Am Dienstag war es soweit: Der Large Hadron Collider (LHC) am CERN nahm seinen Betrieb auf. Mit einem Kostenpunkt von rund 4 Mrd. Euro ist es meiner Meinung nach eine gute Investition in die Grundlagenforschung – wenn man mal bedenkt, wie viele Milliarden im Jahr für andere Dinge ausgegeben werden. An erster Stelle stehen die Suche nach dem Higgs-Teilchen, der Urknall und die Beschaffenheit der Dunklen Materie.
Und schon standen die Kritiker des LHC vor der Türe bzw. in den Medien. Ein gewisser Herr Chemieprofessor von der Tübinger Universität befürchtet, die ganze Erde könnte in einem Schwarzen Loch verschwinden, wenn die Teilchen im Beschleuniger zur Kollision gebracht werden und daraus Mini-Löcher entstehen.
Als Gegenargument muss man sich jetzt einmal vor Augen führen, wie viele Teilchen aus dem Kosmos (die Bestandteil der kosmischen Strahlung sind) jedes Jahr die Erdatmosphäre treffen und weitaus höhere Energien besitzen, als je mit einem Teilchenbeschleuniger erreicht werden. Und die Erde existiert schon seit mindestens 4,6 Mrd. Jahren und ist meines Wissens nach noch nie in einem Schwarzen Loch verschwunden. 😉
Und sehen wir es mal positiv: Falls der Herr Chemieprofessor recht behält, werden glücklicherweise auch der ganze hirnerweichende Blödsinn im Fernsehen, soziale Ungerechtigkeit, Kriege und Terrorismus ebenfalls hinter dem Ereignishorizont in Vergessenheit geraten.
Ich jedenfalls werde den bevorstehenden Weltuntergang am 21. Oktober gemütlich in meinem Garten genießen, im Liegestuhl, mit einem leckeren Sandwich in der einen und einem kühlen Bier in der anderen Hand…
Ist die Welt schon untergegangen?
Siehe auch diese Seite und LHC-Webcam 😀