Euclid gewährt erste Einblicke in die Tiefen des Universums

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Die deut­schen Mit­glie­der des Euclid-Kon­sor­ti­ums haben maß­geb­lich zur Erstel­lung des ers­ten gro­ßen Daten­sat­zes der Mis­si­on bei­getra­gen, den die Euro­päi­sche Welt­raum­or­ga­ni­sa­ti­on ESA nun ver­öf­fent­licht hat. Die Daten umfas­sen beein­dru­cken­de Auf­nah­men tie­fer Him­mels­fel­der mit ins­ge­samt 26 Mil­lio­nen Gala­xien. Bei vie­len sind feins­te Struk­tu­ren zu sehen. Zudem wur­den die Form und Ent­fer­nung von über 380.000 Gala­xien bestimmt. Doch die­ser ein­drucks­vol­le Mei­len­stein ist erst der Auf­takt zu den bahn­bre­chen­den Erkennt­nis­sen, die in den kom­men­den Jah­ren fol­gen werden.

Galaxien
Gala­xien in ver­schie­de­nen For­men, die alle von Euclid bei sei­nen ers­ten Beob­ach­tun­gen der Deep-Field-Gebie­te auf­ge­nom­men wur­den. Mehr als 380.000 Gala­xien wur­den unter­sucht, die nach Merk­ma­len wie Spi­ral­ar­men, zen­tra­len Bal­ken und Gezei­ten­schwei­fen klas­si­fi­ziert wur­den. – Cre­dit: © ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, Bild­be­ar­bei­tung: M. Walm­s­ley, M. Huer­tas-Com­pa­ny, J.-C. Cuillandre

Die Daten decken ein rie­si­ges Him­mels­ge­biet durch drei Bil­der ab, die jeweils aus Ein­zel­auf­nah­men bestehen. Sie beinhal­ten zahl­rei­che Gala­xien­hau­fen, akti­ve galak­ti­sche Ker­ne und ver­än­der­li­che Phä­no­me­ne. Die­se ers­ten Durch­mus­te­rungs­da­ten sind eine wah­re Fund­gru­be an Infor­ma­tio­nen für For­schen­de, die damit eini­ge der fas­zi­nie­rends­ten Fra­gen der moder­nen Wis­sen­schaft ange­hen kön­nen. Mit Euclid kön­nen Astro­nom­in­nen und Astro­no­men die kos­mi­sche Geschich­te und die unsicht­ba­ren Kräf­te erfor­schen, die das Uni­ver­sum formen.

Euclid ist ein Welt­raum­te­le­skop mit einem außer­ge­wöhn­lich gro­ßen Gesichts­feld, das in einer ein­zi­gen Auf­nah­me einen 240-mal grö­ße­ren Bereich erfasst als das Hub­ble-Tele­skop. Es lie­fert zudem eine her­vor­ra­gen­de Bild­qua­li­tät sowohl im sicht­ba­ren als auch im infra­ro­ten Lichtspektrum.

Entscheidende Beiträge aus Deutschland

Beson­ders beein­druckt Euclid mit sei­nen Eigen­schaf­ten bei der Beob­ach­tung im Infra­rot­licht. Das Max-Planck-Insti­tut für extra­ter­res­tri­sche Phy­sik (MPE) in Gar­ching bei Mün­chen und das Max-Planck-Insti­tut für Astro­no­mie (MPIA) in Hei­del­berg lie­fer­ten für die­sen Bereich ent­schei­den­de Kom­po­nen­ten. Das Infra­rot­licht durch­läuft vier Lin­sen, ein Fil­ter und einen Strahl­tei­ler. Den­noch erzielt Euclid einen außer­or­dent­lich hohen Kon­trast. „Die Anfor­de­run­gen an die Ver­mei­dung von Geis­ter­bil­dern wer­den um das Hun­dert­fa­che über­trof­fen. Das opti­sche Design und die prä­zi­se Aus­füh­rung der Optik durch das MPE und das MPIA set­zen neue Maß­stä­be für Bild­schär­fe und Kon­trast“, sagt Frank Grupp, der die Ent­wick­lung der Nahin­fra­rot-Optik am MPE leitete.

Euclid Deep Field South
Das „Euclid Deep Field South“ umfasst 28,1 Qua­drat­grad im süd­li­chen Stern­bild Horo­lo­gi­um. Nach nur einer Beob­ach­tung hat das Welt­raum­te­le­skop in die­sem Feld bereits mehr als 11 Mil­lio­nen Gala­xien ent­deckt. – Cre­dit: © ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, Bild­ver­ar­bei­tung von J.-C. Cuil­land­re, E. Ber­tin, G. Anselmi

Fer­ner trägt das MPE zur Erfor­schung der Gala­xien­ent­wick­lung bei. „Wir haben einen Kata­log mit über 70.000 spek­tro­sko­pi­schen Rot­ver­schie­bun­gen aus ver­schie­de­nen Him­mels­durch­mus­te­run­gen zusam­men­ge­stellt und mit den Euclid-Daten ver­knüpft“, erklärt Chris­toph Sauld­er, der die­sen Teil des Pro­jekts lei­te­te. „Damit las­sen sich die Ent­fer­nun­gen prä­zi­se bestim­men und zahl­rei­che Gala­xien sowie Qua­sa­re in den hoch­auf­ge­lös­ten Euclid-Bil­dern ein­deu­tig iden­ti­fi­zie­ren. Der Kata­log bil­det eine wich­ti­ge Grund­la­ge, um die­se Objek­te, ihre Ver­tei­lung und ihre Eigen­schaf­ten bes­ser zu verstehen.“

„Wir ver­wen­den die neu­en Daten, um die Tech­ni­ken zur Mes­sung der opti­schen Ver­zer­rung auf kos­mi­schen Ska­len und zur Kali­brie­rung der Rot­ver­schie­bung zu tes­ten. Die­se Metho­den wen­den wir spä­ter auf die viel grö­ße­ren Euclid-Daten­sät­ze an, um das wich­tigs­te wis­sen­schaft­li­che Ziel zu errei­chen – die Prä­zi­si­ons­mes­sung der dunk­len Ener­gie“, sagt Hen­drik Hil­de­brandt von der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum. Er lei­tet das Schlüs­sel­pro­jekt zur Mes­sung der kos­mi­schen Sche­rung und die Arbeits­grup­pe zur Kali­brie­rung der Rotverschiebung.

Wei­ter­hin haben For­schen­de der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät (LMU) in Mün­chen Metho­den zur Iden­ti­fi­zie­rung und Cha­rak­te­ri­sie­rung von Gala­xien­über­dich­ten getes­tet, ein ent­schei­den­der Schritt bei der Rekon­struk­ti­on der groß­räu­mi­gen Struk­tur des Uni­ver­sums. „Unse­re Metho­den zur Auf­spü­rung von Gala­xien­hau­fen sind der Schlüs­sel zur voll­stän­di­gen Aus­wer­tung von Euclids rie­si­gen Daten­men­gen. Sie ver­bes­sern die Iden­ti­fi­zie­rung von Hau­fen und tra­gen zu einem tie­fe­ren Ver­ständ­nis der kos­mi­schen Struk­tur­bil­dung bei. Gleich­zei­tig hel­fen sie, bis­her uner­forsch­te Berei­che im nahen Infra­rot mit einer sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Aus­wahl von Objek­ten zu erkun­den“, sagt LMU-Wis­sen­schaft­le­rin Bar­ba­ra Sartoris.

Bei zahl­rei­chen Euclid-Stu­di­en spie­len auch die Wis­sen­schaft­ler des MPIA eine füh­ren­de Rol­le. Sie nut­zen die Daten, um das Wachs­tum super­mas­se­rei­cher Schwar­zer Löcher zu erfor­schen, grund­le­gen­de Fra­gen zur Ent­wick­lung von Gala­xien zu beant­wor­ten und prä­zi­se Hel­lig­keits­mes­sun­gen von zeit­lich varia­blen Him­mels­ob­jek­ten durchzuführen.

Dem kosmischen Netz in Euclids tiefen Feldern auf der Spur

Euclid hat die drei Gebie­te am Him­mel unter­sucht, die schließ­lich die tiefs­ten Beob­ach­tun­gen sei­ner Mis­si­on lie­fern wer­den. Nach nur einer Woche und ledig­lich einer Abde­ckung pro Regi­on hat Euclid bereits 26 Mil­lio­nen Gala­xien ent­deckt. Die wei­tes­ten von ihnen sind bis zu 10,5 Mil­li­ar­den Licht­jah­re ent­fernt. Die Fel­der erstre­cken sich über eine Flä­che, die mehr als dem 300-fachen des Voll­monds entspricht.

Deep Field South Ausschnitt
Aus­schnitt aus Euclid’s „Deep Field South“ – Cre­dit: © ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, Bild­ver­ar­bei­tung von J.-C. Cuil­land­re, E. Ber­tin, G. Anselmi

Für die Erfor­schung der kos­mi­schen Geheim­nis­se ver­misst Euclid mit sei­ner hoch­auf­lö­sen­den Kame­ra für das sicht­ba­re Licht (VIS) prä­zi­se die ver­schie­de­nen For­men und die Ver­tei­lung von Mil­li­ar­den von Gala­xien. Das Nahin­fra­rot-Instru­ment (NISP) ist dage­gen für die Bestim­mung von Gala­xien­ent­fer­nun­gen und ‑mas­sen unerlässlich.

Das MPE war für den Ent­wurf und die Kon­struk­ti­on der Nahin­fra­rot-Optik des NISP ver­ant­wort­lich. Ent­schei­den­de Auf­ga­ben bei der Kali­brie­rung von NISP über­nimmt wie­der­um das MPIA. „Inge­nieu­re und Wis­sen­schaft­le­rin­nen des MPIA ent­wi­ckeln und pfle­gen den gesam­ten Kali­brie­rungs­plan der Mis­si­on, kali­brie­ren und über­wa­chen die Nahin­fra­rot­ka­me­ra NISP wis­sen­schaft­lich, füh­ren Simu­la­tio­nen durch und füh­ren fort­lau­fend tech­ni­sche Ana­ly­sen des Instru­ments durch“, sagt Mischa Schirm­er vom MPIA. Er ist der Kali­bra­ti­ons­wis­sen­schaft­ler der Euclid-Mis­si­on und des NISP-Instruments.

Die neu­en Bil­der sind ein Zeug­nis für die­se Bemü­hun­gen und zei­gen, dass Euclid in der Lage ist, Hun­dert­tau­sen­de von Gala­xien zu kar­tie­ren. Die Auf­nah­men geben ers­te Hin­wei­se auf die groß­räu­mi­ge Ver­tei­lung die­ser Gala­xien im kos­mi­schen Netz.

Datenverarbeitung und Objektklassifizierung

Euclid wird über einen Zeit­raum von sechs Jah­ren Bil­der von mehr als 1,5 Mil­li­ar­den Gala­xien auf­neh­men und täg­lich etwa 100 GB an Daten zurück­sen­den. Ein solch beein­dru­ckend gro­ßer Daten­satz eröff­net unglaub­li­che Ent­de­ckungs­mög­lich­kei­ten, stellt uns aber auch vor enor­me Herausforderungen.

Auf die­sem Bild sind ver­schie­de­ne rie­si­ge Gala­xien­hau­fen sowie Intra-Clus­ter-Licht und Gra­vi­ta­ti­ons­lin­sen zu sehen. Der Hau­fen in der Nähe des Zen­trums heißt J041110.98–481939.3 und ist fast 6 Mil­li­ar­den Licht­jah­re ent­fernt. – Cre­dit: © ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, Bild­ver­ar­bei­tung von J.-C. Cuil­land­re, E. Ber­tin, G. Anselmi

Das Euclid-Kon­sor­ti­um hat ein euro­päi­sches Netz von neun Daten­zen­tren auf­ge­baut, dar­un­ter das deut­sche Wis­sen­schafts­da­ten­zen­trum (SDC-DE) am MPE. Es ist mit 7.000 Pro­zes­so­ren aus­ge­stat­tet und ver­ar­bei­tet 10 % der von Euclid auf­ge­nom­me­nen Daten. Ein Team von min­des­tens zehn Exper­ten sorgt für eine rei­bungs­lo­se und kon­sis­ten­te Ver­ar­bei­tung der astro­no­mi­schen Bild­da­ten. Max Fabri­ci­us vom MPE, der das SDC-DE lei­tet, sagt: „Täg­lich wer­den etwa 100 GB an Roh­da­ten prak­tisch in Echt­zeit ver­ar­bei­tet. Die Anfor­de­run­gen an die foto­me­tri­sche Prä­zi­si­on sind enorm und erfor­dern einen gänz­lich neu­en Ansatz bei den Metho­den zur Kali­brie­rung der Daten.“

Die Suche, Ana­ly­se und Kata­lo­gi­sie­rung von Gala­xien erfor­dert leis­tungs­fä­hi­ge Algo­rith­men des maschi­nel­len Ler­nens – kom­bi­niert mit der Unter­stüt­zung Tau­sen­der Frei­wil­li­ger und Exper­ten aus der Bür­ger­wis­sen­schaft. Nur so lässt sich der rie­si­ge Daten­satz von Euclid umfas­send aus­wer­ten. Ein wich­ti­ger Mei­len­stein die­ser Arbeit ist der ers­te detail­lier­te Kata­log von mehr als 380.000 Gala­xien. Sie wur­den anhand cha­rak­te­ris­ti­scher Merk­ma­le wie Spi­ral­ar­men, zen­tra­len Bal­ken und Gezei­ten­schwei­fen klas­si­fi­ziert, die auf ver­schmel­zen­de Gala­xien hinweisen.

Die­ser ers­te, heu­te ver­öf­fent­lich­te Kata­log beinhal­tet nur 0,4 % der Gala­xien, die mit ähn­li­cher Auf­lö­sung vor­aus­sicht­lich wäh­rend Euclids Mis­si­ons­dau­er auf­ge­nom­men wer­den. Der end­gül­ti­ge Kata­log wird die detail­lier­te Gestalt von min­des­tens einer Grö­ßen­ord­nung mehr Gala­xien zei­gen, als jemals zuvor gesam­melt wur­de. Er trägt dazu bei zu ermit­teln, wie sich Spi­ral­ar­me bil­den und super­mas­se­rei­che Schwar­ze Löcher wachsen.

Entdeckungsmaschine für Gravitationslinsen

Licht, das von weit ent­fern­ten Gala­xien auf uns zukommt, wird durch nor­ma­le und dunk­le Mate­rie im Vor­der­grund abge­lenkt und ver­zerrt. Die­ser Effekt wird Gra­vi­ta­ti­ons­lin­sen­ef­fekt genannt und ist eines von Euclids Werk­zeu­gen, um die Ver­tei­lung der dunk­len Mate­rie im Uni­ver­sum zu erfas­sen. Bei deut­lich sicht­ba­ren Ver­zer­run­gen spricht man vom „star­ken Lin­sen­ef­fekt“, was zu Merk­ma­len wie Ein­stein­rin­gen, Bögen und Mehr­fach­bil­dern füh­ren kann.

Heu­te wird ein ers­ter Kata­log mit 500 fast aus­nahms­los neu­en Kan­di­da­ten für star­ke Lin­sen­ef­fek­te zwi­schen Gala­xien ver­öf­fent­licht. MPIA-Wis­sen­schaft­ler waren an der Klas­si­fi­zie­rung von Gra­vi­ta­ti­ons­lin­sen betei­ligt, die als Input für maschi­nel­les Ler­nen dien­ten. Sie kenn­zeich­ne­ten Bil­der ent­spre­chend ihrer Wahr­schein­lich­keit, dass es sich um Gra­vi­ta­ti­ons­lin­sen han­delt. „Die KI-Sys­te­me wer­den letzt­lich für die Aus­wer­tung des 200-mal grö­ße­ren Him­mels­be­reichs am Ende der Mis­si­on uner­läss­lich sein. Die Zahl der durch den Lin­sen­ef­fekt ver­zerr­ten Gala­xien wird schließ­lich auf erstaun­li­che 100.000 anstei­gen, etwa 100 Mal mehr als der­zeit bekannt. Eine Klas­si­fi­ka­ti­on von Ein­zel­ob­jek­ten durch den Men­schen wird für die­sen bei­spiel­lo­sen Daten­satz nicht mög­lich sein“, betont Knud Jahn­ke vom MPIA. Er ist der lei­ten­de Wis­sen­schaft­ler des NISP-Instruments.

Euclid wird auch „schwa­che“ Lin­sen­ef­fek­te mes­sen. Die­se ent­ste­hen, wenn die Ver­zer­run­gen der Hin­ter­grund­quel­len viel gerin­ger sind. Sol­che sub­ti­len Ver­zer­run­gen las­sen sich nur durch die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung einer gro­ßen Anzahl von Gala­xien nach­wei­sen. In den kom­men­den Jah­ren wird Euclid die For­men von Mil­li­ar­den von Gala­xien über einen Zeit­raum von 10 Mil­li­ar­den Jah­ren kos­mi­scher Geschich­te mes­sen und so einen 3D-Blick auf die Ver­tei­lung der dunk­len Mate­rie in unse­rem Uni­ver­sum ermöglichen.

Hintergrundinformationen

Bis zum 19. März 2025 hat Euclid etwa 2000 Qua­drat­grad beob­ach­tet, was etwa 14 % der gesam­ten geplan­ten Abde­ckung ent­spricht. Die drei tie­fen Fel­der umfas­sen zusam­men 63,1 Quadratgrad.

Die soge­nann­ten „Quick Releases“ von Euclid, wie die Ver­öf­fent­li­chung vom 19. März, kon­zen­trie­ren sich auf aus­ge­wähl­te Berei­che und die­nen der Vor­stel­lung der erwar­te­ten Daten­pro­duk­te künf­ti­ger, umfas­sen­de­rer Ver­öf­fent­li­chun­gen. Sie ermög­li­chen es For­schen­den, ihre Ana­ly­se­tools früh­zei­tig zu tes­ten und zu opti­mie­ren. Die ers­ten kos­mo­lo­gi­schen Daten der Mis­si­on wer­den im Okto­ber 2026 öffent­lich zugäng­lich sein. Die­se Ver­öf­fent­li­chung umfasst auch Daten aus zusätz­li­chen, mehr­fa­chen Beob­ach­tun­gen der tie­fen Felder.

Die Daten­ver­öf­fent­li­chung vom 19. März 2025 wird in meh­re­ren wis­sen­schaft­li­chen Arti­keln beschrie­ben, die bis­lang nicht den Peer-Review-Pro­zess durch­lau­fen haben, aber bei der Zeit­schrift Astro­no­my & Astro­phy­sics ein­ge­reicht werden.

Die Uni­ver­si­tät Bonn beher­bergt das Euclid Publi­ca­ti­on Office, in dem die wis­sen­schaft­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen des Euclid-Kon­sor­ti­ums koor­di­niert und begut­ach­tet werden.

Über Euclid

Euclid wur­de im Juli 2023 gestar­tet und begann am 14. Febru­ar 2024 mit sei­nen rou­ti­ne­mä­ßi­gen wis­sen­schaft­li­chen Beob­ach­tun­gen. Es han­delt sich um eine euro­päi­sche Mis­si­on, die von der Euro­päi­schen Welt­raum­or­ga­ni­sa­ti­on (ESA) gebaut wur­de und betrie­ben wird, mit Bei­trä­gen ihrer Mit­glieds­staa­ten und der NASA. Das Euclid-Kon­sor­ti­um – bestehend aus mehr als 2000 Wis­sen­schaft­lern aus 300 Insti­tu­ten in 15 euro­päi­schen Län­dern, den USA, Kana­da und Japan – ist für die Bereit­stel­lung der wis­sen­schaft­li­chen Instru­men­te und die wis­sen­schaft­li­che Daten­ana­ly­se ver­ant­wort­lich. Die ESA wähl­te Tha­les Ale­nia Space als Haupt­auf­trag­neh­mer für den Bau des Satel­li­ten und sei­nes Ser­vice­mo­duls aus, wäh­rend Air­bus Defence and Space mit der Ent­wick­lung des Nutz­last­mo­duls, ein­schließ­lich des Tele­skops, beauf­tragt wur­de. Die NASA stell­te die Detek­to­ren des Nahin­fra­rot-Spek­tro­me­ters und ‑Pho­to­me­ters (NISP) zur Ver­fü­gung. Euclid ist eine Mit­tel­klas­se-Mis­si­on im Rah­men des Cos­mic Visi­on Pro­gramms der ESA.

Aus Deutsch­land sind das Max-Planck-Insti­tut für Astro­no­mie in Hei­del­berg, das Max-Planck-Insti­tut für extra­ter­res­tri­sche Phy­sik in Gar­ching, die Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen, die Uni­ver­si­tät Bonn, die Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum, die Uni­ver­si­tät Bie­le­feld und die Deut­sche Raum­fahrt­agen­tur im Deut­schen Zen­trum für Luft- und Raum­fahrt (DLR) in Bonn am Euclid-Pro­jekt beteiligt.

Die Deut­sche Raum­fahrt-Agen­tur im DLR koor­di­niert die deut­schen ESA-Bei­trä­ge und för­dert die betei­lig­ten deut­schen For­schungs­in­sti­tu­te mit 60 Mil­lio­nen Euro aus dem Natio­na­len Raum­fahrt­pro­gramm. Mit rund 21 % ist Deutsch­land der wich­tigs­te Bei­trags­zah­ler zum Wis­sen­schafts­pro­gramm der ESA.

MN

Link zur Pres­se­mit­tei­lung des MPIA

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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