Ein Team von Astronomen hat mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops der NASA/ESA das schärfste Bild des interstellaren Kometen 3I/ATLAS aufgenommen.
Hubbles Beobachtungen ermöglichen es Astronomen, die Größe des festen, eisigen Kerns des Kometen genauer abzuschätzen. Der obere Grenzwert für den Durchmesser des Kerns liegt bei 5,6 Kilometern, könnte aber auch nur 320 Meter betragen, berichten Forscher. Obwohl die Hubble-Bilder die Kerngröße im Vergleich zu früheren bodengestützten Schätzungen genauer eingrenzen, kann der feste Kern des Kometen derzeit selbst von Hubble nicht direkt gesehen werden. Beobachtungen von anderen Observatorien, darunter dem James Webb Space Telescope der NASA/ESA/CSA , werden dazu beitragen, unser Wissen über den Kometen, einschließlich seiner chemischen Zusammensetzung, zu vertiefen.

Hubble erfasste außerdem eine Staubwolke, die von der sonnenerwärmten Seite des Kometen ausgestoßen wurde, sowie Hinweise auf einen Staubschweif, der vom Kern wegströmt. Hubbles Daten ergeben eine Staubverlustrate, die mit Kometen übereinstimmt, die erstmals in einer Entfernung von etwa 480 Millionen Kilometern von der Sonne entdeckt wurden. Dieses Verhalten ähnelt stark der Signatur bereits beobachteter sonnennaher Kometen aus unserem Sonnensystem. Der große Unterschied besteht darin, dass dieser interstellare Besucher aus einem anderen Sonnensystem irgendwo in unserer Milchstraße stammt.
3I/ATLAS bewegt sich mit rund 210.000 Kilometern pro Stunde durch unser Sonnensystem – der höchsten jemals für einen Besucher des Sonnensystems gemessenen Geschwindigkeit. Diese atemberaubende Geschwindigkeit ist ein Beweis dafür, dass der Komet bereits seit vielen Milliarden Jahren durch den interstellaren Raum driftet. Der gravitative Schleudereffekt unzähliger Sterne und Nebel, an denen der Komet vorbeiflog, verstärkte seine Geschwindigkeit zusätzlich. Je länger 3I/ATLAS im All war, desto höher wurde seine Geschwindigkeit.
Dieser Komet wurde am 1. Juli 2025 vom Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) in einer Entfernung von 675 Millionen Kilometern von der Sonne entdeckt. 3I/ATLAS sollte bis September für bodengestützte Teleskope sichtbar bleiben, danach wird er zu nahe an der Sonne vorbeifliegen, um beobachtet werden zu können, und voraussichtlich Anfang Dezember auf der anderen Seite der Sonne wieder auftauchen.
Der Artikel wird in The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht und ist bereits hier verfügbar.
Hintergrundinformationen
Das Hubble-Weltraumteleskop ist ein internationales Kooperationsprojekt zwischen ESA und NASA.
Bildquelle: NASA, ESA, D. Jewitt (UCLA), J. DePasquale (STScI)
Links
- Wissenschaftliches Paper
- Veröffentlichung auf der ESA-Website
- Veröffentlichung auf der NASA-Website
Link zur ESA-Pressemitteilung heic2509
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