Der Sternhimmel im August 2025

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Der Lauf des Mondes

Zu Monats­be­ginn steht der Mond bereits im ers­ten Vier­tel im Stern­bild Waa­ge. Am Abend des 3. August kön­nen wir unse­ren stil­len Beglei­ter drei Grad west­lich von Ant­ares, dem Haupt­stern im Stern­bild Skor­pi­on, beob­ach­ten. Nach einem kur­zen Abste­cher in den süd­li­chen Teil des Stern­bil­des Schlan­gen­trä­ger fin­den wir den Mond in den fol­gen­den Näch­ten im Stern­bild Schüt­ze und im Stein­bock. Am 5. des Monats wird der 4,7 mag hel­le Stern Gamma‑1 Sagit­ta­rii gegen 21:15 Uhr vom Mond ver­deckt. Im Stern­bild Stein­bock durch­läuft er am 9. des Monats auch die Voll­mond­pha­se. Nach der Voll­mond­nacht wird der Erd­tra­bant zuneh­mend zu einem Objekt der zwei­ten Nacht­hälf­te. Er wan­dert wei­ter nach Osten durch Him­mels­re­gio­nen, in denen nur schwa­che Ster­ne zu sehen sind. Dabei wan­dert der Mond durch die Stern­bil­der Was­ser­mann und Fische. Am 12. August trifft er dort in nur 6 Grad öst­li­chen Abstand auf den Ring­pla­ne­ten Saturn. Am Mor­gen des 16. August sehen wir ihn als abneh­men­de Halb­mond im Stern­bild Wid­der und am 17. des Monats 3 ½ Grad öst­lich der Ple­ja­den und ober­halb von Alde­ba­ran im Stern­bild Stier. Beson­ders inter­es­sant für Astro­fo­to­gra­fen ist das Zusam­men­tref­fen der abneh­men­den Mond­si­chel mit dem Mor­gen­stern Venus und dem Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter am Mor­gen des 20. August im Stern­bild der Zwil­lin­ge. Die drei Him­mels­kör­per bil­den ein recht­wink­li­ges Drei­eck über dem Ost­nord­ost­ho­ri­zont. Nur einen Mor­gen spä­ter sehen wir die sehr dün­ne Sichel 9 ½ Grad öst­lich von Venus im Stern­bild Krebs und 8 Grad nörd­lich von Mer­kur. An die­sem Mor­gen sehen wir den Mond auch zum letz­ten Mal in der Mor­gen­däm­me­rung, da er am 23. August die Neu­mond­pha­se durch­läuft. Unser stil­ler Beglei­ter taucht am Abend des 26. August im Stern­bild Jung­frau wie­der über dem West­ho­ri­zont auf und steigt jeden Abend etwas höher über den Hori­zont. Dabei wan­dert er wie­der durch das Stern­bild Waa­ge. Am letz­ten Abend des Monats sehen wir ihn erneut als zuneh­men­de Mond­si­chel 4 ½ Grad öst­lich von Ant­ares im Skorpion.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur ist im August güns­tig am Mor­gen­him­mel zu sehen. Es han­delt sich um die bes­te Mor­gen­sicht­bar­keit des lau­fen­den Jah­res. Am 1. August steht der Pla­net in unte­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rer Son­ne und bewegt sich rasch in west­li­cher Rich­tung von ihr weg. Am 10. August wird er sta­tio­när und erreicht am 19. August 2025 mit einem Win­kel­ab­stand von 18°35′ zu unse­rer Son­ne sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on. Zu Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung steht er an die­sem Mor­gen rund 9 Grad hoch über dem öst­li­chen Hori­zont. Am Mor­gen des 16. August gegen 4:45 Uhr ist Mer­kur bereits als 0,5 mag hel­les Objekt in 5 Grad Höhe tief im Osten mit blo­ßem Auge zu sehen. Er geht um 4:18 Uhr im Osten auf. Bis zum 25. August steigt die schein­ba­re Hel­lig­keit des inners­ten Pla­ne­ten steil auf ?0,8 mag an. An die­sem Tag erfolgt der Auf­gang Mer­kurs um 4:26 Uhr. Bis zum Monats­en­de nimmt die Hel­lig­keit Mer­kurs wei­ter auf ?1,2 mag zu, wobei sich sein Auf­gang auf 4:58 Uhr Som­mer­zeit ver­zö­gert. Im Tele­skop ist zu erken­nen, dass sein schein­ba­rer Durch­mes­ser im Lau­fe des Monats ste­tig abnimmt und am Monats­en­de nur noch 5,6 Bogen­se­kun­den beträgt. Ab dem 21. August ist das 7 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet. Die soge­nann­te Dicho­to­mie tritt ein. Bis zum Monats­en­de steigt sein Beleuch­tungs­grad wei­ter auf 85 %. Am 27. August erreicht Mer­kur das Peri­hel sei­ner Bahn und befin­det sich dann in einer Ent­fer­nung von 46 Mil­lio­nen Kilo­me­tern zur Son­ne. Am 21. August erhält Mer­kur Besuch von der abneh­men­den Mond­si­chel. Aber auch Venus und Jupi­ter kön­nen dabei hel­fen, Mer­kur am Mor­gen­him­mel aufzuspüren.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus ist wei­ter­hin am Mor­gen­him­mel zu sehen und wan­dert durch das Stern­bild Zwil­lin­ge. Am 24. August wech­selt sie ins Stern­bild Krebs. Ihre schein­ba­re Hel­lig­keit liegt im August kon­stant bei ‑4,0 mag. Damit ist der Mor­gen­stern nach dem Mond das hells­te Objekt am Nacht­him­mel. Zu Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung steht sie gut 21 Grad hoch im Osten. Im Lau­fe des Monats geht der Mor­gen­stern auch immer spä­ter auf. Wäh­rend sie am 1. August um 2:20 Uhr auf­geht, erscheint sie am 31. August erst um 3:14 Uhr Som­mer­zeit über der öst­li­chen Hori­zont­li­nie. Am 12. August kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit dem Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter. Die bei­den Him­mels­kör­per sind an die­sem Mor­gen nur 52 Bogen­mi­nu­ten von­ein­an­der ent­fernt. In den Tagen davor und danach kann man jeden Mor­gen die Annä­he­rung der Venus an Jupi­ter und ihren wach­sen­den Abstand nach der Kon­junk­ti­on gut beob­ach­ten. Beson­ders ein­drucks­voll ist die Begeg­nung der drei hells­ten Gestir­ne des Nacht­him­mels am Mor­gen des 20. August. Im Fern­rohr ist zu erken­nen, dass der Durch­mes­ser der Venus im Lau­fe des Monats von 14,4 auf 12,4 Bogen­se­kun­den abnimmt. Gleich­zei­tig steigt ihr Beleuch­tungs­grad von 75% auf 84%. Zwi­schen dem 31. August und dem 2. Sep­tem­ber zieht der Mor­gen­stern schließ­lich am Stern­hau­fen der Krip­pe (Mes­sier 44) im Stern­bild Krebs vorbei.

Mars wan­dert recht­läu­fig durch die Jung­frau. Im Lau­fe des Monats zieht er sich end­gül­tig vom Abend­him­mel zurück. Zunächst ist unser Nach­bar­pla­net zu Monats­be­ginn in der spä­ten Däm­me­rung noch tief über dem West­ho­ri­zont zu sehen. Am 1. August geht der 1,6 mag hel­le Pla­net um 22:23 Uhr unter. Nach der Monats­mit­te wird die Suche nach dem Roten Pla­ne­ten schließ­lich ver­geb­lich sein, denn er geht bereits um 21:42 Uhr unter – etwa eine Drei­vier­tel­stun­de nach Sonnenuntergang.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter wan­dert recht­läu­fig durch das Stern­bild Zwil­lin­ge und ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von ‑2,0 mag ist er nach dem Mond und der Venus das dritt­hells­te Objekt am Nacht­him­mel. Am 1. August geht Jupi­ter um 3 Uhr mor­gens im Osten auf. Bis zum 31. August ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 1:32 Uhr Som­mer­zeit. Damit ist der Rie­sen­pla­net gut vier Stun­den am Nacht­him­mel zu sehen. Zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung steht er bereits 30 Grad hoch über dem süd­öst­li­chen Hori­zont. Beson­ders inter­es­sant sind die enge Kon­junk­ti­on mit dem Mor­gen­stern Venus am 12. August und das Zusam­men­tref­fen mit der schma­len Mond­si­chel in den Mor­gen­stun­den des 20. August, das gut 5,5 Grad nord­öst­lich statt­fin­det. Zusam­men mit dem Mor­gen­stern Venus bil­det das kos­mi­sche Trio ein annä­hernd recht­wink­li­ges Dreieck.

Der Ring­pla­net Saturn nähert sich sei­ner Oppo­si­ti­ons­stel­lung, die er am 21. Sep­tem­ber erreicht, und wan­dert dabei immer schnel­ler rück­läu­fig durch das Stern­bild Fische. Sei­ne Auf­gangs­zeit ver­kürzt sich dabei von 22:35 Uhr Som­mer­zeit auf zwei Stun­den gegen Ende des Monats. Er ist fast die gan­ze Nacht über zu sehen. Er kul­mi­niert in einer Höhe von gut 38 Grad. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt in die­ser Zeit um 0,1 Grö­ßen­klas­sen auf 0,7 mag zu. Auf­grund sei­ner gerin­gen Ring­nei­gung von nur drei Grad ist sei­ne Hel­lig­keit jedoch deut­lich gerin­ger als bei der Oppo­si­ti­on vor eini­gen Jah­ren. Auf­grund der gerin­gen Ring­nei­gung kommt es auch wei­ter­hin zu Bede­ckun­gen, Ver­fins­te­run­gen, Durch­gän­gen und Schat­ten­wür­fen der inne­ren Saturn­mon­de. Bis zum Monats­en­de nimmt sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser auf 19,2 Bogen­se­kun­den zu. Am 6. des Monats kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit Nep­tun. Der Ring­pla­net steht dabei nur 1,1 Grad süd­lich des Pla­ne­ten. Es ist die zwei­te Kon­junk­ti­on in die­sem Jahr. Am 12. August kann der abneh­men­de Mond in der Nähe des Saturn beob­ach­tet werden.

Ura­nus, der sich der­zeit im Stern­bild Stier befin­det, bewegt sich immer lang­sa­mer über den Him­mel und kommt gegen Ende des Monats fast zum Still­stand. Im nächs­ten Monat beginnt sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 5,7 Grö­ßen­klas­sen kann der fer­ne Pla­net in die­ser Zeit theo­re­tisch bereits mit blo­ßem Auge ent­deckt wer­den. Ura­nus ver­schiebt sei­ne Auf­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht und wird zum Pla­ne­ten für die zwei­te Nacht­hälf­te. Am 1. August geht er um 0:24 Uhr Som­mer­zeit auf. Bis zum 31. August wer­den sei­ne Auf­gangs­zei­ten um zwei Stun­den vor­ver­legt. Etwa eine Stun­de nach sei­nem Auf­gang lässt er sich beob­ach­ten. Selbst bei sehr hoher Ver­grö­ße­rung im Tele­skop erscheint der Pla­net nur als grün­li­ches Scheib­chen mit einem Durch­mes­ser von 3,6 Bogen­se­kun­den. Als Auf­such­hil­fe kann der 4,4 mag hel­le Dop­pel­stern 37 Tau­ri die­nen. Ura­nus befin­det sich nur drei Grad süd­west­lich die­ses Sterns.

Nep­tun, der äußers­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems, wan­dert rück­läu­fig durch das Stern­bild der Fische. Im letz­ten Sep­tem­ber­drit­tel steht er in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Mit einer Hel­lig­keit von 7,7 Grö­ßen­klas­sen ist er nur mit einem Fern­glas oder einem klei­nen Tele­skop zu sehen. Selbst bei hoher Ver­grö­ße­rung erscheint der fer­ne Eis­rie­se nur als grün­li­che Schei­be mit einem Durch­mes­ser von 2,3 Bogen­se­kun­den. Nep­tun ver­legt sei­ne Auf­gän­ge in die Abend­stun­den. Am 1. des Monats geht er um 22:29 Uhr Som­mer­zeit auf, am letz­ten Tag zwei Stun­den frü­her. Zu sei­ner Kul­mi­na­ti­on steht Nep­tun 39 Grad hoch über dem Süd­ho­ri­zont. Saturn kann als Auf­such­hil­fe die­nen, denn der Ring­pla­net zieht in die­sem Monat 1°08′ süd­lich an Nep­tun vorbei.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to stand im letz­ten Monat im Stern­bild Stein­bock in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Zu Monats­be­ginn kann er noch fast die gan­ze Nacht beob­ach­tet wer­den. Gegen Ende des Monats zieht er sich lang­sam aus der zwei­ten Nacht­hälf­te zurück. Etwa zwei Stun­den vor sei­nem Unter­gang muss er von der Beob­ach­tungs­lis­te gestri­chen wer­den. Sein Unter­gang erfolgt am 1. August um 4:38 Uhr Som­mer­zeit, am 31. des Monats bereits um 22:36 Uhr. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 14,4 Grö­ßen­klas­sen ist er selbst in sehr gro­ßen Tele­sko­pen nur ein win­zi­ger Punkt im Ster­nen­feld des Steinbocks.

Helle Kometen und Planetoiden

Lei­der gibt es auch im August kei­ner­lei hel­len Kome­ten an unse­rem Him­mel zu sehen!

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres wird am 16. August im Stern­bild Wal­fisch sta­tio­när und beginnt sei­ne Oppo­si­ti­ons­schlei­fe. Am 1. August geht Ceres um 0:09 Uhr im Osten auf, am 31. August bereits um 22:17 Uhr Som­mer­zeit. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt deut­lich von 8,6 bis 8,1 mag zu. Am 14. August kann der 6,8 mag hel­le Stern SAO 129246 als Auf­such­hil­fe die­nen. An die­sem Tag ste­hen bei­de Him­mels­kör­per nur 2 Bogen­mi­nu­ten von­ein­an­der entfernt.

Der Aste­ro­id (2) Pal­las kommt am 7. August im Stern­bild Del­phin in eine sehr ungüns­ti­ge Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht dies­mal nur eine schein­ba­re Hel­lig­keit von 9,4 mag. Er kann jedoch auch Hel­lig­kei­ten von 7 mag errei­chen. Nur einen Tag spä­ter wech­selt der Aste­ro­id in das Stern­bild Adler. Bis zum Monats­en­de nimmt Pal­las Hel­lig­keit nur gering­fü­gig um 0,1 mag ab. Der Him­mels­kör­per ver­la­gert sei­ne Kul­mi­na­ti­ons­zeit in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Die­se ver­schie­ben sich von 1:05 Uhr auf 22:42 Uhr Sommerzeit.

(4) Ves­ta ist im Stern­bild Waa­ge zu fin­den. Der Aste­ro­id geht im Lau­fe des Monats immer frü­her unter. So erfolgt sein Unter­gang am 1. August um 0:17 Uhr und am 31. August bereits um 22:31 Uhr Som­mer­zeit. In die­ser Zeit schrumpft ihre schein­ba­re Hel­lig­keit von 7,5 auf 7,8 Größenklassen.

(6) Hebe steht am 26. August 2025 der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine Hel­lig­keit von 7,6 Grö­ßen­klas­sen. Sie ist im Stern­bild Was­ser­mann zu fin­den. Auf­grund die­ser güns­ti­gen Oppo­si­ti­on ist sie bereits in jedem Fern­glas gut zu erken­nen. Zu Beginn des Monats beträgt ihre schein­ba­re Hel­lig­keit noch 8,3 Grö­ßen­klas­sen. Am 1. August steht Hebe um 3:11 Uhr in ihrer höchs­ten Posi­ti­on im Süden. Am Monats­en­de fin­det die Kul­mi­na­ti­on bereits um 0:57 Uhr Som­mer­zeit statt.

(30) Ura­nia steht am 2. August 2025 im Stern­bild Stein­bock der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine schein­ba­re Hel­lig­keit von ledig­lich 10,0 mag. Ihre Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich in die­sem Zeit­raum von 1:16 Uhr zu Beginn des Monats auf 22:48 Uhr Ende August. Am 11. August steht Ura­nia nur 5,5 Bogen­mi­nu­ten von Upsi­lon Capri­cor­ni (5,1 mag) ent­fernt. Am 22. August besucht sie den 5,5 mag hel­len Dop­pel­stern Omic­ron Capri­cor­ni in einem Abstand von 7 Bogenminuten.

Der Aste­ro­id (63) Aus­o­nia steht am 3. August 2025 im Stern­bild Stein­bock eben­falls in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht mit 9,3 Grö­ßen­klas­sen ihren größt­mög­li­chen Wert. Zu Beginn des Monats steht Aus­o­nia um 1:26 Uhr im Süden. Bis zum Ende des Monats ver­frü­hen sich ihre Meri­di­an­durch­gangs­zei­ten auf 22:57 Uhr Som­mer­zeit. Zu die­sem Zeit­punkt hat ihre schein­ba­re Hel­lig­keit bereits auf 10,1 mag abgenommen.

(129) Anti­go­ne befin­det sich am 5. August 2025 eben­falls in Oppo­si­ti­on zur Son­ne im Stern­bild Stein­bock und erreicht nur weni­ge Tage eine schein­ba­re Hel­lig­keit von 10,0 mag. Am 1. August steht sie um 1:31 Uhr in ihrer höchs­ten Stel­lung im Süden. Ihr Meri­di­an­durch­gang erfolgt am 31. August bereits um 23:08 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Die mil­den und hof­fent­lich kla­ren Som­mer­näch­te im August sind per­fekt für den bekann­tes­ten Mete­or­strom des Jah­res, die Per­sei­den. Sie tau­chen jedes Jahr zwi­schen Mit­te Juli und dem 24. August auf, wobei die meis­ten Stern­schnup­pen zwi­schen dem 9. und 13. August zu beob­ach­ten sind. Das Maxi­mum der Per­sei­den wird in die­sem Jahr am 12. August erreicht. Der bes­te Zeit­punkt zur Beob­ach­tung liegt zwi­schen 22 Uhr abends und 4 Uhr mor­gens. Auf­grund des abneh­men­den Mon­des drei Tage nach Voll­mond ist die Beob­ach­tung die­ses Mete­or­stroms jedoch ein­ge­schränkt. Aus die­sem Grund ist die Zahl der sicht­ba­ren Meteo­re deut­lich redu­ziert. Zu Beginn der Nacht steht der Radi­ant 30 Grad hoch über dem Hori­zont. Vor allem in den Mor­gen­stun­den, wenn der Radi­ant zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung gut 70 Grad hoch steht, sind die meis­ten Stern­schnup­pen zu sehen. Sie schei­nen dabei aus einem Gebiet zu kom­men, das sich etwa zwei Grad öst­lich vom Stern Eta Pers­ei ent­fernt befin­det. Zum Zeit­punkt des Maxi­mums sind unter einem dunk­len Land­him­mel 90 bis 100 Stern­schnup­pen pro Stun­de nach­weis­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 59 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Auch in den Näch­ten vor und nach dem Maxi­mum ist mit einer höhe­ren Fall­ra­te von etwa 50 Meteo­ren pro Stun­de zu rech­nen. In den Jah­ren 2018 und 2020 trat etwa ein bis zwei Tage nach dem Haupt­ma­xi­mum eine sehr hohe Akti­vi­tät auf. Neben den nor­mal hel­len Stern­schnup­pen gibt es auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re mit einer Hel­lig­keit von bis zu ?4 mag und dar­über hin­aus. Die Per­sei­den gehen auf den peri­odi­schen Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle mit einer Umlauf­zeit von 120 Jah­ren zurück.

Erwäh­nens­wert im August sind außer­dem die Kap­pa-Cyg­ni­den, deren Radi­ant sich im Stern­bild Schwan befin­det. Die­ser Strom ist mit 5 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de nicht beson­ders reich­hal­tig. Er ist vom 2. August bis Anfang Sep­tem­ber aktiv, mit einem Maxi­mum in der Nacht vom 16. auf den 17. August. In den Abend­stun­den steht der Radi­ant fast im Zenit und befin­det sich wäh­rend der gesam­ten Nacht in aus­rei­chen­der Höhe über dem Hori­zont. Die Meteo­re haben eine Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 25 km/s und sind somit sehr lang­sam, sodass sie sich gut von den ande­ren Mete­or­strö­men in die­sem Monat unter­schei­den. Es kön­nen aber auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re dabei sein. So konn­ten am 13. August 2007 bei­spiels­wei­se zahl­rei­che Boli­den mit einer Hel­lig­keit von ‑4 bis ‑5 mag beob­ach­tet wer­den. Erhöh­te Akti­vi­tä­ten wur­den eben­falls in den Jah­ren 2014 und 2021 regis­triert. Der Ursprungs­kör­per der Kap­pa-Cyg­ni­den hat sich ver­mut­lich aufgelöst.

Die Eta-Erid­ani­den sind ein neu­er Mete­or­strom. Sie sind vom 31. Juli bis zum 19. August aktiv, das Maxi­mum wird am 7. August erreicht. Die Akti­vi­tät des Stroms reicht ver­mut­lich auch über den 19. August hin­aus. Die Meteo­re die­ses Stroms sind am bes­ten nach Mit­ter­nacht zu beob­ach­ten. Aller­dings stört der zuneh­men­de Mond die Beob­ach­tung. Der Radi­ant befin­det sich an der Posi­ti­on RA 44° und Dec ‑12°. Die weni­gen Stern­schnup­pen der Eta-Erid­ani­den bewe­gen sich sehr schnell über den Him­mel. In der Regel sind jedoch nicht mehr als fünf bis sechs Meteo­re sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 65 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Der Ursprungs­kör­per ist ver­mut­lich der Komet C/1852 K1 (Cha­cor­nac).

Zwi­schen dem 25. August und dem 5. Sep­tem­ber sind außer­dem die Alpha-Auri­gi­den sicht­bar, deren Maxi­mum am 31. August erwar­tet wird. Der Radi­ant befin­det sich süd­lich des Haupt­sterns Capel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Mit 6 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de ist die­ser Strom eben­falls nicht sehr aus­ge­prägt. Aller­dings wur­den in der Ver­gan­gen­heit schon Raten zwi­schen 30 und 40 Meteo­ren pro Stun­de regis­triert. Als Ursprungs­kör­per der Alpha-Auri­gi­den gilt der Komet C/1911 N1 Kiess mit einer Umlauf­zeit von etwa 2.500 Jah­ren. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Pas­sa­ge zwi­schen der Erde und der Umlauf­bahn des Kome­ten. Dadurch konn­te eine Zeni­tra­te von ca. 120 Stern­schnup­pen pro Stun­de beob­ach­tet wer­den. Wei­te­re uner­war­te­te Aus­brü­che gab es in den Jah­ren 1935, 1986, 1994 und 2019.

Die Ant­he­l­ionquel­le ist über das gesam­te Jahr aktiv und pro­du­ziert lang­sa­me Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on öst­lich des Gegen­son­nen­punkts. Im August wan­dert die Radi­an­ten­po­si­ti­on vom Stern­bild Was­ser­mann in die Fische. Auch hier sind nicht mehr als ein bis zwei Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit rund 30 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Sternhimmel August 2025
Der Stern­him­mel am 15. August 2025 um 23:00 Uhr MESZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär mit der mar­kan­ten Figur des Gro­ßen Wagens schon recht tief, aber noch gut sicht­bar über dem Nord­west­ho­ri­zont. Die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens zei­gen fünf­fach ver­län­gert direkt auf den Polar­stern, der genau die Nord­rich­tung anzeigt. Der Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären sinkt nun im Lau­fe der Nacht lang­sam wie­der ab. Immer tie­fer sinkt auch der Dra­che, des­sen auf­fäl­li­ger Kopf sich nun west­lich des Zenits befin­det. Sein lan­ger Kör­per win­det sich um die Figur des Klei­nen Wagens. Dage­gen steigt das Stern­bild Kepheus, rechts ober­halb des Klei­nen Bären, immer höher und erreicht in der nächs­ten Stun­de die Zenit­re­gi­on. Bei guter Hori­zont­sicht leuch­tet tief im Nord­os­ten die hel­le Capel­la im Stern­bild Fuhr­mann vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns sind die schwa­chen Ster­ne des Stern­bil­des Giraf­fe nur schwer aus­zu­ma­chen. Eben­falls im Nord­os­ten hat sich Per­seus bereits voll­stän­dig über den Hori­zont erho­ben. Auf hal­ber Höhe ent­de­cken wir schließ­lich noch das W‑förmige und recht ein­präg­sa­me Stern­bild der Kassiopeia.

Im Osten

Genau im Osten erhebt sich das mäch­ti­ge Vier­eck des Pega­sus über dem Hori­zont, die auf­fäl­ligs­te Figur des nahen­den Herbs­tes. Unmit­tel­bar öst­lich des geflü­gel­ten Pfer­des schließt sich die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da an. Der lin­ke obe­re Stern des Qua­drats gehört bereits zum Stern­bild Andro­me­da. In der Andro­me­da befin­det sich auch die nächs­te grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie unse­rer Milch­stra­ße, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Sie ist bei rela­tiv dunk­lem Him­mel schon mit blo­ßem Auge als aus­ge­dehn­ter Licht­fleck zu erken­nen. Unter­halb von Pega­sus ent­de­cken wir die Fische. Süd­lich des Cir­clets der Fische befin­det sich der Ring­pla­net Saturn. Wei­ter süd­öst­lich tau­chen bereits die Stern­bil­der Was­ser­mann und Stein­bock über dem Hori­zont auf. Öst­lich der Fische, direkt unter­halb der Andro­me­da, sind die bei­den Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der zu erken­nen, die aller­dings noch recht tief über dem Nord­ost­ho­ri­zont ste­hen. Eben­falls im Nord­os­ten befin­det sich Per­seus und dar­über das auf­fäl­li­ge Stern­bild Kas­sio­peia. West­lich des „Himmels‑W“ ent­de­cken wir die unschein­ba­re Eidech­se. Noch höher in Rich­tung Zenit fin­den wir die Stern­bil­der Kepheus und Schwan. Der Schwan wird wegen sei­ner mar­kan­ten Form oft auch als „Kreuz des Nor­dens“ bezeichnet.

Im Süden

Der Süden wird nun von der hel­len Som­mer­milch­stra­ße und dem auf­fäl­li­gen Som­mer­drei­eck beherrscht. Die­ses Drei­eck wird von den hel­len Haupt­ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler gebil­det. Deneb steht hoch über unse­ren Köp­fen und über­schrei­tet in der nächs­ten hal­ben Stun­de den Meri­di­an. Die Wega hat ihren Meri­di­an­durch­gang bereits hin­ter sich. Ata­ir steht nun fast genau im Süden und auf hal­ber Höhe über dem Hori­zont. West­lich der Lei­er schließt sich der Her­ku­les an und dar­un­ter das Stern­bild Schlan­gen­trä­ger mit dem Schwanz der Schlan­ge. Inmit­ten der Milch­stra­ße erken­nen wir zwi­schen Schwan und Adler die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Füchs­chen und Pfeil. Durch die­se Regi­on zieht sich der Cyg­nus-Rift der Milch­stra­ße in Rich­tung Süd­ho­ri­zont. Das sind dunk­le Staub­fah­nen aus inter­stel­la­rer Mate­rie, die das Licht der dahin­ter lie­gen­den Ster­ne unse­rer Hei­mat­ga­la­xie ver­de­cken. Unmit­tel­bar öst­lich der Milch­stra­ße befin­den sich noch das mar­kan­te Stern­bild Del­phin und das eher unauf­fäl­li­ge Stern­bild Fül­len. Unter einem dunk­len und kla­ren Land­him­mel fällt unter­halb des Adlers die hel­le Schild­wol­ke im Stern­bild Schild auf. Es ist eine hel­le und aus­ge­dehn­te Ster­nen­wol­ke in der Milch­stra­ße. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont ent­de­cken wir den Schüt­zen, der die ein­präg­sa­me Form einer Tee­kan­ne hat. Im Schüt­zen befin­det sich auch das Zen­trum unse­rer Gala­xie. Das Stern­bild hat vor etwa einer hal­ben Stun­de sei­nen höchs­ten Punkt im Süden über­schrit­ten und wird in den nächs­ten Stun­den wie­der unter den Hori­zont sin­ken. Öst­lich des Schüt­zen ent­de­cken wir die Stern­bil­der Stein­bock und Was­ser­mann. Knapp über dem süd­west­li­chen Hori­zont ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Stern­bil­des Skor­pi­on und die Waage.

Im Westen

Wenn wir genau nach Wes­ten bli­cken, sehen wir in gerin­ger Höhe den oran­ge leuch­ten­den Stern Ark­tur im Stern­bild des Bären­hü­ters. Der Bären­hü­ter hat unge­fähr die Form eines Kin­der­dra­chens. Links ober­halb die­ses Stern­bil­des erkennt man die mar­kan­te Figur der Nörd­li­chen Kro­ne. Ober­halb der Kro­ne befin­det sich der eher unschein­ba­re Her­ku­les. In die­sem Stern­bild soll­te man unter einem dunk­len Land­him­mel bereits den hel­len Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 als unschar­fen Stern unter­halb des rech­ten obe­ren Kas­ten­sterns des Her­ku­les erken­nen kön­nen. Süd­lich der Nörd­li­chen Kro­ne befin­det sich der Kopf der Schlan­ge, getra­gen vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­wes­ten, der im Lau­fe der Nacht eben­falls im Wes­ten unter­ge­hen wird. Direkt unter­halb des Schlan­gen­trä­gers ver­schwin­den nun auch die letz­ten Ster­ne des Skor­pi­ons und der Waa­ge unter dem Hori­zont. Neben dem Bären­hü­ter im Nord­wes­ten fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär mit dem Gro­ßen Wagen. Dar­über befin­det sich der lang gestreck­te Kör­per des Dra­chen, des­sen auf­fäl­li­ger Kopf noch nahe am Zenit steht. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagens befin­den sich die Jagd­hun­de und noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Haar der Bere­ni­ke. Auf­grund ihrer tie­fen Posi­ti­on ver­schwin­den die­se Ster­ne bereits in den dich­ten hori­zon­ta­len Dunstschichten.

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Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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